Ausbildungsstelle gefunden - trotzdem etwas enttäuscht

Hallo,

sicher werden einige von euch vor einiger Zeit gelesen haben, das mein Sohn einen Ausbildungsplatz als Koch suchte. Er hat viele Absagen bekommen , auch weil viele Unternehmen in diesem Beruf erst ab 18 Jahre Auszubildende einstellen.
Jetzt hat er aber eine Zusage bekommen und dort auch schon probe gearbeitet. Von vornherein gefiel es ihm dort sehr gut.
Es ist ein angesehenes Seniorenwohnheim, die Arbeitszeiten sind auch super..... für einen Koch.....
Jetzt könnte er aber vielleicht auch in einem super renommierten Unternehmen anfangen, wo sich bestimmt viele die Finger nach lecken.... Und er möchte nicht !!!!!!!!!!!! :-((((((((((((((((((
Er sagt, er fühlt sich dort nicht wohl. Ich hab mit Engelszungen geredet, es gab sogar Tränen .. auf beiden Seiten.
Ich habe nun Angst, das er sich damit seine Zukunft verbaut........ Krieg das einfach nicht aus meinem Kopf... obwohl ich mich natürlich freue, das er überhaupt eine Ausbildungsstelle hat.
In dem Seniorenheim hatten wir auch schon ein Gespräch mit dem Küchenchef, der Hauswirtschafterin und dem Personalchef, sie waren von meinem Sohn begeistert und meinten, man würde merken, das er sich auch für diesen Beruf interessiert, nur eine Bemerkung machte mich dann doch stutzig, der Personalchef wollte wissen, wie wir zu dem Berufswunsch unseres Sohnes stehen? Ich wusste zuerst nicht, was er meinte, und auf meine Frage, sagte er : Naja, einige Eltern wäre das nicht so recht, da ihr Sohn ja "nur" Koch wird. So hatte ich das eigentlich noch nie gesehen.Wollte einfach nur mal eure Meinung hören.
Danke fürs Lesen und eure Antworten
Bea

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Hallo Bea,

bist Du sicher, dass in dem "renomierten Unternehmen" mit den Jugendlichen gut umgegangen wird? Meine Schüler melden sich oft bei mir und erzählen, wie es ihnen in der Ausbildung ergeht. Und gerade die großen Unternehmen, sind oft nicht zimperlich.

Dein Sohn hat die Wahl und er hat sich entschieden. Lass ihn nicht nur machen, sondern bestärke ihn darin, dass er auf sein Gefühlt vertraut!

1/3 aller Jugendlichen bricht die Ausbildung ab. Würdest Du das! wollen?

Gruß

Manavgat

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Das wichtigste hat manavgat ja schon geschrieben und ich kann es nur wiederholen:

Lass den Jungen in seiner selbst gewählten Ausbildungsstelle. Dort fühlt er sich wohl, dort wird er von Vorgesetzten bestätigt - Viel besser kann eine Ausbildung eigentlich nicht laufen.

Mich würde interessieren, was Du auf die Frage des Personalchefs geantwortet hast?
Es ist übrigens eine häufige Frage bei Personalern, um die Einstellung des Auszubildenden, als auch der Eltern zu "solchen" Berufen zu testen.
Ein erfahrener Personalchef weiß, dass Eltern, die "etwas besseres" für ihr Kind wollen, oft genug ein "Störfaktor" für die Ausbildung sein können.
Meist nicht absichtlich, aber oft unbewusst, lassen sie ihre Kinder spüren, dass es "eigentlich kein gescheiter Beruf" ist.

Was natürlich Unsinn ist.
Ich kenne eine Menge Leute, die "nur Koch", "nur Bäcker", "nur Mechaniker" etc. sind. Die meisten sind überaus zufrieden mit ihrem Job und möchten gar nichts anderes machen.

Viele Grüße
Bernd

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Hallo Bernd,

natürlich gebe ich euch Recht. Das Wichtigste ist, das man sich in seiner Ausbildung wohl fühlt. Und als Mutter möchte man natürlich nur das Beste für sein Kind.

