Hallo zusammen :)
Ich hoffe ihr könnt mir mit euren Erfahrungen helfen.
Mein Mann und ich suchen seit 2 Jahren ein Haus. Ich bin eher der emotionale Typ, mein Mann eher rationaler. Ich entscheide eher nach Bauchgefühl (natürlich nicht nur), aber mein Bauchgefühl muss erstmal stimmen. Das heisst, ich komme in ein Haus rein und zuallererst habe ich dann ein wohliges Gefühl (d.h. ich könnte mir vorstellen drin zu wohnen) oder ein Gefühl der Angst (d.h. ich fühle mich irgendwie nicht wohl). Wenn das Gefühl gut ist, kann ich z.b. auch viel mehr Kompromisse eingehen, mich stört es dann weniger, dass der Garten etwas zu klein ist, ein Zimmer zu wenig ist oder zu wenig Licht ist. Ist mein Bauchgefühl allerdings schlecht, ist das für mich eigentlich immer ein Ausschlusskriterium gewesen.
Tatsächlich hatten wir in den 2 Jahren ungefähr 5 Häuser, die wir beide auf Anhieb wollten und bitter enttäuscht waren, dass wir sie nicht bekommen hatten. Bei allen Häusern war mein Bauchgefühl direkt super, ich wollte alle unbedingt haben.
Nun ist es so, dass wir ein Haus kaufen können, welches echt rational gesehen perfekt ist. Es hat wirklich alles was wir wollten. Als ich das Haus das erste Mal betreten habe hatte ich allerdings direkt ein sehr negatives Bauchgefühl, mein Körper hat mir sofort gesagt, das ist nicht dein Haus. Warum, das weiß ich nicht. Eventuell liegt es daran, dass das Haus wirklich sehr groß ist und auch relativ offen geschnitten ist.
Nach der 1. Besichtigung waren wirklich alle restlos von dem Haus begeistert (unsere Väter kommen auch immer mit, da sie uns finanziell unterstützen), außer mir. Alle haben mich dann angefangen zu bearbeiten, auch mein Mann hat gesagt, dass es sein Traumhaus ist. Auch ich muss sagen, dass es rational gesehen wirklich das Beste ist was wir gesehen haben.
Also habe ich unter großen Zweifeln und mit einem großen Angstgefühl noch am selben Abend eine Kaufpreisvereinbarung unterschrieben (es waren schon mehrere Interessenten im Spiel). Alles in mir hat sich dagegen gewehrt, mein Kopf hat mir aber immer gesagt dass das Haus doch perfekt ist. Und so wirklich verstehe ich mich auch nicht, warum mir das Haus nicht gefällt. Ich dachte dann okay, ich ignoriere jetzt mein Bauchgefühl und versuche rational zu denken, das kriege ich hin. Die Zweifel habe ich natürlich meinem Mann mitgeteilt, er meinte aber, da ich nicht genau sagen konnte woran es liegt, wird das schon werden.
Soo... seitdem geht es mir immer schlechter. Ich kann nicht mehr schlafen, ich habe innerhalb von 4 Tagen 2 kg abgenommen, ich habe Panikattacken, ich habe dauernd ein Angstgefühl. Ich habe noch nie in meinen Leben was gegen mein Bauchgefühl gemacht und ich habe furchtbare Angst, dass ich mich in dem Haus nicht wohlfühle.
Wir waren tatsächlich gestern noch ein 2. Mal da, weil ich Hoffnung hatte, dass mein Gefühl dann besser wird. Wurde es aber nicht.
Es kann auch nicht daran liegen, dass es jetzt "ernst" wird, da ich schon in der ersten Sekunde wusste, dass es nicht mein Haus ist und immer versucht habe, Zeit zu schinden. Das war bei den anderen Häusern nicht der Fall, da war ich Feuer und Flamme, habe auch immer schon in Gedanken eingerichtet.
