Wie positiv bleiben nach Fehlgeburt(en)? (Ausheulfaden)

Ihr Lieben,

die Frage steht im Grunde in der Überschrift: Wie schafft ihr es, nach vielleicht sogar mehrfachen Rückschlägen, positiv zu bleiben und die Hoffnung nicht zu verlieren?

Ich schaffe es im Moment nämlich nicht... wobei sich der "Moment" nun auch schon etwa ein Jahr hinzieht und ich das Gefühl habe, der Wunsch nach einem Kind verhagelt mir inzwischen alles ansonsten eigentlich Schöne in meinem Leben. Wenn er nicht so stark wäre, ich würde sagen, nach 2 Fehlgeburten und einem Abbruch aus medizinischer Indikation ist jetzt mal gut, zumal ich bereits 2 wundervolle Kinder habe. Doch ich schaffe es (noch) nicht, ihn loszulassen, auch wenn ich seit wirklich langer Zeit kaum mehr abschalten kann. Das Thema ist quasi der erste Gedanke am Morgen und der letzte am Abend. Ich könnte ewig weiterschreiben, aber ich denke, ihr versteht was ich meine.

Also an alle positiv Gestimmten da draußen: Wie macht ihr das??? ... und gern auch an alle negativ Gestimmten: Kommt rein, erzählt und jammert mit!

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Ja genau ,wie macht ihr das?!Kann mich kaum noch über etwas freuen.fühl mich leer,missverstanden,verarscht von meinem körper und unsäglich traurig.und dabei müsst ich nach vorne schauen ,denn hey jeder zyklus könnt der letzte sein.

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Kann ich so unterschreiben. Ich würd mich gerne einfach mal wieder freuen können! Aber auch in schönen Momenten fühle ich so eine riesen Lücke im Herzen, da klappt es mit dem freuen einfach nicht. Darf ich fragen wie alt du bist? Mir sitzt die Zeit nämlich auch ziemlich im Nacken..

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39 und kurz nach der fg.zyklus dementsprechend voll im eimer.und du?

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Ich bin auch echt am Ende.. Kinderwunsch seit langem, seit einem Jahr versuchen wir es. Ich bin jetzt das dritte mal schwanger und mein hcg sinkt.. trotzdem hat das Herzchen angefangen zu schlagen.. ich bin am Ende. Ich kann das nicht nochmal durchmachen, ich will das nicht nochmal durchmachen.. seit einem halben Jahr bin ich gefühlt durchgängig schwanger im ersten Trimester und immer verliere ich es…
ich wünsche mir so sehr ein Kind und kann nicht mehr.

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Ach Mensch, dass tut mir sehr leid!! Fühl dich gedrückt, wenn du möchtest! Vielleicht geht es ja diesmal doch gut aus? Ich weiß, man entwickelt schon so ein Gefühl... aber vielleicht trügt es ja diesmal doch und es entwickelt sich alles noch wie es soll!

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Hi,

mir geht es leider ähnlich, ich schaffe es mittlerweile nicht mehr, positiv zu sein. Nach 2,5 Jahren Kinderwunsch, 3 Fehlgeburten 8./9. SSW und 3 biochemischen SS stehen wir noch immer ohne Diagnose da. Mittlerweile ist aber leider kaum noch was übrig, was noch untersucht werden könnte...

Verkrieche mich seit einem Jahr ca. fast nur noch zu Hause, außer arbeiten gehen mache ich eigentlich nicht viel. Freunde habe ich größtenteils seit Monaten nicht gesehen, die meisten fragen schon nicht mal mehr.

Ich glaube, da hat jeder seinen eigenen Weg, mit so etwas umzugehen. Und ich habe Respekt für jeden, der trotz einer solchen Leidensgeschichte noch positiv in die Zukunft blicken kann.

LG Nelly

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Liebe Nelly, ich hab dir unten geantwortet.. Komme noch etwas durcheinander hier mit den Antwort-Funktionen.

Darf ich fragen, was du alles hast testen lassen? Ich stehe gerade erst am Anfang der Abklärung und weiß auch gerade nicht, wie sehr ich für all die Untersuchungen wirklich Nerven habe.

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Ich schreibe dir mal eine private Nachricht zu den Untersuchungen, die wir schon alle haben machen lassen :)

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Hallo ihr alle, bei mir sieht es ähnlich aus. Versuchen seit 2016 ein zweites Kind zu bekommen. Herausgekommen sind 4 Fehlgeburten in der 9ssw und keine Ahnung wie viele biochemische Schwangerschaften. Ich war in dieser Zeit öfters Mal eine Woche drüber und hab mich nicht getraut zu testen. Die letzte MA war genau diesen Silvester und wieder die 9 SSW. Letzten Zyklus dann auch leicht positiv und dann kam doch der Drachen ... Irgendwie verliert man einfach die Hoffnung das es doch noch Mal klappen könnte. Man ist einfach nur noch traurig und enttäuscht. Das ganze Leben dreht sich nur noch um das eine.