Ich habe dem Personalchef geantwortet, das ich mit dem Berufswunsch meines Sohnes sehr einverstanden bin, da er sich überhaupt nicht für einen kaufmännischen Beruf eignet. Ich seh auch den Beruf des Koches nicht als minderwertig an, im Gegenteil... mein Vater ist auch Koch.
Nur denke ich, das es gerade in diesem Beruf sehr darauf ankommt, wo man die Ausbildung gemacht hat, um hinterher größere Chancen zu haben.

Vielleicht denke ich ja auch schon zu weit im voraus oder mach mir nur zuviele Gedanken.

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Hallo Bea,

also, eigentlich muss sich doch dein Sohn wohlfühlen, oder? Und gerade ein Seniorenheim ist doch relativ krisensicher?!
Ausserdem schreibst du *Jetzt könnte er aber vielleicht auch in einem super renommierten Unternehmen anfangen* - vielleicht ???? Und im Seniorenheim hat er schon eine Zusage? Wenn jetzt dein Sohn im Seniorenheim absagt, und die andere Stelle auch nicht bekommt, steht er auf der Straße. Wär das besser?

Lass ihn nur machen!

LG Claudia

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Hi Bea!
Ich würde mich nie in die Berufswünsche meiner Kinder einmischen. Im Gegenteil ,ich bestärke sie eher noch. Mein Sohn macht einen Ausbildung zum Papiertechnologen . Ihm machts einfach nur Spaß. Er will auch hinterher gleich als Ingenieur weitermachen. Meine älteste Tochter zieht ins Ausland. Nach dem Abi wird sie wohl für ein ganzes Jahr nach Frankreich gehen. In Amerika war sie schon, und wird im Sommer wieder hingehen. Mein fast 13jährige Tochter will Tierpflegerin werden. Jede freie Minute ist sie im Tierheim. Den Beruf hätte ich für mich nie gewählt! Aber die Kinder müssen doch glücklich werden;-). Eine abgebrochene Lehre finde ich viel schlimmer. Und den Beruf als Koch finde ich persönlich sehr gut. Der beste Kumpel meines Sohnes macht gerade eine Ausbildung als Koch (mit Abitur)!!! Alle haben den Kopf geschüttelt. Aber, er will zu seinem Vater nach Spanien und sich da selbständig machen. Sei stolz das ihm der Beruf Spaß macht!!
Ich wollte immer Hebamme werden, mein absoluter Traumberuf! Meine Eltern haben ihn mir gründlich ausgeredet. Statt dessen habe ich Bürokauffrau gelernt:-[. Na, ja ich kann damit leben! Aber ich trauere oft meinem Berufswunsch nach!
Liebe Grüße Gaby

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hi...
also ist doch toll das er eine stelle hat, vor allem wenn er sich da wohlfühlt, ich finde das is grad, wenn man noch ziemlich jung is ziemlich wichtig, auch um die ausbildung überhaupt zuende zu machen, denk auch mal daran. jeden tag morgens 3 jahre lang wohin zu gehen wo man sich ühaupt nicht gut fühlt ist für viele n grund alles hinzuschmeissen und dann haben sie im endeffekt gar nix mehr...
ausserdem wie sicher ist die stelle bei dem "super renommierten Unternehmen"? vllt bekommt er sie auch nicht.... wenn ich schon "könnte vielleicht" höre, glaube ich aus erfahrung nicht so richtig daran..! vielleicht haben sie "könnte vielleicht" zu 20 leuten gesagt und nehmen am ende nur einen?
aber das wichtigste ist einfach, ihn nicht zu bevormunden, er muss selber für sich entscheiden lernen..! und es ist doch toll, dass er überhaupt eine ausbildung macht und nciht rumgammelt....

