Bitte das Haus zu kaufen/erben

Hallo ihr lieben
Ich hoffe jemand hier hat einen Rat für mich.
Es geht um das Haus meiner Oma, wir helfen ihr zur Zeit super viel sanieren und machen das ganze Haus richtig schön. Für uns (mich meinen Freund und sohn) steht schon lange um Raum ob wir das Haus nach ihrem Tod kaufen könnten. Die Lage, die Größe, einfach alles ist schön (von meinen wundervollen Kindheitserinnerungen ganz zu schweigen). Wir wissen nur nicht so recht wie wir das Thema ansprechen sollen. Ich kann ja schlecht zu ihr gehen und fragen "Willst du uns dein Haus verkaufen, sodass es uns gehört wenn du tot bist". Ich weiß einfach null wie ich das Thema anfangen soll.
Nur ein kurzer Kommentar noch dazu: sie soll noch lange lange leben es geht wirklich nur Darum das frühzeitig zu klären weil man ja 10 jahre vorher die Erbschaftssteuer zum Teil verringern kann (glaube ich?).
Und wäre das überhaupt gut wenn ich sie direkt anspreche? Sollte ich vorher mit meinen Tanten/Onkeln reden?
Vielleicht kennt sich ja jemand hier mit Erbrecht aus oder hat eine Idee wie ich das Thema anfangen kann.
Liebe Grüße

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Ich finde gar nichts dabei der Oma einfach mal zu sagen „Ich mag es hier so sehr, ich könnte mir vorstellen immer hier zu wohnen.“

Und das gleiche mal einem der Erben (dein Vater oder deine Mutter?) zu sagen. Und da kann man ja auch deutlich werden und sagen, dass man großes Interesse an dem Haus hätte und du das nur schonmal rechtzeitig anmelden willst.

Wir haben auch einer Tante mal gesagt „Bevor du in Erwägung ziehst irgendwann mal das Haus zu verkaufen, würden wir uns freuen, wenn du uns ansprichst. Wir hängen wirklich daran.“ Dann ist erstmal alles gesagt und man baut keinen Druck auf, bohrt nicht,…

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Hier vermischen sich grad ein paar Dinge 😉

Das mit den 10 Jahren bezieht sich darauf, wenn deine Oma dir das Haus als Schenkung gibt.

Wenn ihr das Haus jetzt kaufen wollt, dann gehört es euch ja nicht erst nach dem Tod der Oma, sondern schon vorher.

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Trotzdem gäbe es ja Möglichkeiten die Erbschaftssteuer zu senken, wenn das Haus nicht klassisch verkauft werden soll. Schenkung an Enkel und Kinder, etc.

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Ich habe nichts anderes behauptet 🤷🏼‍♀️

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ich weiß was du meinst. in meinem umfeld gibt es mehrere solcher Konstellationen und natürlich wollen alle, dass die Angehörigen noch lange leben. Dennoch darf man sich meiner Meinung nach darüber Gedanken machen. ich habe mich mit meiner Schwester dazu auch schon ausgetauscht. also nicht verwerflich für mich :)

hm du könntest natürlich im rahmen der Sanierung beiläufig mal fallen lassen wie "deine erben werden irgendwann mal ein schönes haus erben" und hoffen, dass sie drauf anspringt. oder aber auch einfach offen mal ansprechen, ob sie sich gedanken gemacht hat was mit dem haus passiert, sollte sie mal sterben oder aufgrund von Pflegebedürftigkeit das haus nicht mehr halten können. oder wenn ihr es eh gerade saniert, den aspekt der Pflegebedürftigkeit beachten/ansprechen. zb dass ja ein Bad im Erdgeschoss sinn machen würde, für später mal. dann hat man einen fuß in der türe zu dem Thema. Grundsätzlich ist es natürlich schwer zu sagen, wie du da am besten vorgehen solltest. wie alt ist deine oma denn?

du kannst es auch generell noch im Rahmen von Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung ansprechen und dass du einfach für den fall der Fälle möchtest, dass deine Oma diesbezüglich gut aufgestellt/versorgt ist.
denn die Patientenverfügung und Vorsorge vollmacht haben immernoch viel zu wenig leute. und damit meine ich auch junge leute

