War der Wunsch nach einem zweiten Kind bei euch immer da?

Hallo zusammen, ich habe mir mein Leben lang gedacht, dass ich gerne zwei Kinder hätte und es war immer ganz klar für mich. Nun hab ich einen drei Monate alten Sohn, den ich wirklich über alles liebe, aber ganz ehrlich? Ich hätte mir das Mutter sein niemals so anstrengend vorgestellt und wie sehr es mir an die Substanz geht keine Zeit mehr für uns als Paar und auch für mich selbst zu haben. Mein Akku ist einfach leer und ich sehne mich danach, dass er älter wird, um wieder mehr Luft zu haben. Wenn ich dann daran denke in 2-3 Jahren das gleiche nochmal durchzumachen inkl. Schwangerschaft und nebenher ein Kleinkind zu betreuen, halte ich das für fast nicht möglich ohne so richtig am Stock zu gehen. Ich scheine nicht besonders stark zu sein was das angeht. Mir ist auch einfach meine Ehe wichtig und ich will auch Zeit für uns haben und nicht nur funktionieren. Gerade hätte ich am liebsten kein zweites in Zukunft, aber mir würde es so leid tun, dass er kein Geschwisterchen kriegt und mit jemandem aufwachsen kann. Das ist der einzige Grund. Nun meine Frage, ob es euch vielleicht auch so ging in der Anfangszeit und man sich dann doch so erholt davon, dass man das zweite doch will oder ob solche Gedanken eher schon zeigen, dass man es nicht wollen wird, weil der Wunsch sonst schon dauerhaft da wäre? Manchmal denke ich auch manche Frauen sind für das liebevoll genannte „Kinderchaos“ mehr gemacht und manche eben gar nicht. Ich hatte in meiner eigenen Kindheit auch sehr viel Stress und sehne mich vielleicht deshalb eher nach Ruhe.

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Also dieser Text hätte von mir stammen können! Unsere Tochter ist jetzt 7 Monate alt. Sie war ein Frühchen und ich habe leider eine Wochenbettdepression entwickelt. Aufgrund dieser Umstände kann ich mir auch kein zweites vorstellen obwohl ich immer ein Geschwisterchen wollte.

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Für meinen Mann und mich war ein zweites Kind eine ganze Weile nicht vorstellbar. Unsere Tochter war weder ein anfängerkind noch ein high Need Baby, sie war tagsüber relativ entspannt. Aber schlafen und essen war bei ihr eine Katastrophe. Sie hat erst nach ihrem ersten Geburtstag richtig begonnen zu essen, vorher wurde sie nahezu voll gestillt. Sie ist nachts Monate lang alle 20-30 Minuten aufgewacht und hat sich nur durch stillen beruhigen lassen. Sie ist auch nach dem abstillen mit 15 Monaten immer oft aufgewacht und brauchte Beruhigung von uns (nachts zwischen 3 und 10 mal). Sie hat mit 3 Jahren zum allerersten Mal durchgeschlafen, erst nach dem vierten Geburtstag schläft sie die Mehrheit der Nächte durch.
Mein Mann war der erste von uns, der offen gesagt hat, dass er sich ein zweites Kind nicht vorstellen kann. Wir haben viel darüber geredet und ich habe auch oft gesagt, dass ich mir unsicher bin und ich definitiv erstmal Kraft tanken muss, bevor wir das ein zweites Mal machen.
Die Beziehung wurde im ersten Jahr auch einige Male auf die Probe gestellt, das gehört beim Eltern sein einfach mit dazu. Wir sind in der Zeit sehr gewachsen und haben gelernt, besser miteinander zu kommunizieren.
Ein erneuter Kinderwunsch kam bei meinem Mann vor dem zweiten Geburtstag herum auf, aber ich war noch nicht so weit. Erst, als unsere große fast 2,5 war hab ich mich bereit gefühlt und mir ein zweites Kind gewünscht. Ich hab die ersten Auswüchse der trotzphase bei der großen gesehen, aber auch dass sie immer selbstständiger wurde und mich nicht mehr so intensiv brauchte wie bisher.
Ich wurde sofort schwanger und die kleine Schwester wurde 3 Wochen nach dem dritten Geburtstag der großen geboren. Die beiden sind jetzt 4,5 und 1,5 und es ist nie langweilig bei uns 😅 (die kleine schläft viel besser als die große und hat immer gern gegessen, ist aber ein ordentlicher Wirbelwind und dickkopf, so wütend wie sie mit 18 Monaten werden kann, hab ich meine große erst mit 3 auf der Höhe der trotzphase erlebt). Die Mädels sind sehr zugewandt und lieben sich innig. Zankereien gibt es natürlich auch täglich.
Die Belastung für mich wurde definitiv höher. Zeit für mich hatte ich in den letzten 1,5 Jahren viel weniger als vor dem zweiten Kind. Auf der anderen Seite konnte ich die babyzeit mit der kleinen etwas mehr Genießen, weil ich entspannter war. Ich hab nicht, wie bei der großen, immer auf den nächsten Entwicklungsschritt geäugelt, mir tausende Sorgen gemacht oder mich aufgerieben, um alles richtig zu machen.
ich bin froh, zwei Kinder zu haben und ich bin froh über den altersabstand von drei Jahren. Vorher wäre ich definitiv nicht bereit dazu gewesen. Ich hab den Gedanken an ein zweites Kind also für Urbia Verhältnisse recht lange weit in die Ecke geschoben.

