An die mit Teenies, jungen erwachsenen Kindern, was habt ihr bei der Kinderplanung unterschätzt

Als ich mein zweites Kind bekam, war das ältere 3 Jahre alt und ich hatte überhaupt keine Ahnung was auf mich zukommt wenn beide mal älter sind.
Ich dachte, ok ich kenne schlaflose Nächte, Fremdbestimmung, Stress in der Partnerschaft, Probleme mit der Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung, das traue ich mir zu bzw nehme ich in Kauf.
Aber, ich hatte ja null Ahnung was noch kommt mit älteren Kindern.
Das zweite hab ich bekommen aufgrund des Horizonts den ich bis dahin hatte, also drei Jahre Mutterschaft, was danach kam war natürlich eine Black Box und ich muss sagen hätte ich gewusst wie viel Kraft die Jahre mir Kindern noch kosten, ich hätte es bei einem belassen.
Wenn ich später oft am Ende war, sagte mir mal meine Freundin, du wolltest doch zwei Kinder, jetzt jammer nicht bzw warum hast du noch eins bekommen, wenn du jetzt überfordert bist mit zwei Kindern.
Ja, diese Aussage passt halt nicht, weil ich nur ein Kleinkind hatte als das zweite kam und ich eben nicht wusste, dass ich mit zwei Teenies mal überfordert sein würde.
Woher sollte ich das wissen?
Zwei kleine Kinder, das konnte ich abschätzen aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen, aber was es bedeutet wenn die Kinder älter werden, woher hätte ich wissen sollen wie das wird?
Die Schulzeit war schon viel stressiger als die paar Monate schlecht schlafen oder die mangelnde Zeit für sich über die ersten Jahre.
Auch die Fremdbestimmung der ersten Jahte war nichts im Vergleich zu dem was mich danach erwartet hat , auch wenn ich es zu dem Zeitpunkt schlimm fand und ich noch hoffte ,dass es besser wird .
Wird es auch, aber nur auf diese Punkte bezogen, wenn Kinder älter weder wird es eben nicht insgeamt einfacher, eher im Gegenteil.
Themen wie Schule, Pubertät, Diskussionen, dann nicht mit dem Partner sondern den Kindern, unterschiedliche Vorstellungen, alles kostet enorm viel mehr Kraft als das Kleinkind Alter.
Was sind da eure Erfahrungen?
Dass es ein Marathon ist, Kinder zu begleiten weiß man ja in der Theorie, also 18 Jahre, meist eher weit über 20....
Aber wenn man sich für mehr als ein Kind entscheidet ,weiß man ja noch nicht was einen über die Jahre erwartet und wie anstrengend es de facto dann wird diese 20+ Jahre durchzustehen.
Von daher, es ist was anderes wenn man noch kleine Kinder hat und sagt, ok, schaffe ich, ich bekomme noch eins.
Aber dann hat man auch erst wenige Jahre Verzicht und Stress hinter sich.
Es ist etwas anderes, ob man 3 oder 6 Jahre als Mutter auf dem Buckel hat oder 20.
Die Jahre zehren und weil man mit 2 Kleinkindern noch denkt : Ach alles halb so wild, ist das keine Prognose dafür, dass es in Zukunft so bleibt, wenn ein anstrengendes Jahr nach dem anderen folgt.
Es ist nicht die Fremdbestimmung und die mangelnde Zeit,die überwunden werden muss und dann wird es automatisch besser ... .Das können nur Eltern denken die noch keine Kinder bis ins Erwachsenen Alter begleitet haben..
Könnt ihr mir berichten wie es eich über die Jahre jenseits des Kindergartens ergangen ist?

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Obs besser oder schlechter nach dem Kindergarten wird, hängt vermutlich vom Kind ab.

Ich habe nur eine Tochter (20 Jahre alt) und für mich war die Baby-/Kindergartenzeit am anstrengendsten. Klar Schule/Hausaufgaben usw. machen nicht immer Freude. Aber je älter ein Kind wird, umso mehr kann es/versteht es.

Mann kann mal schnell zum Bäcker ohne erst das Kind noch anzuziehen usw. Man muss keine Schlafenszeiten mehr beachten, man kann andere Spiele mit dem Kind spielen. Die Gespräche werden tiefgründiger.