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Das sind schon richtig super Tipps, da wäre ich nicht drauf gekommen. Danke:)
Sie ist jetzt 84 und nicht mehr so super fit (hat einen Rollstuhl und kann nicht viel laufen).
Sie hat gerade auch alles auf einer Ebene, oben noch eine komplette Wohnung und im Keller theoretisch auch nochmal.
Wir haben auf jeden fall versucht dass sie keine Treppen gehen muss, damit sie ihre Gelenke schont.
Das mit der Pflegebedürftigkeit ist auch noch interessant, ich glaube zwar Sie wird darüber nicht reden wollen aber trotzdem wäre das ja ein wichtiger Punkt für sie (also um sie abzusichern falls sie mal Pflege benötigt).
Ich versuche es die Tage mal vorsichtig zu erwähnen und hoffe sie springt darauf an.
Danke schonmal für die Tipps:)

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wäre es nicht vielleicht auch denkbar, dass ihr in die Wohnung im Obergeschoss einzieht? dann könnt ihr deine oma auch so unterstützen.
Natürlich muss man aufpassen, dass es eben nicht so rüber kommt, als wollt ihr euch einzecken

die anderen hier haben auch noch gute tips geschrieben

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Naja, für "frühzeitig" klären ist es sicherlich schon etwas zu spät....die Frau ist 84 und mittlerweile etwas gebrechlich geworden.
Das Haus ist aktuell ihr Polster, für das, was da noch kommen könnte.

"Oma, ich würde auch gerne in deinem Haus alt werden, so wie du. Mir ist das in letzter Zeit immer bewußter geworden. Können wir über die Zukunft des Hauses reden?" Und dann wirst du ja hören, was sie sich so denkt....da gibt es ja zig Möglichkeiten. Solltest du darin vorkommen, dann geht ihr gemeinsam (oder sie alleine) zu einem passenden Anwalt und lässt sich/euch erstmal in Ruhe beraten....alle Vor-und Nachteile kommen und müssen dann auf den Tisch.

Dein erster Ansprechpartner ist die Oma, sie ist im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte. Ob Gespräche mit ihren Kindern nötig werden, das wird sich dann zeigen. Schlußendlich kann sie zu Lebzeiten alleine frei über Ihr Eigentum entscheiden.

Also, zerbrich dir nicht den Kopf über ungelegte Eier und sprich mit ihr frei von der Leber. Entweder sie ist offen für das Thema oder eben nicht.

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Sprich deine Oma doch mal bei einer guten Gelegenheit an. Menschen in dem Alter sprechen und denken oft offen über den Tod, ihren Tod. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass sie froh wäre, wenn die Enkelin das Haus übernimmt (durch Kauf o.ä.) und nicht jemand wildfremdes. Ihr könntet es auch jetzt kaufen und die Oma könnte weiterhin drin wohnen oder ihr zieht ins obere Stockwerk, das hatte für die Oma auch den Vorteil, dass jemand da ist.

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Zum Kaffee einladen, ganz klassisch, vorher schon sagen, : Oma, wir wollen mit dir reden.

Dann ganz offen sprechen: Oma, es ist mir unangenehm dich darauf anzuspre Han, aber es ist doch immer wieder Thema und nur du kannst uns da helfen.....

So in etwa.

Vorher Worte bereitlegen !

Ich fand das Thema Tod nicht so schwierig, Wie das Thema Pflegefall....

Das geht, auch deine Oma möchte das bestimmt geklärt wissen.

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Habt ihr denn wirklich noch nie darüber gesprochen? Gab es keine Andeutungen - gerade jetzt im Zuge der Sanierung? Deine Oma ist ja wirklich nicht mehr die Jüngste. Selbst wenn sie im besten Fall noch 10-15 Jahre hat, ist in diesem Alter Pflege und Tod doch "ständiger Begleiter" (Freundes- und Bekanntenkreis).
Wer hilft denn bei der Sanierung? Nur du und dein Mann oder der Rest der Familie auch?
Mir kommt es wirklich eher ungewöhnlich vor, dass jemand in dem Alter nicht von allein auf die Idee kommt, den Verbleib des Hauses anzusprechen.
Ehrlich gesagt hätte ich da ganz stark die Vermutung, dass es mit ihren Kindern schon Absprachen gibt. Kannst du nicht bei deinen Eltern vorfühlen? Wie gut versteht ihr euch denn alle?
Natürlich kannst du sie in einem passenden Moment auch einfach fragen aber selbst wenn sie ja sagt zum Verkauf (und mir ist bewusst, dass das rein rechtlich völlig ok wäre, wenn sie fit ist und es ihr allein gehört), würde ich es mit dem Rest der Familie absprechen. Ich denke, das könnte sonst zu größeren Konflikten führen. MMn hätten die Kinder Vorrang beim Verkauf (wenn sie denn wollen) und Erbe sowieso...