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Hi,

also in meinem Freundeskreis ist beides vertreten. Eine Freundin von mir ist nun an der Planung für Kind 2, die wollten aber lang kein zweites Kind. Der Große ist nun 3,5 und die ersten 2 Jahre kam absolut kein zweites in Frage. Erst so ab 3 haben die wieder mit einem Baby geliebäugelt und sich letztlich vor kurzem dafür entschieden.

Bei uns war das irgendwie gar keine Frage. Wir sind seit 12 Jahren zusammen und hatten immer geplant, Haus kaufen, heiraten, zwei Kinder bekommen mit kurzem Abstand. 🤷🏼‍♀️😀

Unser Sohn war dann auch sehr anstrengend und fordernd - aber ich habe unseren "Plan" nie in Frage gestellt. Ich wusste, dass es dann nochmal anstrengend wird. Aber ja auch total schön wird (zumindest wenn die Kleinen mehr können) 😀

Und unserer Tochter kam dann kurz nach dem zweiten Geburtstag von unserem Sohn. Nun ist sie 7 Monate alt. Es ist natürlich anstrengend, aber es ist auch total schön. ♥️

Ich würde aber NIE ein Kind bekommen, damit mein erstgeborenes ein geschwisterchen hat. Auch Einzelkinder sind sehr glücklich. 😉 Dafür braucht es keine Geschwister.

Liebe Grüße kath mit Junior 2,5 Jahre und Mausi 7 Monate 🥰

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Genau so sehe ich es auch. Kinder haben und immer fremdbestimmt sein ist anstrengender als ich mir je hätte vorstellen können und dennoch sind wir nie von unserem Plan zwei Kinder zu bekommen abgewichen. Aktuell geht es uns mit Hausbau, Baby, Kindergartenkind und zu pflegenden Angehörigen zwar wirklich nicht gut und ich fühle mich heillos überfordert, aber ich weiß, dass das jetzt einfach eine schwierige Phase ist und es wieder einfacher wird.
Wir haben das zweite Kind jedoch nicht für unseren Sohn bekommen, sondern weil es sich für uns richtig angefühlt hat. Geschwister zu haben hat Vor- und Nachteile und man weiß nie vorher, wie es den beiden miteinander gehen wird. Ich kenne auch Beispiele, da haben die Eltern ein weiteres Kind für ihr älteres Kind bekommen und das ältere Kind hat das Jüngere Jahre lang total abgelehnt und die Eltern waren enttäuscht und das war gar keine schöne Dynamik.
Ich würde also erstmal einfach abwarten. Aktuell seid ihr definitiv noch nicht für ein zweites Kind bereit und müsst nichts entscheiden. Baut euch ein soziales Netz mit anderen Familien auf, damit euer Kind andere Kinder um sich hat, dann ist es auf ein Geschwisterchen nicht angewiesen. Und wenn es sich dann irgendwann doch richtig anfühlt, werdet ihr es merken.

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Ich wollte früher auch immer zwei Kinder haben. Ich kann noch nicht mal wirklich sagen warum, denn ich bin sein sehr glückliches Einzelkind und bilde mir ein keinem Vorurteil gerecht zu werden 😂. Vielleicht weil das so die klassische Vorstellung ist…
Ehrlich gesagt kenne ich, wenn ich wirklich drüber nachdenke, nur Geschwister bei denen das Verhältnis solala ist. Egal ob jung oder alt. Man kann sich zwar immer auf sie verlassen, aber eigentlich arrangiert man sich, weil man eine Familie ist. Das Verhältnis ist nie so eng wie zu sehr guten Freunden. Vielleicht liegt’s auch an der Qualität meiner Freundschaften, denn die sind so wie ich mir Geschwister wünschen würde… nur hab ich die mir bewusst ausgesucht.