Also für mein Empfinden ist es mit jedem Jahr einfacher geworden. Aber klar, die Probleme bleiben, sie sind nur anderer Art.

Wenn für einen 3-jährigen das größte Problem ist, dass ihm sein Kita-Kumpel den Bagger geklaut hat, verkündet dir deine Volljährige Tochter, dass das letzte Parkmanöver nicht so ganz geglückt ist :-)

Wenn Kinder als Teenager zur Welt kämen, hätte ich mit Sicherheit mehr Kinder bekommen. Ich war nach dem ersten Baby-Jahr schon dermaßen bedient, dass es bei einem Kind geblieben ist.

Aber andere Eltern werden dir mit Sicherheit genau das Gegenteil erzählen. Es ist eben ein persönliches Empfinden.

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"Wenn Kinder als Teenager zur Welt kämen, hätte ich mit Sicherheit mehr Kinder bekommen. Ich war nach dem ersten Baby-Jahr schon dermaßen bedient, dass es bei einem Kind geblieben ist."

Das kann ich so gar nicht unterschreiben ;-)
Meine Tochter war das totale Vorzeigebaby, sehr zufrieden, hat früh durchgeschlafen, wenig geschrien, gut entwickelt... Sie war allerdings sehr lebhaft, und mit dem Moment, wo sie laufen lernte, wurde es etwas anstrengend ;-)
Das war aber noch gar nichts, gegen den Teenager, den ich heute zuhause hab. Hätte mir das jemand vor 15 Jahren gesagt - ich wäre kinderlos geblieben ;-)

LG

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Ach meine Tochter war auch ein nettes, pflegeleichtes Baby. :-)
Aber mir war das alles nichts. Das ganze Bauklötze gebaue und gutschi gutschi... Oder wenn man unterwegs war, immer zu schauen, dass Milch/Brei usw. eingepackt worden ist. Älteren Kindern drückt man eine Brezel/Bratwurst/Apfel/Banane in die Hand und fertig ist :-)

Später sind wir gemeinsam reiten gegangen, konnten Federball spielen, haben gebastelt, gemalt usw. Aber sie hat auch wirklich nie gezickt in den Teenager zeiten, man konnte sich immer auf sie verlassen, Schule lief auch...

Aber so hat jeder seine eigenen Vorlieben.

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Auch wenn du das nicht gerne hörst, aber nicht alle Teenies sind der totale Horror und oftmals liegt es nicht nur am Teenie, dass schlechte Stimmung herrscht und die Jahre anstrengend sind.

Ich habe 2 Töchter die 17 und 15 Jahre alt sind und ich kann deine Aussage nicht bestätigen. Ja, die Zeit ist anders wie mit Kleinkindern und natürlich gibt es auch immer wieder Probleme oder Herausforderungen, aber insgesamt würde ich nicht sagen dass es "anstrengender" ist. Es ist halt anders. Auch bei uns knallt es mal, aber kurz darauf sitzen wir wieder beieinander, machen einen gemütlichen Fernsehabend, kochen zusammen oder unternehmen etwas zu dritt (bin alleinerziehend). Ich lasse meinen Kindern nun wirklich sehr viele Freiheiten, aber sie wissen auch, bei welchen Dingen ich keinen Spaß verstehe (z.B. Schule, ohne richtigen Grund länger wegbleiben als vereinbart, sich nicht melden bei Verspätungen, sich mit mir unbekannten Personen treffen).

Auch wenn es mal Streit gibt (bleibt bei Kindern ja nicht aus), glaube ich doch dass wir drei uns gut verstehen. Meine Töchter laden öfter Freunde zu sich ein, sagen mir von sich aus wo sie hingehen - rufen auch an oder schreiben eine whattsapp, wenn sich kurzfristig was ändert - und halten sich an Vereinbarungen (was mir wie gesagt sehr wichtig ist). Bei Filmabenden mit Freunen fragen sie oft sogar ob ich mitschauen möchte oder bei Besuchen auf dem Christkindelmarkt mit Freunden werde ich auch manchmal gefragt. Und nein, es ist nicht aus Mitleid, weil ich sonst keine Freunde habe *g*

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Ich bin etwas erstaunt, dass du sagst, du hast mit Teenies keine Erfahrungen und konntest deshalb nicht einschätzen, wie es wird, wenn deine Kinder mal in das Alter kommen. Man hat doch seine eigene Teenagerzeit als Referenz, hat damals erfahren, wie es so bei den Freunden oder einem selbst lief. So ganz unbekannt sollte einem diese Phase also nicht sein.