Sorry für den langen Text. Hat jemand schonmal ähnliches erlebt? oder sogar wirklich gegen sein Bauchgefühl ein Haus gekauft? Ich weiß einfach nicht weiter und bin am Ende 
perfektes Haus - schlechtes Bauchgefühl, ich bin verzweifelt
Hast du vielleicht einfach nur Angst dich wieder auch auf ein Haus einzulassen, innerlich einzurichten usw und dann vielleicht doch eine Absage zu erhalten?
Gefühle können sich ändern.
Jetzt liegt es an dir, dir zu erlauben, dass das neue Haus auch dein zu Hause wird. Du hast es in der Hand das Haus aufzuwerten, für ein gutes Bauchgefühl.
Häng die Sache nicht zu hoch, sonst verzettelst du dich, für nichts. Fange jetzt an positiv über das Haus zu denken und bau es schon mal um.
Wenn es dir zu offen geschnitten ist, dann ist Engergiesparen dein Argument, um vielleicht ein oder zwei Mauern zu ziehen......
Hallo,
#auch relativ offen geschnitten#
statt einer Mauer kannst du es zuerst mit einem dicken Vorhang versuchen, ist weniger Arbeit.
freundliche Grüsse Werner
Ich würde es mal mit Beifuß und Salbei ausräuchern.
Weißer Salbei… war auch mein erster Gedanke…
Ehrlich gesagt bin ich bei dir. Als wir gesucht haben war es für mich ebenfalls wichtig, dass ich mich wohl fühle mit dem Haus. Angesehen habe wir uns sowieso nur Häuser die wenige Kompromisse auf dem Papier vermuten ließen.
2,5 Jahre und eine Kernsanierung später darf ich dir versichern dass ich all die kleinen und großen Rückschläge und Ärgernisse. Die viele Arbeit und die vielen Sorgen niemals mitgemacht hätte, wenn ich dieses Haus nicht gemocht hätte und fest davon überzeugt gewesen wäre dass wir genau dort glücklich werden.
Irgendetwas passt dir an diesem Haus nicht und ich finde es wichtig dass du auf dein Gefühl hörst. Ein Hauskauf ist aufregend und anstrengend, aber es geht doch um den Platz an dem du und dein Mann die nächsten Jahrzehnte leben wollt. Ich finde es i. O. dass man den Anspruch hat so einen Ort zu mögen.
Du benennst eigentlich nur das offene was dir nicht gefallen hat an dem Haus obwohl sonst alles zu passen scheint trotzdem hast du ein schlechtes Gefühl. Ich hätte auch vermutet das du vielleicht Angst hast weil es plötzlich ernst wird mit dem Hauskauf . Kalte Füße , ein Haus kauft man schließlich nicht jeden Tag , aber das schließt du aus . Keine Ahnung vielleicht ist es unterbewusst aber doch so ? Wegen dem offenen da kann man ja etwas ändern , Wände einziehen und nach euren Vorstellungen eingerichtet sieht es bestimmt auch noch mal ganz anders aus . Ich kann mir sowas vorher auch immer schlecht vorstellen . Du sagst bei den anderen Häusern war das Gefühl passend und du wärst sogar bereit gewesen , wie ich finde , durchaus große Abstriche zu machen ( Zimmer zu wenig usw. )das ist in dem Zusammenhang jetzt wenn es wirklich nur das offene ist , ist tatsächlich komisch . Sonst stört dich nichts / passt wirklich alles ? Ich meine nicht nur das Haus sondern auch der Ort , die Lage usw. ? Bei mir wäre das ein sehr wichtiger Punkt ich z. B. würde niemals irgendwo hinziehen wo ich eigentlich nicht wohnen möchte weil der Ort oder die Lage mir nicht gefallen da könnte das Haus noch so super perfekt oder günstig sein . Du sprichst immer wieder von rational gesehen ist es das Beste / passt perfekt aber rational gesehen ist halt nicht emotional was nutzt es wenn du rational gesehen beispielsweise perfekt so wohnst das du 3 Minuten zur Arbeit hast oder der Supermarkt praktisch nebenan ist wenn du emotional lieber mitten in der Natur umgeben von Feldern leben möchtest obwohl du jeden Tag x km zur Arbeit etc. fahren musst . Das ist jetzt natürlich ein überzogenes Beispiel aber vielleicht geht dein Schlechtes Gefühl doch in die Richtung . Manchmal sind es auch nur blöde Kleinigkeiten die einen unterbewusst doch mehr bewegen wie man glaubt vielleicht auch ein bisschen die Angst nach Veränderung z.b. weil ihr zwar ein Haus haben wollt aber euch da wo ihr jetzt wohnt sehr wohlfühlt nette Nachbarn usw. manchmal bringt so ein Umzug ja auch ein bisschen Wehmut mit sich.
