Gesundheitsprüfung PKV: muss ich Endometriose und Kinderwunschbehandlungen angeben?

Hallo :)
ich weiß es nicht ob mir jemand die Frage beantworten kann. Ich werde ab Januar privat versichert sein. Ich hatte heute eine Beratung diesbezüglich und muss jetzt berichten, ob ich OPs usw. hatte. Ich hatte dieses Jahr eine BS in dem Endometriosenherden entfernt wurden und in den letzten zwei Jahren mehrere Behandlungen (IUIs, ICSIs, IVF). Soll ich alles angeben, oder ist es meine private Sache? Ich bin ja letztlich nicht erkrankt. Könnten sich deswegen auch die monatliche Kosten der Versicherung erhöhen?

Liebe Grüße

Luna 🌜

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Hey Luna,
bist du bisher in der GKV? Hat diese dir Zuschüsse für die KiWu -Behandlung gezahlt und die Endo-OP übernommen?
Dann würde ich das bei der PKV angeben, da es eben nicht reine Privatsache ist…
Du möchtest ja später evtl. auch bei der PKV Kosten dafür übernommen bekommen, oder?
Das
Ist zumindest das was ich machen würde
Grüße Suse65

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Vielen Dank für deine Antwort ❤️

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Endometriose ist eine chronische Erkrankung und die BS eine OP, die wirst du angeben müssen.

Wenn sie etwas hinterher herauskommt und man hat es nicht angegeben, kann es richtig Ärger geben.

Die Behandlungen besser auch, vor allem, falls du vor hast, noch weitere Behandlungen über die PKV abzurechnen. Möglicherweise werden die auch direkt als Leistung ausgeschlossen.

Wahrscheinlich ist es klüger, erst in die PKV zu wechseln, wenn dein Kiwu abgeschlossen ist, falls du die Wahl hast.

Ein Paar in meinem Bekanntenkreis hat auch aufgrund des Kiwu darauf verzichtet.

LG Luthien mit ⭐⭐⭐🤰💙 24+4 (die zum Glück schon vor dem Kiwu in der PKV war)

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Vielen Dank für die Antwort! Anscheinend ist es komplizierter als ich mir vorgestellt werden. Ich beginne im Januar das Referendariat, deshalb kam ich auf die Idee in die PKV zu wechseln. Ich war ansonsten Jahrelang nie beim Arzt, echt ärgerlich dass es gerade in dieser Phase alles geschehen ist 🥲 Ich mache mich gerade auch Sorge wegen der Verbeamtung, könnte die Diagnose Endometriose ein Problem darstellen?

Liebe Grüße

Luna 🌜

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Nein, das ist für die Verbeamtung kein Problem, dabei geht es nur um Krankheiten, die erwarten lassen, dass du irgendwann dienstunfähig wirst.

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Ich kann dir nur empfehlen, dich mit Endometriose nicht privat zu versichern,
Ich habe auch Endometriose und bin aus dem Grund freiwillig gesetzlich versichert.
Es kann bei der Endometriose auch Zeiten geben, da kann es einem sehr schlecht gehen und ggf ist auch arbeiten nicht möglich. Soll nur ein lieb gemeinter Rat sein

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Vielen Dank für deine Antwort. Kannst du mir genau erklären warum du auf dem Grund gesetzlich versichert wird? Ich hatte mir bis jetzt keine Gedanken darüber gemacht, bzw. ich hätte nicht gedacht, dass es ein Problem sein könnte.

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Wenn du einmal in der pkv bist, kommst du da nicht mehr raus. Solltest du wegen der Endo nicht mehr arbeiten können, bekommst du zunächst Krankengeld. Die pkv musst du dennoch weiterzahlen.

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Hey!

Klar musst du die Endometriose bei der Prüfung angeben.

Am besten solltest du mehrere Anträge bei Versicherungen gleichzeitig stellen, weil du zu Beginn der Prüfung immer angeben musst, ob du bereits irgendwo abgelehnt wurdest.
Ich schätze, dass sie KiWu-Behandlungen ausklammern werden- das wird definitiv günstiger sein, als wenn sie einen Risikozuschlag verlangen und du jeden Monat 15%-30% mehr zahlen musst.

Die Versicherung hat für jede genannte Krankheit eine Liste von "Konsequenzen" bzw Folgeerkrankungen parat. Die denken dann nicht nur an eine kiwu-Behandlung, die sie zahlen müssten, sondern auch an Verwachsungen, dass Frauen mit Endometriose häufiger an Depressionen erkranken, chronische Entzündungen haben. Da weiß ich nicht, ob du nicht vielleicht auch damit rechnen musst, dass sie deinen Antrag ablehnen.

Wenn du einen milden Endometrioseverlauf hattest, ist die Chance hoch, dass du genommen wirst. Aaaber dann könnte es sich lohnen, die Kiwubehandlungen erst abzuschließen.

Liebe Grüße
Schoko

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Vielen lieben Dank für deine detaillierte Infos. Ich merke, ich bin zu naiv an der Sache rangegangen. Dieses Forum ist richtig wertvoll!!!!

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Du musst alles angeben.
Jede Untersuchung, OP, sogar geplante Behandlungen, wenn danach gefragt wird.

Am besten wäre es tatsächlich, der PKV eine Kopie seiner Krankenakte zukommen zu lassen.