Ich persönlich fand die Kleinkind-/Kindergartenzeit furchtbar und bin heilfroh dass sie rum ist. Ich bevorzuge meine Fast-Teenagerin, mit der man zumindest halbwegs vernünftig reden kann gegenüber dem 2-jährigen Kampfzwerg, der einen hysterischen Schreianfall bekommt, weil die Socken nicht den richtigen Grünton haben. Wenn ich nicht schon in der Schwangerschaft geschworen hätte kein weiteres Kind mehr zu bekommen, hätte mich spätestens die Kleinkindzeit von einem zweiten Kinderwunsch zu 100% kuriert.

Klar, wir haben weiterhin Herausforderungen, aber sie zehren bei weitem nicht so an meinen Nerven wie damals die Probleme, die wir im KiGa hatten.

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Ob man die eigene Jugend als Erfahrung hernehmen kann ist sehr unterschiedlich.

Ich selbst bin z.b. so behütet aufgewachsen, dass ich mit 14 noch nicht alleine mit dem Zug zu meiner Tante fahren durfte ;-). OK, nachdem meine Tante sich dann ausgiebig darüber lustig machte, wurde es besser ;-).

Nach der Volljährigkeit bin ich um die halbe Welt gejettet, habe Dinge ausprobiert, die meine Eltern sich nicht vorstellen konnten, war aber immer auf der richtigen Spur (also nie alkoholprobleme, Drogen o.ä., keine Schulden, abgeschlossenes Studium) und habe beschlossen:

Meine Kinder wachsen auch so behütet auf wie es geht, aber mit viel mehr Freiheiten und mehr eigener Entscheidung. Mit früherer Selbstständigkeit. Mit mehr Verantwortung.

Beispiele:
Meine Mutter war stolz drauf, dass es mit mir NIE Diskussionen um Klamotten gab. Ich habe angezogen, was sie gekauft und hingelegt hat. Quasi bis zum Abi... Das hatte natürlich Vorteile für das Miteinander und meine Mutter war glücklich mit dem Ergebnis ihrer Erziehung.
Ich habe meiner Tochter früh die Wahl gelassen (diesen Pulli oder jenen) und nehme gern ein paar Diskussionen in Kauf (auch wenn ich dabei manchmal die Wände hoch gehen könnte), weil ich merke, wie sie jetzt mit 10 sehr stilsicher und chic auswählen kann.
Meine Mutter war stolz darauf, dass sie meinen Freundeskreis über Schulwahl und Hobbys immer so beeinflussen konnte, dass ich "guten Umgang" hatte und mit netten Kindern zusammen kam. Tatsächlich hatte ich viele nette Freunde und ein inspirierendes Umfeld in dem ich eine tolle Schulzeit hatte.
Ich mische mich viel weniger ein, fördere auch mal Freundschaften, wenn ich die Eltern nicht so mag oder das Kind ein bisschen merkwürdig ist und spreche lieber mit meiner Tochter darüber, warum manche Kinder so sind wie sie sind. Zumal das Umfeld meiner Kinder unglaublich viel pluralistischer ist als meins damals.

Ergo sind meine Kinder nicht nur ganz anders als ich in demselben Alter. Selbst 14jährige sind ja in der Regel noch mehr von den Eltern beeinflusst als sie selbst wahrhaben wollen ;-).
Auch das Umfeld ist völlig anders.

Ich habe mich bewusst entschieden, meine Kinder anders zu behandeln, als meine Eltern damals mich.
Dann muss ich damit leben, dass auch unser Familienleben anders ablaufen wird als damals.

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Ich verstehe schon was du sagen willst, dennoch kann ich der TE ihre Ahnungslosigkeit in Sachen Pubertät und Teenager nicht abnehmen.

Ganz so behütet wie du bin ich nicht aufgewachsen, meine Eltern waren da schon etwas lockerer. Ich hatte auch immer einen netten Freundeskreis ohne Drogen, Alkohol oder sonst irgendwas.Persönlich war ich immer ein Vorzeige-Teen, war nicht rebellisch, habe nicht geraucht, nicht gesoffen, war immer pünktlich zur verabredeten Zeit daheim und habe mir auch sonst nichts geleistet.