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ja, genau. Hier sind ja vorher noch die Vater oder Mutter der TE und potentielle Onkel und Tanten, also die potentiellen Erben der Oma, dran. Ich denke, das Ganze kann nur gut gehen wenn diese Generation miteinbezogen wird. Ich sehe sonst auch erhebliches Konfliktpotential.

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ich würde auch versuchen, - das für später jetzt schon zu klären.

Deine Eltern erben das Haus nämlich, - dümmstenfalls gibts noch weitere Geschwister, -- auch für Dich noch... -- so Geld-Aufteilen und Erbstreitigkeiten und noch dazu direkt nach einem Sterbefall gehen nie gut aus.

Sprecht das während ihr dort öfter seit, einfach mal an. - schließlich gebt ihr jetzt auch ja richtig Geld für die Hütte aus, wenn ihr helft.
Ihr könnt jetzt kaufen und sie hat lebenslang Nießbrauch/Wohnrecht und so ist euch später das Haus dann mal sicher (übrigens auch für den Fall, dass Oma ein Pflegefall wird: -- geht da das Geld auch, wird logischerweise Eigentum verkauft, um das Heim zu zahlen. ... es kann also schon durchaus für alle Vorteile haben, wenn ihr jetzt kauft: so hat die Oma auch ein Finanzielles Polster für zukünftige Pflege.

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Danke für eure Antworten
Ich habe mir heute ein Herz gefasst und sie gefragt (auch ob wir oben einziehen könnten).
Das wird jetzt geklärt und wir denken auf jeden fall darüber nach.
Was jetzt noch im Raum stand war Mietkauf, damit wir nicht jetzt schon einen Kredit brauchen, aber wir sind Nichtraucher wie das da rechtlich aussieht.
Danke für eure tollen Ideen und Tipps♡.

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Hallo,

bitte lasst euch da anständig beraten.

Sofern ihr das Haus unter Wert kauft, können mit dem Versterben der Großmutter Pflichtteilsergänzungsansprüche der gesetzlichen Erben entstehen. Das müsst ihr einplanen (Rücklagen bilden) oder vorzeitig mit den Erben klären.

Bei einem Mietkauf ist zudem auf die notarielle Form zu achten, ansonsten ist der Vertrag formnichtig und ihr habt später - insbesondere möglicherweise nach dem Versterben deiner Großmutter - keinen Anspruch auf Eigentumserwerb.

Nicht, dass ihr eure Lebensplanung da drauf ausrichtet und nachher aus allen Wolken fallt.

Wenn ihr Pflegeleistungen erbringt, dann klärt den Pflegebedarf, euren Aufwand und die Verrechnung/Bezahlung mit eurer Großmutter und im Idealfall den Erben ab. Während die Großmutter noch lebt und der Pflegebedarf immanent ist, lassen sich da erfahrungsgemäß faire Lösungen finden.

Nachher sieht oft wenigstens ein Miterbe gar nicht ein, dass ihr für das "bischen Einkaufengehen" jetzt so günstig das Haus bekommen sollt.

Sinnvoll und fair wäre eine Regelung, nach er ihr jetzt die obere Wohnung bezieht und eine dafür angemessene Miete zahlt. Wenn Mietkauf (also ein aufschiebend bedingter Kauf mit Abzahlung) wäre ein angemessener Preis neben der Miete festzulegen.

Von diesen Gesamtkosten zieht ihr dann eine angemessene Vergütung für eure Renovierungshilfe und etwaige Haushalts/Pflegehilfe ab.

Transparent und fair. Wenn Großmutter euch zusätzlich etwas vermachen möchte, kann sie das natürlich tun. Solange die gesetzlichen Erben wenigstens ihren Pflichtteil bekommen, können sie von dir auch nichts verlangen.

Bearbeitet von Wary