Luxusprobleme

Hallo an alle :)
Ich bin im Moment an einem Punkt an dem ich nicht mehr weiter weiß und andere Meinungen benötige, vielleicht bin ich hier ja erfolgreich.

Ich bin Mama von zwei wundervollen Jungs , der große ist 16Monate , der kleine 9 Wochen.
Die beiden halten mich ganz schön auf Trab, ich bin ultra gestresst und komme daheim wirklich zu nichts! Der große braucht viel Action, macht katastrophal Mittagsschlaf, es sei denn ich liege wirklich mit dabei. Mein Mann arbeitet unwahrscheinlich viel (Schichtsystem und zusätzlich mit der Selbstständigkeit sehr viele Nächte und auch fast alle Wochenenden) sprich - ich bin sehr viel alleine mit den Kindern. Weil ich so enttäuscht von mir bin und darunter leide meinen eigenen Ansprüchen im Haushalt nicht gerecht zu werden hat mein Mann mit jetzt des Öfteren vorgeschlagen eine Putzfee zu suchen, die mich unterstützt. Allerdings nagt das wirklich an meinem Ego... Ich fühle mich als würde ich versagen (andere schaffen es ja auch, mit dtl mehr Kindern evtl sogar berufstätig)... Einerseits will ich auf keinem Fall eine fremde Person hier haben, die Dinge erledigt, die eigentlich zu meinen Aufgaben gehören , andererseits denke ich muss doch auch irgendwas für mich rausspringen wenn ich schon so viel mit den Kids alleine bin, mach mir aber auch Gedanken darüber , wie das nach außen hin wirkt .. kann mir irgendwer Tipps dazu geben?

1

Hallo,
ich habe ein paar Jahre in einem Land gelebt wo jeder, wirklich jeder, eine Haushaltshilfe hat. Die haben nicht nur geputzt sondern auch gekocht, eingekauft die Kinder gehütet etc. Alles was halt so anfällt.
Ich habe eine Weile gebraucht um mich daran zu gewöhnen und ein paar Dinge habe ich bis zum Schluss entschieden unterbunden (meine Wäsche habe ich immer selbst erledigt). Aber wenn da Jemand ist, der entweder für das putzen bezahlt wird, oder um Kaffee zu trinken 🤷‍♀️.

Als ich wieder in Deutschland ankam ist es mir wirklich sehr unverständlich gewesen warum denn die Leute hier sich keine Hilfe holen, wenn sie die zahlen können und benötigen. Nimm die Hilfe an und nutze die Zeit um sie mit schönem für deine Familie zu füllen. Das es deine Familie gut hat ist doch die wichtigste Aufgabe die du hast. Aber Niemand verlangt das du auch alles alleine machen musst. 😏

2

>>>Ich fühle mich als würde ich versagen (andere schaffen es ja auch, mit dtl mehr Kindern evtl sogar berufstätig)...<<<

Na und? Wo steht denn, was man alles schaffen MUSS?
Ich denke, um die Hilfe werden dich viele beneiden.

19

Das sind einfach eigene Erwartungen an mich selbst... Bei anderen sieht immer alles so easypeasy aus und ich denke mir : es kann doch nicht sein dass dich zwei Bebis schon so überfordern, dass du es nicht Mal schaffst täglich ne Maschine anzustellen, geschweige denn die Wäsche zusammen zu legen....

3

Hallo

Mein Mann arbeitet auf Montage von Mo-Donnerstag und dann Arbeitet er noch Freitag -Samstag in seiner Firma. Ich wäre sowas von Dankbar wenn es Finanziell irgendwie möglich wäre das wir uns eine Putzfee holen könnten. Ausserdem wäre es mir sowas von egal was andere über mich denken würden deswegen. Muss ja auch nicht unbedingt jeder wissen, das 1x die Woche jemand kommt!

4

Hallo

Zaudere nicht. Meine Kinder waren so klein wie deine, als ich mich überwand, eine Putzfee einzustellen. Die Dame putzte nicht nur herrlich, es entstand sogar eine persönliche Beziehung zu ihr. Einmal half sie mir, meiner Älteren ein Medikament zu geben (mein Kind verweigerte alles). Später bastelte ihre Tochter, die im jungen Erwachsenenalter war, kleine Fotoalben für meine Kinder. Klar ist das nicht die Erwartung, aber du musst dich einfach nicht zieren oder gar schämen. In dem Alter deiner Kinder solltest du stets jede Hilfe annehmen, die dir entgegenkommt.

5

Nimm das Angebot doch dankend an. Muss ja nicht für immer sein... ;-)

6

Ist das dein Ernst? Warum sollte es am eigenen Ego kratzen, wenn man eine ganz normale Dienstleistung in Anspruch nimmt? Das ist das normalste der Welt.
Und warum machst du dir Gedanken, wie das nach außen wirkt?! Wer sollte das überhaupt mitbekommen? In meinem Umfeld hat fast jeder eine Putzhilfe und alles was ich da so von außen denke ist „Richtig so, das leben ist zu kurz zum Wischen.“

14

Weil ich irgendwie der Meinung bin oder die Ansprüche an ni h selbst stelle, mir denke , das kann schon nicht so schwer sein das hinzubekommen... Keine Ahnung ...

