Freunde

Salü,
es geht um unseren Sohn, in diesem Jahr 15 geworden, eigentlich ein sportlicher Typ und dennoch ein fauler Hund seither gewesen. Bis noch vor wenigen Tagen war er ein Stubenhocker, der Computer sein bester Freund und virtuelle Games haben den Bezug zur Öffentlichkeit gestellt. Außer anonyme Menschen im Netz hatte er keine Freunde und wir hatten uns immer Freunde aus Fleisch und Blut für ihn gewünscht, damit sie zb zusammen lernen können oder die Welt erobern, halt all das was man sich so als Eltern für den Sohn so vorstellt und was eigentlich nie eintrifft. Meist kommt ja dann so ein Flegel oder das pure "Grauen" zu einem nach Haus (Klischeedenken). Aber wie schon gesagt seit einigen Tagen ist unser Sohn wie ausgewechselt, Hausaufgaben werden nur noch am Esszimmertisch mit Buch und Heft gemacht, sein Zimmer sieht wie ausgeleckt aus, seither dachte man, in seinem Zimmer hätte der 3. oder 1. atomare Weltkrieg stattgefunden, aber das allermerkwürdigste ist, er ist wieder zugänglich, man kann sich wieder normal mit ihm unterhalten, er geht auf Fragen ein und macht das was man zu ihm sagt ganz ohne Widerworte. War für uns total neu und ungewohnt, wir dachten erst er hat eine Freundin und ist jetzt total verknallt und will sich von seinerbesten Seite zeigen. Leider nein, er hat einen Jungen an der Bushaltestelle kennengelernt und sich mit diesem spontan angefreundet. Seither ist er so ganz anders. Gestern dann war der Junge bei uns und wie schon gesagt dieses klischeedenken traf überhaupt nicht zu, ein ganz ruhiger, netter, zuvorkommender Junge, normal gekleidet, normaler Haarschnitt, eigentlich total langweiliger Typ, all das was wir uns nicht vorgestellt haben. Und nein mein Sohn ist jetzt nicht schwul oder so, jedenfalls geh ich davon aus und in diese Richtung war auch nichts zu erkennen . Kann eine Freundschaft solche Veränderungen mitsichbringen, der PC ist seit Tagen aus, setzt Staub an und früher bzw vor keinen 5 Tagen war es das einzige was ihn interessiert hat, was da bloß los?