Ich liebe meinen Sohn mit seinen knappen 9 Monaten über alles und obwohl ich immer sage, dass er soo ein Einsteigerbaby ist, ist es auch mega anstrengend. Ich weiß nicht, wie ich das mit einem Kleinkind hinkriegen würde beiden so gerecht zu werden, wie ich es mir wünschen würde und wie sie es meiner Meinung nach verdienen. Ich frage mich auch immer, ob ich beide Kinder gleich lieben würde. Hat man nicht ein Lieblingskind, auch wenn man natürlich beide liebt und es nicht will? Das sind so meine Gedanken, daher wird er vermutlich ein Einzelkind bleiben 🌸.

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Ein zweites Kind sollte man nicht aus dem Grund bekommen, dass es "das Geschwisterchen von" wird. Ein zweites Kind sollte man bekommen, weil man das als Mutter/Vater möchte, unabhängig davon, wie viele andere Kinder da sind. Daher: wenn das für dich der einzige Grund ist, dann wäre es m. E. nicht Grund genug. Es gibt oft genug die Problematik, dass das ältere Kind das jüngere erstmal nicht mag/zurück geben will, etc. 🙂

Meine Maus ist sieben Monate alt. Mein Akku ist auch leer. Würde gerne Mal nachts vier Stunden am Stück schlafen und habe mich schon bei dem Gedanken erwischt, ob es nicht besser wäre, wenn das Stillen beim zweiten Kind nicht funktioniert...

Ich wusste schon ein paar Tage nach der Geburt, dass ich gerne ein zweites Kind möchte. Ja, es wird anstrengend. Aber ich weiß ja so ungefähr, was auf mich zukommt. Und was sind schon zwei/drei fiese Jahre bei einer Lebenserwartung von 80 Jahren? Es wird kein Zuckerschlecken, genauso, wie es jetzt kein Zuckerschlecken ist, und das rede ich mir auch nicht schön. Aber ich wollte dieses Kind, und jetzt braucht es mich, und es wird mich nicht ewig brauchen. Und wenn es gar nicht mehr geht, gibt es Hilfsmöglichkeiten. Z. B. hat mein Mann angeboten, dass ich abstille und wir uns dann die Nächte mit Flasche teilen, aber ich bin dagegen. Wir haben sieben Monate rum, Beikost gibt es schon, und die paar weiteren Monate werden auch vergehen. Bis dahin hab ich halt nicht genug Schlaf.

Ich möchte ein weiteres Kind, weil der Wunsch in mir bebt. Ein zweites Kind liebevoll durchs Leben begleiten und gespannt erleben, wie es die Welt entdeckt. Ja, es wird wieder Momente geben in denen ich mich fragen werde, warum ich das wollte. Aber im nächsten Moment kommt ein Lächeln, ein Jauchzen, ein lustiges Plappern oder ich bekomme eine Stunde Schlaf und schon ist da wieder diese tiefe Liebe und Freude. Ja, ich will auch ein zweites Kind in der Hoffnung, dass es eine Bereicherung für mein älteres Kind wird. Aber wenn dem nicht so ist, ist es auch ok. Ich habe drei Geschwister, und die jeweiligen Beziehungen verändern sich immer wieder - von null Kontakt/Interesse bis regelmäßigem Kontakt ist alles vertreten.

Warte Mal ab, wie es sich bei dir entwickelt. Dein Kind ist erst drei Monate. Wenn der Wunsch kommt, kannst du immer noch schauen, ob du es auf dich nehmen willst und wie dein Partner darüber denkt. Du musst das nicht jetzt entscheiden. 🙃 Wichtig ist nur, dass du Entlastungsmöglichkeiten hast. Das im Hinterkopf zu haben ist viel Wert. So hilft mir auch der Gedanke, dass ich abstillen könnte - und dann merke ich, wie sehr ich doch diese Nähe genieße. Und wenn du dich gegen ein zweites Kind entscheidest, ist das auch vollkommen in Ordnung. Wie du schreibst, es gibt unterschiedliche Frauentypen mit unterschiedlichen Belastungsgrenzen und unterschiedlichen Prioritäten. 🙂

Alles Gute!

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Ich wollte eigentlich immer zwei Kinderm Bis unser Sohn 1,5 war, hatte ich überhaupt keinen Kinderwunsch mehr. Im ersten Jahr habe ich auch gesagt, es gäbe kein zweites. Als er 1,5 wurde, kam der Wunsch langsam wieder und als er zwei wurde, haben wir geplant. Jetzt ist er fast 3,5 und unsere Tochter vier Monate alt. Einen kürzeren Abstand hätte ich nicht gewollt. Ja, am Ende war die Schwangerschaft mit Kleinkind beschwerlich und mit zweien ist es auch eine andere Hausnummer. Irgendeiner weint immer 😁 aber man wäschst mit seinen Aufgaben.

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Lass dir Zeit, dein Kind ist doch grad erst "geschlüpft". 😊

Genieße die schönen Momente und kommt erstmal an in den neuen Rollen als Mama, Papa, Elternpaar. Die ersten Monate sind so voller Veränderungen, Unsicherheiten und Freuden!

