Preis der Wohnung vs. Lebensqualität

Hi an alle,

ich stehe gerade vor einer schwierigen Situation.
Meine Frau möchte sich von mir trennen und im Moment stellt sich die Frage, wer die gemeinsame Wohnung verlässt.
Ich habe extrem zu kämpfen, leide unter Panikattacken und Angstzuständen. Der Gedanke, hier auszuziehen und somit auch irgendwie meinen Sohn zu verlassen (auch wenn wir uns regelmäßig weiter sehen werden) macht das ganze nicht besser.

Meine Frau sagt, sie würde ausziehen. Sie kann sich aber hier in der Gegend nicht wirklich was leisten. Ich habe es da einfacher. Ausserdem vermute ich, sie wird immer einen Grund finden, sei die Wohnung noch so perfekt für sie, dass sie nicht dort hin ziehen "muss".

Ich habe jetzt die Fühler ausgestreckt und bei einer Wohnung sofort ein mega gutes Gefühl gehabt. Lage genial, großer, ruhiger Balkon, 2 Zimmer, hammer Küche (ich liebe es zu kochen)... Es passt einfach alles perfekt.

Das Problem: Die Wohnung ist mega teuer. Ich könnte sie mir leisten, aber das wäre dann "auf Kante" kalkuliert. Großartige Sprünge könnte ich dann erst mal nicht mehr machen (muss (und werde!) ja auch Unterhalt an Frau und Kind zahlen).

Wie seht ihr das denn? Lieber weniger zahlen für eine Wohnung die nicht so gut passt, dafür aber flüssiger sein im Alltag?
Oder viel für die Wohnung zahlen, in der man sich wohl fühlt und dafür im Alltag Abstriche machen?

3

Lassen wir mal die ganzen Nebenschauplätze weg....was heute "knapp auf Kante" ist, das kann nächste Woche u.U. schon unter "Naht geplatzt" verbucht werden.
Aufwachen, die Zeiten haben sich geändert! Und nein, ich würde die Wohnung nicht nehmen, lieber etwas mehr das Leben genießen können, als nur auf die Wände zu starren und zu denken, was ich doch für ne tolle Wohnung habe.

7

Sehe ich auch so, es wären nach allen monatlichen Ausgaben, inkl. dem was ich mir nebenbei noch leisten würde ca. 350-400 Euro Puffer da monatlich. Sollte aus irgend einem Grund eine Ausgabe dazu kommen.
Nur meine Ersparnisse müsste ich vermutlich für die Ablöse der Küche erst mal größtenteils aufbrauchen...
Für richtige Katastrophen habe ich noch gute 2.000 Euro in einem ETF liegen, die dann dran glauben müssten.

Das erste Jahr wäre vermutlich von Verzicht geprägt, weil ich auch meine Ersparnisse wieder auffüllen möchte. Danach wäre es vermutlich relativ easy, auch weil mein Gehalt die letzten 2 Jahre sehr angestiegen ist und weiter steigen wird (nächste Beförderung wird Anfang des kommenden Jahres kommen).

Klar, ich kann auch (sollte ich derjenige sein der auszieht) erst was "unschöneres" anmieten. Aber ich habe davor tatsächlich Angst. Alleine in einer Bude zu sitzen, die mir nicht gefällt. Stichwort Panikattacken... :-(

1

Die Miete sollte nicht höher als 30% des netto Einkommens übersteigen

4

das ist in anderen Regionen von Deutschland sicher möglich, hier bei uns geht das leider nicht ;-)

11

Wow für 30% meines Einkommens würde ich hier wohl kaum einen Keller oder eine Garage bekommen und nicht jeder ist Arzt oder Anwalt 😬.

Liebe Grüße aus München 😎

weitere Kommentare laden
2

Ihr solltet euch erstmal sortieren bevor Du dir eine teure Wohnung ans Bein bindest. Das Kind bleibt ja auch nicht in einer Wohnung sondern bei einem Elternteil.

Du schreibst selber Du kannst dir die Wohnung nur unter Verzicht bei anderen Dingen leisten, darum würde ich es vorerst auch lassen. Es klingt so als suchst du offenbar nur um es Deiner Frau irgendwie recht zu machen.

Wenn sie ausziehen will lass sie das doch tun.

5

Nein, hat nichts mit "der Frau recht machen" zu tun. Ich denke nicht, dass sie tatsächlich ausziehen will und es tun wird.

6

Schau halt, dass sich Deine Situation nicht ohne Not deutlich verschlechtert. Wenn dir eine besondere Wohnung wichtig ist dann läuft diese Möglichkeit sicher nicht weg.

8

Verstehe ich richtig euer Kind soll hauptsächlich bei der Mutter wohnen?
Ja? Dann würde ich Mutter und Kind die gemeinsame Wohnung überlassen, damit das Kind wenigstens in der gewohnten Umgebung bleibt und nicht vielleicht noch Kiga oder Schule wechseln muss. Kommt halt drauf an wie alt euer Kind ist.