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Hallo Bea,

er verbaut sich doch nichts, er geht den Weg, den er für sich entschieden hat. Und du darfst ihn gerne auf andere Möglichkeiten hinweisen aber letzendlich entschiedet er jetzt alleine für sich.
Und "nur" Koch? #kratz Koch ist ein toller Beruf, da gibt es wahrsinnig viele Facetten. #mampf
Lass ihn man erst einmal seine Lehre machen - dort wo er es möchte! und dann kann er sich ja spezifizieren.
Vllt. wird er ja auch mal ein berühmter Fernsehkoch... ;-)

Wie gesagt, das beste was du als Mutter noch tun kannst, ist das Kind in seinen Entscheidungen zu unterstützen, ihn zu repektieren und ihn ggf. auffangen, wenn eine seiner Entscheidungen nach hinten losgeht. Denn das ist sein gutes Recht, Fehler zu machen...

lg Tanja

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Verlass dich auf das Gefühl deines Sohnes! Mein Mann ist Koch und ich bin Restauranfachfrau, und wir haben schon einiges durch. Was besseres als eine Ausbildung in einem Seniorenheim kann deinem Sohn nicht passieren. So lernt er die verschiedenen Schonkostgebiete kennen und er lernt worauf er bei bestimmten Erkrankungen achten muss. Wenn er Glück hat, kann er gleich seinen Diätkochschein machen und das ist sehr angesehen.
Ich weiß nicht warum soviele meinen das Koch so ein minderwärtiger Beruf ist. Aber mein Schwiegervater ist auch einer von denen. Sein Sohn hat eine 3jährige Ausbildung gemacht, hat als Jahrgangsbester abgeschlossen, hat bei einem Sternekoch aus Österreich gelernt und war noch keinen einzigen Tag arbeitslos, auch wenn das ein oder andere Hotel aufgrund einer Insolvenz seine Mitarbeiter entlassen hat. Und doch ist er ja "nur" Koch.
Jetzt arbeitet er in einr Rehaklinik und wir genießen die Arbeitszeiten ein wenig.

LG Kristin

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Dazu kann ich dir mal was schreiben!

Ich habe 2000 eine Ausbildung bei einem Anwalt angefangen. Und nach einem Jahr habe ich mir eingebildet und vielleicht auch einreden lassen, dass das nichts für mich ist. Und habe mir eine neue Ausbildungsstelle gesucht.

Ich hatte eine Ausbildungsstelle mit Übernahmegarantie bei einer Bundesbehörde. Ein Job auf Lebenszeit! Gutes Gehalt sichergestellt.

Weißt du, wie lange ich dort war? Eine Woche!

Dann habe ich gekündigt und meine Ausbildung bei einem anderen Anwalt fortgesetzt und sehr erfolgreich beendet!

Nicht einen Tag länger wäre ich in dieses beschissene *sorry für den Ausdruck* Bundesministerium gegangen. Mit den feinen Herrschaften, den Wachmännern am Eingang und den ganzen Kameras überall. Es war mit zuwider mit diesen feinen Pinkeln zu arbeiten. Ich wäre dort kaputt gegangen!

Ich arbeite mittlerweile für einen einzelnen Chef, er ist ein ganz einfacher Mensch und wir kommen prima zurecht. Ich mache keine große Karriere, aber es herrscht eine menschliche Atmosphäre und ich habe viele Vorteile, die Leute in einem großen Unternehmen nicht haben! Außerdem ermöglicht mein Chef mir nun sogar ein Fach-Studium.

Ich bin rundum glücklich mit meinem Job und trauere dem Ministerium nicht nach!

Hör auf so kleinkariert zu denken! Nicht alle Menschen wollen oder können in "renommierten Unternehmen" arbeiten!

Warum soll dein Sohn evtl. unglücklich sein? Nur damit du rumerzählen kannst, in welch toller Firma er untergekommen ist?!

Dein Sohn ist mir, ohne ihn zu kennen, sehr sympathisch.

Unterstütze ihn. Sei stolz auf ihn. Er geht mit Sicherheit den für ihn richtigen Weg!


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Was nutzt Deinem Sohn ein renomiertes Haus, wenn er sich dort nicht wohlfühlt?

Es kann nicht jeder ein x-Sterne-Koch werden, es muß auch Köche für Krankenhäuser und Seniorenheime geben. Und wie eine Vorschreiberin schon sagt, der Bereich Diätküche ist auch nicht zu verachten.

Ich hab in meiner Ausbildung auch ein Praktikum in einer Krankenhausküche gemacht. Die 1 Woche Diätküche hat mich mehr lernen lassen, als 1 halbes Jahr theoretischer Unterricht zum Thema Diätetik.