Ich habe mir immer drei, vielleicht auch vier Kinder vorgestellt, mein Mann wünschte sich zwei. Wir haben das damals nicht genauer ausdiskutiert, aber es war klar, es wird mehr als eins. 😁
Dann kam die Schwangerschaft, die mir körperlich sehr zu schaffen gemacht hat, die Geburt war toll, aber trotzdem habe ich mir direkt danach keine weiteren Kinder vorstellen können.

Als unsere Tochter so etwa 1,5 Jahre alt war kam mein Wunsch langsam wieder, wollte aber nie einen so kurzen Abstand, (eher 3-4 Jahre) und mein Mann hatte in der Zeit gar keinen mehr.. Es verging Zeit, es kamen gesundheitliche Gründe dazu, wieso es nicht gepasst hätte und erst Ende letzten Jahres haben wir gesagt, dieses Jahr versuchen wir es und entweder es klappt oder wir bleiben zu dritt.
Unsere Tochter ist im Sommer 6 Jahre alt geworden und im Winter wird sie große Schwester. Der Altersunterschied ist groß, es wird ein anderes Verhältnis sein, als wären sie näher aneinander/in der gleichen Entwicklungsstufe, aber sie freut sich riesig (wäre es nach ihr gegangen, wäre ihre Schwester schon vor vier Jahren gekommen) und es ist wunderschön, wie sie die Schwangerschaft miterleben kann. 🥰
Im Nachhinein denke ich, es ist der perfekte Zeitpunkt, auch wenn man immer sagt, den gibt es nicht.

An deiner Stelle würde ich mir keinen so riesigen Druck machen. Ich weiß natürlich nicht, wie sehr deine "Uhr schon tickt", aber ansonsten lass erstmal 1, 2 oder 3 Jahre vergehen und dann schaut ihr, ob euer Wunsch wiederkommt.

Nur fürs Kind würde ich kein Kind bekommen. Dann würde ich lieber zu dritt bleiben, Kontakt zu anderen Familien pflegen, regelmäßig Kurse besuchen und andere Kinder einladen.

Alles Gute euch!

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Ich habe einen Sohn mit 22M und wir versuchen gerade wieder schwanger zu werden

Auf der einen Seite bin ich immer enttäuscht wenn’s nicht geklappt hat. Aber irgendwie auch wieder froh. Die Aussicht schwanger auf ein Kleinkind aufzupassen und dann zwei Zwerge zu haben stimmt mich nicht grad froh 😂🤪

Könnte mir irgendwie gut vorstellen nur ein Kind zu haben aber irgendwie würde dann wohl doch was fehlen weil ich ja immer 2 Kinder haben wollte 😉
Mein Sohn tut mir auch Leid wenn er mich dann teilen muss. Mir fallen so viele Dinge ein die ich schwanger nicht mehr machen kann. Neben ihm im Bett schlafen (weil irgendwann kein Platz mehr ist) und wenn das Baby da ist muss der Arme mehr mit Papa machen (😅 ja völlig dämlich. Er liebt die Zeit mit Papa€

Naja eines weiß ich - der Kinderwunsch für Kind 1 war definitiv klarer. Da gabs nur einen Gedanken -ja ich will- 😂

Die Zusammenfassung: wir hoffen es klappt bald mit dem zweiten Baby 🤪🥰😂😅🙈

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Hallo,
ich versteh dich gut.
Wir wollten immer zwei Kinder. Und dann war Nr. 1 und es war schnell einstimmig klar: Eins reicht!!!
Wir fingen sogar an das babyzeug zu verkaufen. Und dann, als er fünf war, kam bei mir der Wunsch nach einem zweiten auf. Das schlich sich ganz langsam ein. Als ich’s meinem Mann erzählte, guckte der mich an, als würde er mich gleich einliefern lassen.
Ich habe auch immer gesagt, dass ich ab 35 ohnehin kein Kind mehr kriegen werde.
Naja man kann seine Meinung ja ändern.
Ende Oktober 21 kam nach längerer schwieriger Kinderwunschzeit und einer schwierigen Schwangerschaft 2,5 Monate vor meinem 37. Geburtstag und knapp 7,5 Jahre nach dem ersten das zweite Kind.
früher hätte es für uns einfach nicht gepasst. Aber wir hätten es bereut, kein zweites bekommen zu haben.
Und jetzt sitze ich hier und schreibe dir totmüde und recht entnervt diesen Text, nachdem der Große sauer mit uns ist und der Kleine hier einen unheimlichen Radau veranstaltet und wegen des Zahnens den ganzen Boden vollsabbert 😂
Lasst es einfach auf euch zukommen, ihr müsst das ja jetzt noch nicht so final entscheiden.
LG
Bibi