Fruchtblasenprolaps Ssw23

Hallo,
Ich bin bei 22+1 zum Frauenarzt gegangen weil ich 2 Tage lange leichten Druck im Unterleib gespürt habe. Der sonst eher ruhige Arzt war während dem Ultraschall plötzlich sehr aufgebracht und rief sofort einen Krankenwagen, eine halbe Stunde später lag ich im Kreißsaal.
Dort war die Aufregung genauso groß, alle sind vom schlimmsten ausgegangen, es hieß das Baby kann jeden Moment kommen. Im Gebärmutterhals hat sich ein Trichter gebildet, oben 2,7cm unten 1,2cm. Die Fruchtblase lag oben leicht drin, eine Operation am Muttermund wurde ausgeschlossen. Habe direkt Antibiotika, später Magnesium, Utrogest und Thrombosespritzen bekommen.
Gegen Abend hat sich alles beruhigt und nachdem Ctg und Blutwerte in Ordnung waren wurde ich in ein normales Zimmer gebracht. Der Plan war absolute Bettruhe und durchhalten bis 23+0, Lungenreife gibts 2 Tage vorher.
Körperlich ging es mir gut, ich hatte keine Wehen, Schmerzen oder Infektionen. Bei unserer Kleinen war auch alles super.
So gingen die schlaflosen Nächte rum, der Muttermund ging sogar um 3mm zu. Antibiotika wurden abgesetzt und die Untersuchungen wurden auch seltener. Zwischenzeitlich gab es einen Schreckmoment als ich plötzlich im nassen saß. Zum Glück war es aber kein Fruchtwasser (Test negativ), vermutlich ein kräftiger tritt gegen die Blase. Ich stellte mich schon auf 80 Tage Bettruhe ein.
Bei 23+2 kam dann der nächste Schock. Morgens gab es eine größere Ultraschalluntersuchung, die kleine war ca 28cm groß und wog 560g, es war alles in Ordnung. Abends beim pinkeln bemerkte ich Blut in der Vagina und wurde wieder auf schnellstem Wege in den Kreißsaal geschoben.
Dort gab es das ganze Programm nochmal von neu. Ctg war gut, keine Wehen. Nach mehrmaligem Ultraschall von diversen Ärzten hieß die Diagnose: Füße im Prolaps, woher das Blut kommt ist unklar (vermutlich gereizter GMH), Fruchtblase war ganz. Provisorisch gabs wieder Antibiotika plus Wehenhemmer.
Mit leichten Blutungen gingen die Tage weiter, diesmal blieb ich komplett im Kreißsaal. Die Füße waren mal drin mal draußen.
23+6 gab es den nächsten Dämpfer, nachdem die kleine die halbe Nacht geturnt hat wurden die Blutungen wieder stärker. Beim morgendlichen US meinte die Ärztin (eher pessimistisch) die Lage hat sich verschlimmert, eventuell müssen sie das Baby holen. Nachmittags kam zum Glück nochmal die Oberärztin vorbei und beruhigte uns wieder. Es ist nicht wesentlich schlimmer, solange die Fruchtblase nicht springt heißt es solange wie möglich durchhalten.

Sorry für die lange Geschichte. Hat jemand eventuell ähnliche Erfahrungen gemacht? Gibt es Hoffnung dass wir noch 2-3 Wochen Zeit haben?

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Hi du,

was ein Fruchtblasenprolabs ist, weiß ich nicht.

Liege aber selber seit 20+2 im KH, nach vorzeitigen Blasensprung. Mir wurden 0% Hoffnungen gemacht.

Mit vieeeeeeeel Willenskraft sind wir heute, nach 5 Wochen und zweiten Blasensprung vor 2 Wochen beim zweiten Zwilling, bei 25+3 angekommen. Dazu kam, dass ich mich mit jedem Arzt hier, inklusive Chefarzt, gestritten habe, weil sie mich auch nicht behandeln wollten ("vor der 24. SSW machen wir schon mal garnichts")
Zwei Tage spaeter gab es das volle Programm.