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@ Nelly

ich kann das alles so nachvollziehen!! Dieses Zurückziehen, gar niemanden mehr sehen wollen... Ich habe auch das Gefühl, seit 2 Jahren total "asozial" geworden zu sein. Gut, ein bisschen lag es ach an Corona... Aber ich ertrage diese Zusammenkünfte nicht mehr, bei denen man oberflächlich fröhlich sein muss, obwohl man doch eigentlich wahnsinnig traurig und verzweifelt ist.

Von der 1. Fehlgeburt Anfang '22 habe ich noch sehr vielen Leuten erzählt. Es gab viele liebe Reaktionen, aber auch ein paar, auf die ich gern verzichtet hätte. Über den Abbruch ein paar Monate später habe ich schon nur noch mit einer handvoll Leute geredet, über die sich wieder anschließende, nun echt frustrierende Übungszeit, gar nicht mehr. Ebenso wie über den neuesten Fehlersuch. Es kommt mir so vor, als ob es auch niemanden mehr interessiert. Denkt ihr, es hätte auch nur einer von denen, die von der 1. Fehlgeburt wussten, ein paar Monate später nachgefragt, wie es ginge? Anscheinend muss alles nach 2 Wochen verdaut sein, länger trauern ist gar nicht vorgesehen.

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@ Minimaus

Mensch, da hast du ja auch einen wahnsinns Weg hinter dir!! Hast du irgendwelche Untersuchungen zur Abklärung machen lassen? Meine letzte MA war auch Ende 9.Woche.

Kannst du mit Freunden darüber reden?

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Ich bin seit Februar in der Kiwu-Klinik. Es wurde die Genetik und die Gerinnung geprüft. Ich habe einen Protein Z Mangel und das Progresteron ist immer zu niedrig. Sonst wird nur der Zyklus überwacht. Nehme jetzt seit 4 Monaten Clomifen und löse mit Brevactid den Eisprung aus. Mal sehen was dieses Jahr noch bringt. Aber die Hoffnung wird von Monat zu Monat weniger. Reden kann ich privat nicht wirklich mit jemanden. Sowas hat noch keiner mit gemacht.

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Das kann ich echt gut nachvollziehen. Ich drücke dir sehr die Daumen, dass mit Hilfe der Kiwu Therapie klappt! Ja, ab der 2. Fehlgeburt ist man im Freundes-/ Bekanntenkreis doch relativ alleine mit der Thematik..

Hast du dir in einer deiner Schwangerschaften schonmal Heparin spritzen müssen wegen des Protein Z Mangels?

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Ich kann das sooo gut nachvollziehen, war nach 3 FG und einer biochemischen Schwangerschaft total hoffnungslos, weil trotz umfassender Untersuchungen im Kinderwunschzentrum keine Ursache gefunden werden konnte und es dementsprechend auch überhaupt keine Idee gab, was man machen kann, damit es anders läuft (ICSI + PKD hatten wir schon versucht). Schlussendlich habe ich mich auf eigene Faust länger mit Immundiagnostik beschäftigt und wir haben eine Partnerlymphozytenbehandlung durchführen lassen. Die darauf folgende Schwangerschaft läuft seither komplikationslos. Es ist sicherlich eine Typfrage, aber mir hat es immer geholfen, mich selbst viel zu informieren und das Kinderwunschzentrum mit weiteren Behandlungsansätzen zu nerven ;) wiederholte Fehlgeburten sind leider ein Nischenthema, bei dem vieles schlecht erforscht ist.

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Hallo Lin-Mo,

wo hast du denn die Partnerimmunisierung machen lassen? Habt ihrs selbst zahlen müssen und wenn ja, wie hoch ist der finanzielle Aufwand?

Bei uns steht aktuell auch die PKD bzw sogar PID im Raum. Der Antrag zur Ethikkommission ist raus.

Wir hatten in 2021 einen Spätabbruch in der 20SSW aufgrund Trisomie13.
Seidem war ich nochmal 5x schwanger und habe immernoch kein Kind an der Hand.
6 Fehlgeburten zehren so langsam auch an mir. Diagnostisch haben wir so gesehen wirklich alles durch. Außer KIR Gene + HLA.