21

Mich stört nicht wirklich der Gedanke die Dienstleistung in Anspruch zu nehmen sondern der Gedanke zu versagen. Bebis und Haushalt nicht unter einen Hut zu bekommen... Oder der Gedanke, dass mein Mann das gleiche denken könnte oder so.. ganz schwer zu beschreiben was mir durch den Kopf geht...
Meine Mama hatte uns drei, meine Schwester hat drei und keiner braucht Hilfe im Haushalt... Keine Ahnung was die beiden (und alle anderen) für Superkräfte haben 😅 Oder ich bin einfach nur katastrophal organisiert .. keine Ahnung

weitere Kommentare laden
7

Mach es! Unbedingt!!
Ich hab auch zwei Kinder, seit knapp einem Jahr arbeite ich wieder…. Ich mache am Morgen die Kinder Fertig, dann geht’s zur Schule und ich gehen arbeiten, und so um 14/15h komme ich nach Hause, die Kinder sind dann natürlich auch da, und die wollen natürlich MEINE Aufmerksamkeit, also nix mit schlau putzen! Ich war am Anfang irgendwie voll gestresst, einfach, weil ich nicht zum Boden wischen kam… wir haben ein riesiges Haus, Bad putze ich gerne, das geht auch mal nebenher oder am Abend, aufräumen macht man sowieso mit Kinder 24h… aber diese doofen Böden schaffte ich einfach nicht mehr, es dauert min. 2h wenn ich das ganze Haus wischen will (wir haben Parkett, Epoxyharz, Fliesen , Laminat und Kork, teilweise muss ich Putzmittel und Mop wechseln….) also kommt jetzt auch jemand alle 2-3 Wochen um „nur“ den Boden zu machen! Und es ist eine totale Erleichterung für mich…. Klar, ist das nur alle 2-3 Wochen, dafür dann aber sehr gründlich… ich wische jetzt einfach mal so durch, ohne dass ich den Anspruch habe, es muss super sauber, perfekt sein, weil ich weiss, da kommt dann noch jemand!

Und wenn du jetzt sagst „aber ich arbeite ja nicht!“ doch, das tust du…zu Hause…ich hatte den Vorteil, dass Oma und Opa und Grosstante sehr greifbar waren (oder sind), damals, wollte ich wischen, habe ich die Kinder rüber gebracht….

15

Ja, unser Haus ist auch riesig .. und in ein paar Räumen noch Baustelle ... Klingt wirklich nach einer Entlastung. Wann wusstet ihr , dass ihr eure Putzfee alleine lassen könnt ?

8

Hallo,

wir hatten auch jahrelang eine Putzfee.

Im Unterschied zu euch hatte mein Mann die schon vor mir und den Kindern ;-) und ich fand es auch gewöhnungsbedürftig.

Es ist aber schon wirklich eine große Hilfe, gerade in den ersten Jahren in denen der Wochenrhythmus sooooo unberechenbar ist.
Bedenke: es werden Zeiten kommen, in denen du deine Kinder zwei Stunden lang nicht siehst, weil sie im Kinderzimmer spielen.

Pass auf, dass die Zeiten der Putzfee so liegen, dass es wirklich hilft.
Denn man muss vorher einige Dinge aufräumen/ordnen.
Ich glaube, niemand lässt die frisch eingetroffene Gehaltsabrechnung offen liegen oder die Unterwäsche auf dem Fußboden. Und jede Mutter wird den aktuellen Lieblingsschmierzettel retten, der halb unter dem Sofa steckt, aber ein Ultra-wichtiger Klingelknopf für die Höhle ist.

Wenn man dann eine Stunde räumt, damit die Putzfrau zwei Stunden putzen kann, passt das Verhältnis nicht. Spontan würde ich sagen: erst ab 4 Stunden lohnt es sich so richtig. Solange die Kinder aber so Mini sind, hilft auch jede Stunde, dann ist zumindest das Bad schon mal geputzt, dort muss man ja auch nicht vorher aufräumen. Dann reicht aber eine Stunde. Also gut planen.
Und wenn sie immer montags kommt, aber die Schwiegermutter schneit immer sonntags herein, ist das auch nicht optimal ;-).

Wenn man sich ein bisschen kennt, kann man auch die Putzfrau in Ruhe arbeiten lassen und mit den Kindern einkaufen oder auf den Spielplatz.

Nur Mut. Gönnt es euch, man muss nicht am Krückstock gehen, nur weil man nicht mehr auf einem Mehrgenerationen-Hof lebt, wo man Hausarbeit und Kinder zwischen Mama, Oma und Magd verteilen konnte ;-).

9

Verschieb mal den Fokus weg von Dir, von dem, was DU nicht schaffst. Tatsächlich ist es nämlich Dein Mann, der seinen Teil "nicht schafft".

Familie funktioniert nur, wenn die Säulen Kinderbetreuung, Haushalt und "Lebensunterhalt sicherstellen" abgedeckt sind. Momentan lasten Kinderbetreuung und Haushalt auf Deinen Schultern, und Dein Elterngeld wird vermutlich auch irgendwie in die Familienfinanzen einfließen. Und Dein Mann verdient Geld. Das ist auch vollkommen okay so, aber er sollte eben doch dafür sorgen, dass sein Anteil an den anderen Säulen irgendwie abgedeckt ist.

Da kann es durchaus sinnvoll und wirtschaftlich sein, dass er weiter so viel Geld verdient, und dann eben jemand dafür bezahlt, dass er oder sie seinen Anteil an der Hausarbeit erledigt.