Thema Verhütung ansprechen?

Hallo

Leider kann ich mit meiner Tochter, 16, nicht ganz offen über alles reden, sie hat eine eher schwierige Phase plus wirft sie mir irgendwie auch immer vor, mich mehr dem Kind aus neuer Partnerschaft zu widmen als ihr.

Wie ist die aktuelle Situation? Sie nervt mich seit Wochen wegen einem "Muttizettel", weil sie ein Bauchnabelpiercing möchte. Sie möchte, dass ich ihr gestatte, mit ihrer Clique für zwei Wochen an die Ostsee zu fahren. Und ja, sie hat keinen Freund, den sie mir vorgestellt hätte, aber ist mit Jungs doch in Kontakt.

Ich habe versucht, vorsichtig das Thema Verhütung anzusprechen. Das ignoriert sie, mit einer flappsigen Bemerkung, ich sei doch genau die Richtige, um Ratschläge zu erteilen (ich wurde noch in meiner Ehe von meinem jetzigen Partner schwanger).

Wie handhabt Ihr es denn? Einfach alles laufen lassen und hoffen, dass sie doch vernünftig ist? Noch hundert weitere Versuche unternehmen, ihre Position zum Thema zu erfahren? Oder ganz autoritär ihr vorzuschreiben, wenn sie sich nicht um eine zuverlässige Verhütung kümmert (Pille, alternativ natürlich auch alles andere, Ring, Stäbchen, Spirale und und und) dann wird es nix mit ihrem Ostseeurlaub? Habt Ihr auch solche Probleme? Oder konntet Ihr mit euren Kindern so mit 14, 15, 16, 17 das Thema ganz normal ansprechen?

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Was hat denn das Bauchnabelpiercing mit der Verhütung zu tun?
Ich habe kein Bauchnabelpiercing - aber ich stelle mir vor, dass man in der ersten Zeit nach dem Stechen einigermaßen kreativ sein muss, um Verhütung zu benötigen ;-) nicht die beste Ausgangslage für's erste Mal...
Abgesehen also von der Möglichkeit, das Piercing drei Tage vor der Ostseefahrt stechen zu lassen, sehe ich keinen Zusammenhang.

Aber nur so ein kleiner Hinweis:
mit 16 fand ich Unterhaltungen zum Thema Verhütung ausgerechnet mit meiner Mutter auch mega überflüssig.
In dem Alter wusste ich schon - theoretisch - wie Pille und Kondom funktionieren. Und da meine Mutter schon beim Thema Piercing ähnlich unentspannt war wie du, waren solche Unterhaltungen eh so vorhersagbar im Inhalt, wie eine Geschichtsstunde über Karl den Großen...

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Ich denke, das sie vernünftig ist und würde es laufen lassen ....

Je mehr Du nachfragst, je flapsiger die Antworten ... Du kannst sowie nicht verhindern, das sie Sex hat, ob mit Verhütung oder ohne, also keinen Stress machen, den hast Du garantiert, wenn Du mit verboten agierst. Kauf ihr Kondome, schreib den Zettel und lass sie an die Ostsee ...

Bearbeitet von Schnittchenfrau
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Wo genau liest du denn raus, dass die Tochter vernünftig ist? Weil sie mir 16 ein Piercing möchte, weil sie mit ihren Freunden alleine in den Urlaub möchte oder ihre Mutter keine gescheite Antwort von ihr bekommt???

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Naja, sie ist 16 und euer Verhältnis scheint ja angeknackst zu sein....du solltest daher nicht auf andere schauen, sondern nur auf euch beide.

Und da kann ich (bzw mein 16jähriges ich) wirklich verstehen, das du jetzt nicht so die Nummer 1 in ihrem Leben bist, wenn es um Verhütung geht. Ihre flapsige Antwort sagt viel über die gesamte Problematik zwischen euch aus. Auch wenn man das als erwachsene Person aus völlig anderen Richtungen sehen kann, sie kann das noch nicht.

Ich selber würde zusehen, das man das Verhältnis wieder irgendwie kitten kann.

Und deswegen würde ich das Verhütungsthema auslagern.....sie hat doch sicherlich andere erwachsene Vertrauenspersonen im Umfeld, an die sie sich wenden kann. Und ich würde ihr nur sagen, das ich da nicht im Weg stehen würde....so wie beim Piercing.

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Ganz ehrlich: Wenn meine Mutter (offensichtlich nicht in jugendlichem Leichtsinn) ungeplant schwanger wurde, und mir dann etwas von Verhütung erzählen möchte, dann würde ich ihr auch einen blöden Spruch drücken.

Ich fand es furchtbar, als meine Eltern mit mir darüber sprechen wollten. Und wir haben ein gutes Verhältnis zueinander. Ich fand es einfach nur peinlich - als Teenager sind die Eltern wirklich die letzten, mit denen man über sein Sexleben reden möchte. Zumal wir in der Schule ausführlich über Verhütung gesprochen haben, geübt haben, Kondome aufzurollen etc.
Stell eine Packung Kondome in den Badezimmerschrank, die sie benutzen kann.

Übrigens: Ein verbotener Urlaub wird sie nicht davon abhalten, Sex mit oder ohne Verhütung zu haben. Die Eltern einer Freundin durften damals nicht beieinander übernachten - es könnte ja etwas passieren. Sie ist trotzdem ein 5-Monats-Kind, ihre Eltern waren 20 und 21, als sie geboren wurde ...

Wegen des Piercings:
Befürchtest du, dass sie ihn sich sonst anderweitig stechen lassen würde?
Wenn ja würde ich sie recherchieren lassen über die Folgen. Was kann passieren, was sind Risiken etc. Und geh sicher, dass sie das auch wirklich recherchiert. Und wenn sie es dann immer noch will, würde ich es ihr wahrscheinlich erlauben.