Wenn du die endometriose zB verschweigest, dann werden sie jede damit zusammenhängende Rechnung ablehnen können. Sowie Folgeschäden etc.
im schlimmsten Fall können sie auch kündigen.

Entweder werden sämtliche Behandlungen als Ausschluss aufgeführt ODER es gibt einen Zuschlag.

Ich würde mir das sehr gut überlegen.

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Vielen lieben Dank für deine Antwort, jetzt habe ich ein besseres Bild. Schade, dass ich die BS gerade dieses Jahr gemacht habe 🤨

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"Wenn du die endometriose zB verschweigest, dann werden sie jede damit zusammenhängende Rechnung ablehnen können."

Nur, wenn man ihr eine vorsätzliche Täuschung nachweisen kann.

Und der Risikozuschlag ist bei Beamten stark reduziert.

An die TE: ich würde die Sache an deiner Stelle mit einem unabhängigen, erfahrenen Versicherungsmakler besprechen.

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Hallo #winke

Also, alles was du weißt an Diagnosen musst du angeben. Nornalerweise bekommst du von der PKV dann einen Fragebogen, den du ausfüllen musst. Den solltest du wahrheitsgemäß beantworten. Verschweigst du etwas absichtlich und die PKV bekommt es raus hast du Ärger an der Backe.
Bei Endometriose kenn ich mich nicht aus, aber ich vermute, dass die PKV da einen Risikozuschlag berechnet. Außerdem kann es sein, dass die Kinderwunschbehandlung ausgeschlossen wird.
Es ist natürlich jetzt blöd für dich, dass es ausgerechnet dieses Jahr war. Aber so ist es nun.

Ob du wirklich in der GKV bleiben willst solltest du überlegen. In BaWü ist es so, dass man den Beihilfeanspruch nur in Verbindung mit PKV geltend machen kann. bleibst du in der GKV musst du AG und AN Anteil selbst übernehmen, also das doppelte bezahlen. Beim nicht allzu üppigen Tef-Gehalt ist das schon eine Frage von haben und nicht haben....

Lass es dir durch den Kopf gehen und lass dich am besten von einem unabhängigen Makler beraten.

LG
Fledily mit Elli (11 Wochen und 6 Tage alt)

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Hallo,

Jetzt muss ich meinen Senf auch noch dazu geben ;-)

Bin Beamtin, fürs Beamtenrecht zuständig und habe endo.

Hier noch ein paar ergänzende Hinweise und Tipps:

- nichts verschwiegen. Aber auch nicht dramatisieren
- würde nur in eine PKV gehen, die auch deine Berufsgruppe repräsentiert gehen z.b Debeka.
- für alle Beamten steht eine Besoldungsreform an. Diese sieht u.a. ein Zuschuss für die die GKV vor. Erkundige dich ggf. Auch in diese Richtung was dein Dienstherr hier vor sieht. Kann ggf. auch Interessant sein je nachdem wie hoch ein möglicher Zuschlag bei der PKV sein sollte.
- als Referendarin bist du erstmal Beamtin auf Widerruf. Solltest du danach ein Beamtenverhätlnis auf Lebenszeit anstreben, könntest du zu diesem Zeitpunkt nochmal in die PKV wechseln. Eventuell ist bis dahin der kiwu abgeschlossen und es wäre kein Thema , wenn kiwubehandlungen ausgeschlossen werden.

Drück dir die Daumen 🍀

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"für alle Beamten steht eine Besoldungsreform an. Diese sieht u.a. ein Zuschuss für die die GKV vor. Erkundige dich ggf. Auch in diese Richtung was dein Dienstherr hier vor sieht."

Das ist ja Mal interessant. Wie genau kennst du dich damit aus? Hätte da evtl noch die ein oder andere Frage an dich, wenn ich sie stellen darf :-D

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Das fände ich auch spannend 😁

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Gib bitte alles an! Ein Kollegen aus meinem Referendariat damals hat irgendwas mit seinem Rücken verschwiegen. Als es herauskam, schmiss die hn die private raus. Eine gesetzliche „muss“ dich dann nicht mehr nehmen! Nach Monaten der Suche ohne Versicherung hat er eine gefunden, die ihn für eine absolut abartige Summe genommen hat. Ich würde das nicht riskieren…
Wirst du denn auch verbeamtet? Da muss man ja ebenfalls durch die Gesundheitsprüfung.

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Hallo Luna,

Ich habe kurz vor meiner kinderwunschbehandlung in die Pkv gewechselt. Ich habe die Endo inklusive OP und eine Eileiterschwangerschaft angegeben und wurde ohne Leistungsausschluss oder Risikozuschlag versichert. Hatte extra noch nachgefragt ob denn auch Kinderwunschbehandlungen Versicherungsleistung sind. 3 Monate später hab ich den Antrag für die IVF gestellt und es wurde genehmigt.
Deine genaue Situation mit den früheren Behandlungen kann ich nicht einschätzen. Aber leider wirst du in deinem Gesundheitsfragebogen alle Erkrankungen und ärztlichen Behandlungen der letzten Jahre angeben müssen, sonst kann das üble Folgen haben. Nicht nur, dass die Versicherung Rechnungen nicht bezahlt.

LG

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Vielen Dank für deine Antwort, schön dass es bei dir so geklappt hat. Ja, leider wir bei mir eine lange Liste von Kiwu-Behandlungen werden. Heute informiere ich mich weiter!