Hallo, willkommen im Club - auch ich bin schon immer ein Bauchmensch gewesen. Ich kann somit Dein Dilemma absolut nachvollziehen. Auch unsere Immobilien-Geschichte ähnelt sich: Wir haben vor vielen Jahren auch lange nach "dem" Grundstück gesucht. Hatten dann das scheinbar perfekte gefunden, es gekauft und für dieses Grundstück sogar schon einen Bauvertrag unterschrieben. Es war alles schon "in Sack und Tüten"... Eigentlich. In meinem Inneren hatte ich die ganze Zeit leise Zweifel, die ich aber eben auch "rational" weggewischt habe. Rückblickend betrachtet war es glaube ich nicht der richtige Ort an den wir gezogen wären. Ich schreibe "wären", weil wir aufgrund eines später entdeckten "objektiven" Grundstückmangels (näheres gern per PN) alles wieder rückgängig gemacht haben. Kurz danach haben wir unser jetziges Haus entdeckt in dem wir nun auch wohnen. Bei dem stimmte für mich von Anfang an das Bauchgefühl, auch wenn gefühlte 1.000 Gründe rational dagegen sprachen. (Klingt evtl. etwas verwirrend, aber ich glaube Du weißt was ich meine...)
Insofern kann ich Deine Bedenken verstehen. Am besten hörst Du noch mal in Dich rein: Wärst Du erleichtert, wenn ihr euch gegen den Hauskauf entscheiden würdet? Oder wenn der Kauf aus anderen Gründen nicht zustande kommt? Oder wärst Du nicht evtl. hinterher doch enttäuscht, wenn es nicht euer neues Zuhause wird?
Ich glaube die tatsächliche Herausforderung ist vermutlich, Deine Bedenken auch allen anderen Beteiligten (Partner, Eltern...) zu vermitteln, wenn Du sie eigentlich nicht rational erklären kannst. Andererseits kennen sie Dich ja auch schon etwas länger und wissen vermutlich, dass Dein Bauchgefühl für Dich wichtig ist. Alles Gute!
Ich kenne das von aktuell 2 Freundinnen und auch von mir selbst (auch wenn wir nicht gekauft haben, sondern nur gemietet). Ich denke schon, dass es die Panik vor so einer großen wichtigen und dauerhaften Entscheidung ist. Zumindest ergänzend oder es verstärkt dein Bauchgefühl. Wenn rational alles an dem Haus stimmt, dann steigerst du dich vielleicht jetzt in das blöde Gefühl hinein, weil du nichts falsch machen willst. Das ist menschlich. Genauso wie du es schreibst war es bei meiner besten Freundin, die ihr Traumhaus vor der Nase hatte und plötzlich kein gutes Gefühl, es zu nehmen. Wir haben sehr viel darüber gesprochen, sie hat bis zum Schluss gezweifelt, ist jetzt aber super happy... Vielleicht hilft es dir, wenn du schon mal etwas konkreter die Einrichtung planst? Oder ihr fahrt wirklich nochmal in Ruhe hin und du versuchst vorher mal dein Bauchgefühl etwas zu konkretisieren: Was genau stört dich?
Ich glaube, du wirst dir sonst wirklich später Vorwürfe machen, wenn sonst alles prima ist. Geht auch mal in der Umgebung spazieren, einkaufen oder schaut euch Einrichtungen wie Kiga und Schule an...