Wichtig ist auch zu wissen, dass es NUR nach deiner Entscheidung geht, die Ärzte koennen dir nur eine Empfehlung aussprechen. Es gibt auch Ärzte hier, die duerfen nicht mehr zu mir kommen, weil ich deren "Empfehlungen" schei*e fand.


Ich bin nur zur Toilette aufgestanden, 1x die Woche kurz abduschen im Sitzen, das mache ich nach wie vor so und hoffe wir schaffen noch ein paar Wochen.

Meine Einstellung: solange die Babies kämpfen, mache ich das auch.

Wünsche dir alles Gute.

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Hallo,
ich hatte einen blasensprung in 18+2, einen prolaps und eine zervixinsuffizienz. Unsere Tochter war zu dem Zeitpunkt auch schon mit einem Fuß bis zum Knie außerhalb der Gebärmutter. Die gynäkologen waren in meiner Situation eine Katastrophe und keine Hilfe. Deshalb hab ich die Untersuchungen verweigert und bekam nur Antibiotika iv. Außerdem hab ich mich mit den Füßen nach oben und dem kopf nach unten ins bett gelegt und bin nicht mehr aufgestanden. Ich habe mit Strohhalm kopfüber getrunken, bin zum Mittagessen von meinen Angehörigen gefüttert worden und habe mich wundgelegen. Als die nachtdienst-gyn mir den blasenkatheter neugelegt hatte, hat sie -ich nenne es mal "den falschen Eingang" benutzt und so den letzten Teil der intakten fruchtblase perforiert. Das war am Abend der ersten lungenreifespritze. In den folgenden Tagen waren die entzündungswerte nicht mehr in den Griff zu bekommen und unsere kleine kämpferin musste in 23+5 geholt werden. Tatsächlich war sie da schon bis zu ihren Achseln "rausgerutscht".
Es waren harte erste wochen, noch nie hatte ich so viele Tränen geweint und noch nie hatte ich so viel Angst. Unsere kleine ist jetzt 5 es geht ihr gut, sie ist toll und wir sind sehr dankbar, dass sie da ist und unser Leben durcheinander wirbelt.
Auch ihr werdet es schaffen.

Ich drück euch die daumen für noch viele Tage mehr in der warteschleife, viel glück

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Hallo,
Also ich hatte auch eine frühzeitige gebärmutterhals-verkürzung mit Trichter. In der 21. Woche kam es auch zum Fruchtblasen-Prolaps. Ich bekam eine Notfall-Cerclage + totaler Muttermundverschluss. Bei der OP ging die Fruchtblase zum Glück nicht kaputt und konnte vorsichtig ein Stück zurück geschoben werden, sodass die Cerclage gemacht werden konnte.
Damit (und mit strikter Schonung) haben wir bis 31+5 durchgehalten.
Warum ist bei dir keine Cerclage machbar?
Alles Gute!

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Warum die Cerclage am Anfang nicht gemacht wurde habe ich auch nicht verstanden. Es hieß beim Fruchtblasenprolaps wird es nicht gemacht weil das Risiko für einen Riss zu groß ist. Die Fruchtblase war aber nur am oberen Muttermund leicht drin...
Mittlerweile ist es einfach zu spät, die Beine sind schon komplett im Gebärmutterhals.
Heute sind wir bei 24+2. Wenn sich die Kleine mal stärker bewegt habe ich Blutungen. Wir hoffen einfach dass die Blase hällt und wir noch ein paar Tage Zeit haben.
Vielen Dank für eure Unterstützung