Dennoch war mir auch schon damals und erst recht heute klar, dass es auch anders geht, schließlich lebe ich ja nicht unter einer Käseglocke. Auch wenn mein Freundeskreis nett war, war in meiner Klasse immer der eine oder andere Problemfall, mit dem ich zwar nichts weiter zu tun hatte, aber mitbekommen habe was da so abgeht - sei es Konflikte mit den Eltern, von daheim weglaufen, Alkoholexzesse, Diebstähle, Drogen usw.

Wenn man also nicht komplett mit Scheuklappen durchs Leben geht, dann ist einem schon im Krabbelalter klar, was einen unter Umständen in der Pubertät erwartet. Da dann überrascht zu sein, wenn das eigene Kind aufmüpfig wird halte ich doch für reichlich weltfremd.

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Ich habe 3 Jungs (19, 17 und fast 13) und coache sie nur noch. Das ist wesentlich angenehmer, als das Dauerbetüddeln in den ersten Jahren. Ich empfinde die Jungs überhaupt nicht als anstrengend, ich finde die Zeit mit ihnen sehr schön und lustig, spart einem jede Comedy Show #schein

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Dein letzter Satz stimmt 😂
Meine Enkelin hat mir heute per WA erlaubt, nochmal gebrannte Mandeln für sie zu machen..."Oma, ich schwör, die sind sooooo lecker"
Herrlich 🤣🤣🤣 sie weiß nur noch nicht, dass sie helfen darf....sie bestellte ja auch noch Rumkugeln 😃

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Wie süß! Am witzigsten ist hier der 17jährige Mittelsohn....dieser pulvertrockene Humor, genial #rofl

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Meine Söhne sind nun 17 und 18 Jahre alt und ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, was Du schreibst. Klar waren sie in der Pubertät manchmal anstrengend aber längst nicht so schlimm wie 2jährige, die einen Wutanfall kriegen, wenn man den Apfel falsch aufschneidet.
Ich lebe wirklich gerne mit meinen Jungs zusammen und mir tut es jetzt schon leid, dass sie in in nicht allzu ferner Zeit nur zu Besuch vorbeikommen werden.

Vielleicht magst Du mal schreiben, was Du an Deinen Teenie-Kinder als so kräftezehrend und 'schlimm' empfindest.

Grüsse
BiDi

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Wir haben Zwillinge, da fällt die bewusste Entscheidung für ein zweites Kind weg. Allerdings fand ich die Baby und Kleine kinder Zeit am anstrengenden. Mit ca 8 Jahren wurde es doch deutlich besser. Das liegt aber vermutlich daran, dass Schlafmangel mir die meiste Energie entzieht. Das ist aber bestimmt von Mensch zu Mensch unterschiedlich, was einen am meisten belastet.
Noch sind sie nicht erwachsen (aktuell 14,5 Jahre), aber ich glaube nicht, dass es noch viel anstrengender wird. Aber das wird die Zukunft zeigen.

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Hallo!

Meine Kids sind jetzt fast 9, 10 und fast 16 Jahre alt.
Es wird immer schöner, je größer sie werden. Bin so froh, dass Baby- und Kleinkindzeit längst vorbei sind und ich diese tollen Menschen jetzt beim erwachsen werden begleiten darf.

Und "nebenbei" kann ich jetzt auch mein eigenes Leben wieder leben. Die Fremdbestimmung, als sie klein waren, fand ich ziemlich schrecklich..

Ich liebe es, größere Kinder zu haben - das ist die eigentliche Vorstellung von Familie, die ich immer hatte. :-)

LG Claudi

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Ich kann da nicht mitreden, ich hab 5 eigene und 2 adoptierte Kinder zwischen 7 und 27. Mal ehrlich gesagt ich wusste von Anfang an das es nicht nur schöne Zeiten geben wird. Aber es hat oder macht mir immer noch sehr viel Freude meine Kinder beim Aufwachsen zu zusehen, ihnen beiseite zu stehen und für sie da zu sein. Was macht da denn schon das bisschen Stress, wenn man hinterher sagen kann "schau das sind meine" 😆

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Gut... meine sind 17 und 15, natürlich sind sie manchmal bockig, man muss alles 1000 mal sagen, aber im großen und ganzen läuft es gut...