Ich wäre lieber flüssiger im Alltag. Gerade jetzt. Es gibt ja auch noch was zwischen Superwohnung und Bruchbude. Da würde ich mich ansiedeln.
Außer du bist ein Hausstock und das Leben draußen interessiert dich nicht. Damit hättest du mehr Geld fürs Wohnen.

12

Schule wechseln kommt auf keinen Fall in Frage, ebenso wenig wie Wohnung wechseln.
Die Trennung wird für ihn schwer genug, auf keinen Fall werden wir ihn aus der gewohnten Umgebung reissen.
Einer von uns wird ausziehen und der Lebensmittelpunkt unseres Sohnes wird hier bleiben.

9

Ich würde sie an deiner Stelle nehmen.
Gerade wenn dir ein "sicherer Hafen" wichtig ist. Und du sagst auch, dass eine Gehaltserhöhung ansteht und du auch bereit wärst eine Weile sparsam zu leben.

Unter diesen Umständen würde ich die Wohnung nehmen. Es wäre auch sehr gut für euer Kind, wenn es bleiben darf.

Alles Gute Euch

13

Es hat sich tatsächlich ein unglaublicher Zufall ergeben. Neben unserer Wohnung wird gerade riesig gebaut, ein Mehrfamilienhaus und zwei Doppelhäuser.
Das Mehrfamilienhaus ist ab Oktober bezugsfertig und es werden dort 3 Wohnungen vermietet die für mich in Frage kommen.
Auf Dauer ist es sicher nicht unbedingt gesund, wenn ich direkt neben meiner Ex-Frau wohne (selbst wenn unser Verhältnis gut bleibt), aber für unseren Sohn wäre es zumindest die ersten 1-2 Jahre die ideale Lösung.
Wir möchten ihm ermöglichen, dass er uns beide so oft sehen kann wie er will.
Mal sehen ob es was wird mit der Wohnung, ich bin optimistisch :-)

16

Ich finde das klingt für euer Kind optimal. Wenn ihr beide gut damit leben könnt, wäre das eine ideale Lösung.

Ich finde es toll, dass euch die Belange eures Kindes so wichtig sind. Viele verlieren die Kinder im Trennungswahn aus dem Augen. Ich wünsche euch viel Glück und dass es so klappt, wie ihr es euch wünscht!

weitere Kommentare laden
10

Was ist denn geplant wie es mit dem Kind laufen soll? Das Kind bleibt in der Familienwohnung aber wer mit ihm dort wohnt ist noch unklar?!

Vielleicht wäre ja auch das Nestmodell was für euch. Ihr sucht euch beide nur ein Apartment oder teilt euch ggfs. sogar eine zweite Wohnung, in der ihr aber nicht gleichzeitig, sondern abwechselnd wohnt, während der andere beim Kind wohnt. Gerade für letztes muss man sich natürlich noch gut verstehen.

Ganz ehrlich: In deiner Situation würde ich lieber was günstige nehmen und noch Geld übrig habe wollen, für tolle Ausflüge, Urlaube, etc. mit dem Kind oder auch mal alleine.

14

Ja, Sohn soll in jedem Fall hier bleiben (er würde hier auch niemals weg wollen) und einer von uns zieht aus. Vermutlich ich, weil ich viel mehr Chancen habe eine Wohnung zu bekommen, alleine wegen meines wesentlich höheren Einkommens.

Nestmodell kommt nicht in Frage. Ich will auf alle Fälle mein eigenes Reich, in dem ich mich frei entfalten kann.

15

Bist Du sicher, dass dem Kind wirklich wichtiger ist wo es zukünftig wohnt als bei wem?

weitere Kommentare laden
23

Ich finde, Lebensqualität definiert sich doch genau aus dem Punkt heraus "Was kann ich mir AUßERHALB von Miete/Nebenkosten/laufenden Kosten noch leisten bzw. gönnen?" Freizeitgestaltung, Hobby, Urlaub, Ausflüge mit den Kindern, etc. - wenn man dann da komplett sparen muss und sich all das nicht mehr leisten kann, dann nützt einem die Wohnung am Ende nicht viel. Klar, Du kochst gerne, aber rund um die Uhr alleine in Deiner Küche willst Du ja auch nicht stehen ...

Ich glaube, es muss ein Mittelweg sein. Klar, die Wohnung darf nicht ein total schreckliches Kellerloch in unzumutbarer Lage sein, aber ich persönlich würde da einen Kompromiss finden wollen. Also ggf. leichte Abstriche bei Wohhnung UND Freizeit machen, als große Abstriche bei nur einer der beiden Seiten.

24

Ich würde die Wohnung nehmen. Klingt nach Neubeginn. Wie wunderbar.😊

25

Kommt doch auch irgendwie drauf an, wie du lebst.
Bist du eher der Typ, der nach der Arbeit noch weggeht, oft Essen, ins Kino, Wochenendausflüge..,,
ODER
Verbringst du deine freie (vielleicht sogar Arbeits-)Zeit zuhause?

29

Ich arbeite ziemlich viel von zuhause und ich werde in Zukunft eher noch mehr von zuhause arbeiten, um das mit meinem Sohn besser auf die Kette zu bekommen.
Und ich bin sehr introvertiert und verlasse abends das Haus nicht unbedingt oft ;-)