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Hallo,

ich kann die von uns berichten. Ich bin in der 18. ssw ins Krankenhaus, weil ich ein doofes Gefühl hatte (keine wirklichen Beschwerden, nachts 2x piecksen am Muttermund). Diagnose: Prolaps, ~3 cm geöffneter Muttermund und der kleine hatte auch die Füße im Prolaps, deshalb war in diesem Moment keine Cerclage möglich. Bekam dann direkt Bettruhe und durfte auch nicht mehr zur Toilette.
Dienstag abends dann ziehen im Unterleib, weshalb ein US gemacht wurde, Muttermund weiter offen, aber der kleine hat die Füße rausgezogen und war dabei sich zu drehen. Man hat mich darauf vorbereitet, dass e sein könnte, dass er sich in startpositon bringt uns es evtl zu Wehen und somit zur Geburt kommt. Nachts war dann alles ruhig und es wurde mittwochs entschieden, dass doch eine Cerclage gelegt wird, auch wenn die op ein sehr hohes Risiko hatte, dass die Fruchtblase beim zurückschieben reicht. Aber sonst hätten wir gar keine Chance gehabt. Der Prof. wollte aber nix unversucht lassen. Die im lief dann besser als er selbst dachte. Ich bekam auch die Tage danach keine Wehen und durfte sonntags mit strenger Bettruhe nach Hause.

Ich lag dann insgesamt 14 Wochen. Ab Woche 28 hat sich mein Blutdruck leider verschlechtert. Ab der 31. ssw war ich stationär zur Einstellung. Bei 30+4 hatte ich dann leider einen blasenriss und Wehen. Bekam dann Antibiotika, Wehenhemmer und die lungenreifespritzen. So haben wir es bis 31+5 geschafft. Da hatte ich wieder Wehen, die Entzündungswerte waren gestiegen und der Muttermund hatte sich schon 5 cm geöffnet und die Cerclage war an einer Seite ausgerissen.

Ich weiß, dass wir unheimliches Glück hatten.

Ich drücke dir die Daumen, dass euer Baby noch einige Zeit im Bauch bleiben kann. Bleib auf jeden Fall liegen, setz dich so wenig wie möglich auf. Und wenn du in deinem Krankenhaus nicht zufrieden bist, könntest du dich evtl auch verlegen lassen.

LG Hamsti

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Die Kleine wurde mittlerweile bei 25+1 geholt. Nachts hatte ich "Darmkrämpfe" die sich als Wehen entpuppt haben als noch etwas Blut geflossen ist.
CTG hat nicht einmal ausgeschlagen. Morgens beim Ultraschall hat man dann gesehen dass das Baby noch tiefer gerutscht ist, daher wurde beschlossen es wird per Kaiserschnitt und Teilnarkose geholt. Immerhin konnten wir dabei sein. Die OP ging recht schnell, nach ca 40min war schon alles vorbei. Die Kleine wurde nach 5min geholt, sogar noch mit intakter Fruchtblase.
Sie wog 680g und war 32cm groß. Atmen konnte sie schon fast alleine, das einzige Problem war ein Mangel an roten Blutkörperchen, der durch eine Transfusion hoffentlich behoben ist...
Jetzt liegt sie im Brutkasten und strampelt fleißig. Wir hoffen jeden Tag aufs neue dass alles gut wird

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Das klingt nach einer wahren Kämpferin! Ich wünsche euch nur das Beste und dass ihr bald euer gesundes Mädchen mit nach Hause nehmen könnt!

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Herzlichen Glückwunsch zur kleinen, großen kämpferin 💜
Der Start ist nicht der, den man sich gewünscht hat. Aber die liebe ist die gleiche.
Ich wünsche euch viel Gesundheit, Kraft, vertrauen und Hoffnung.

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Hallo

Ich wollte fragen wie es euch und vorallem der Kleinen geht.

Liebe Grüße

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Huhu,
Unser Mädchen macht sich echt gut. Wir können uns nicht beschweren.
Sie hatte nach der Geburt ca. 100g abgenommen aber ist mittlerweile schon wieder beim Startgewicht. Mamas Milch wird schon fleißig getrunken, in ganz kleinen Mengen (5ml alle 2std zur Zeit) durch eine Magensonde.
Atmung ist auch super, sie braucht ab und zu etwas Sauerstoff zur Unterstützung. Sogar außerhalb des Brutkastens durften wir schon Kuscheln.
Das einzige was uns Sorgen bereitet ist eine Hirnblutung Stufe2, die sich aber zum Glück nicht vergrößert und hoffentlich keine Folgen hat. Deshalb bekam Sie auch Bluttransfusionen.

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Hört sich ganz gut an. Weiter so und alles Gute. Schreib gern ab und zu ein Update, da freuen sich die Mädels hier