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Hallo

Das mit dem Piercing war nur so nebenbei, um die Situation zu schildern, dass sie da auch ihre "Forderungen" stellt, ob ich zu was meine Zustimmung geben kann. Das hängt nicht mit der Verhütung zusammen und ist schon länger ein Thema. Nur um das Bild zu vervollständigen wie es bei uns aktuell läuft. Tut mir leid, dass das irgendwie so rübergekommen ist, dass da ein Zusammenhang besteht - auch wenn ich natürlich mal mit dem Gedanken gespielt habe, geht sie, beim Thema Verhütung, einen Schritt auf mich zu, dann sitzt meine Hand auch lockerer was solche Unterschriften angeht.

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Wer so reagiert würde von mir keine Erlaubnis bekommen , scheint ja noch nicht reif genug zu sein.

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Ach, aber für nen Urlaub mit Freunden auf dem Thema Verhütung rumhacken, obwohl klar kommuniziert wird es gibt keinen Grund, das ist reif?

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Für Sex benötigt man keine Beziehung. Daher ist es wichtig dieses Thema durchzugehen und das immer immer wieder.

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Wozu Verhütung, wenn sie doch keinen Freund hat? Wenn sie sich in dem Urlaub von irgendwem flachlegen lässt, nur um es mal gemacht zu haben, hat sie eh keinen Stolz.

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Oder sie ist einfach ein Mädchen, das selbstbestimmt ihre Sexualität entdeckt und lebt und einen Sch*** drauf gibt, ob andere das moralisch verurteilen oder nicht.

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So wird Gruppenzwang schöngeredet 😄 Selbstbestimmt ist das Gegenteil davon. Wer sein erstes Mal an irgendnen Typ verschenkt, schämt sich noch Jungfrau zu sein und tut alles, um "es" hinter sich zu bringen.

Ich finds traurig, wenn Frauen oder gar schon Mädchen für jeden die Beine breit machen, egal wie normal das mittlerweile ist. Daraus resultieren viele psychische Störungen, vor allem im Selbstwertgefühl.

Bearbeitet von mayybelle
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Ich hab nicht alle Antworten gelesen, erzähle nur von mir.
Meine Kinder wussten spätestens mit 12 ALLES, da hast Du schon mal ganz schön was verpasst, jetzt echt blöd. Später wurde nur noch ergänzt. Mein Mann übernahm den Sohn, ich die Tochter.
Gerade WEIL ich zu früh mit allem dran war, auch mit der ungeplanten Schwangerschaft mit 17, konnte ich meinen Kindern klarmachen, wie es besser laufen kann.
Dasselbe mit meiner Enkelin. Meine Tochter klärte sie zwar umfassend auf, ist aber nicht so direkt wie ich; ich kann viele Themen auch noch in viel Humor verpacken, was meine Enkelin mit ca 13 Jahren sehr mochte und sich die Abhandlung diffiziler Themen bei unseren gelegentlichen gemeinsamen Sonntagsfrühstücken teils mit schallendem Gelächter abspielte.
Mit 16 kannst Du das nicht mehr nachholen, ihr habt offenbar den Draht nicht, schade. Du kannst ihr zwar signalisieren, dass Du jederzeit für sie da bist, mehr kaum.
Das Piercing bekäme sie bei uns wohl eher nicht, zwei Wochen mit Gleichaltrigen ohne irgendeine erwachsene Kontrolle wohl eher auch nicht, wie ich ihre Eltern kenne.
LG Moni

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Vielleicht bin ich ja spießig, aber ich würde mein 16jähriges Kind niemals für 2 Wochen alleine und nur mit gleichaltrigen Freunden wegfahren lassen. Ich weiß wie ich und meine damaligen Mitschüler mit 16-18 Jahren waren und da hatten wir nur Blödsinn im Kopf...

Jugendreisen - ja, wenn Aufsichtspersonen/Betreuungspersonen für die Jugendlichen da sind. Aber ganz alleine bzw. nur mit anderen Jugendlichen - never ever! Da muss nur irgendeine Situation eintreten wo jemand zum Arzt muss, irgendwas unterschrieben werden muss o.ä. und schon stehen sie vor Problemen.

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Ich bin auch so spießig..würde es auch nicht erlauben.

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Als meine Tochter mit 15 den ersten Freund hatte, hab ich ihr gesagt, dass ich in Ruhe gelegentlich mit ihr reden will. Und sie mir sagen soll, wann ein guter Zeitpunkt ist. Sie meinte: Jetzt. Da hab ich dann mit ihr sehr detailliert über Verhütung und alles andere ( Geschlechtskrankheiten, Selbstbestimmung usw.) gesprochen. Natürlich haben wir auch vorher immer wieder solche Themen gehabt. Ich hab sie ernst genommen. Eigentlich auch nicht anders als wäre sie eine junge Freundin. Sie ist dann das erste Mal zur FA und hat 2Monate die Pille genommen. Dann waren jetzt zwei Jahre, in denen ich immer wieder gefragt habe, ob sie einen FA Termin braucht. Sie war mal zu Beratung dort (Pille wollte sie nicht mehr) und hat jetzt eine Spirale seit paar Wochen und auch wieder einen Freund.
Hauptpunkt bei meiner war die Selbstbestimmung, ich hab ihr gesagt, dass ich mich besser fühlen würde, wenn sie verhütet, weil sie mit vielen Jungs unterwegs war, habe aber auch akzeptiert, wenn sie sagte, sie braucht es nicht. Ich hab ihr damals mit 15 auch Kondome gekauft, jetzt hat sie das selbst gemacht.

Es hört sich bei euch nicht so sehr nach Augenhöhe an. Sie ist fast erwachsen, daran würde ich arbeiten.