Haubau: wieviele Nerven habt ihr verloren und um wieviel Jahre seid ihr gealtert?

Hallo zusammen,

wir wollen bauen und nun hören wir von allen Seiten, wie anstrengend und nervraubend so ein "Abenteuer" ist.

Angefangen von den Planungen des Hauses...über die Baustelle und letztlich die Zusammenarbeit mit den Handwerkern. Von allen seiten prasselt es nur Negatives.

Mir ist klar, dass so ein Hausbau kein Urlaub ist, aber einen einzigen Albtraum stelle ich mir auch nicht darunter vor. Deshalb frage ich hier mal in die Runde, wie ihr so euren Hausbau erlebt habt und welche guten Tipps (gerne auch Buchtipps) ihr geben könnt um womöglich manche Überraschung zu vermeiden.

Ich bin gespannt und sage schonmal #danke

Grüßle
Verena

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Hallo!

Ein Hausbau ist anstrengend, kostet Nerven und kann (wird) die Beziehung mehr als einmal belasten. Aber es lohnt sich. Wir wohnen seit 5 1/2 Jahren in unserem Eigenheim und nach einem Jahr haben wir gesagt, wir könnten es uns vorstellen nochmal zu bauen.

Ich würde u.a. definitiv beim Bodenaushub dabei sein, ebenso wenn die Bodenplatte gegossen wird. Auch würde ich kontrollieren dass das Haus sauber ist bevor der Estrich reinkommt (das war bei uns nicht der Fall und somit musste die Firma ihre Dämmung etc. wieder rausnehmen und ihre Arbeit gründlich machen unter meiner AUfsicht).

Das wären jetzt so die Dinge die mir spontan einfallen.

LG Ida

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Hallo!

Ich glaube, die Frage kann man so pauschal nicht beantworten, bzw. die Antworten werden dich nicht viel weiter bringen.
Wir lassen gerade ein Haus bauen, haben Ende August angefangen. Anfangs hab ich mich viel geärgert, nicht, weil etwas schief lief oder irgendein Unternehmen Mist gebaut hätte, sondern weil der Ablauf einfach nicht gut organisiert war und wir ständig wieder Pausen hatten (mal hier ne Woche, mal da ne Woche).
Nahezu Zeitgleich mit uns hat ein Nachbar auch mit dem Bau begonnen - allerdings mit Keller.
Deren Kellerdecke waren schon gegossen, da hatten wir noch keine Bodenplatte. Jetzt werden bei uns gerade die Innenwände verputzt (wird Mo fertig gemacht), der Nachbar hat gerade das Erdgeschoss gemauert und wartet darauf, dass die Geschossdecke gegossen wird. Wir haben den Nachbarn also dreimal wieder überholt. Das zeigt mir, bei uns läuft es zwar nicht optimal, aber es könnte schlimmer. Und es zeigt mir, dass es auch vom Bauunternehmen / -träger abhängt, wie nervenaufreibend der Bau sein kann.
Nach den anfänglichen Koordinationsschwierigkeiten läuft aber jetzt auch alles wie am Schnürchen, die Arbeiten werden zügig, sorgfältig und sauber ausgeführt (jeweils wenn ein Gewerk abgeschlossen ist, könnte man im Bau vom Fußboden essen), und auch wenn die Gewerke nicht nahtlos aneinander anschließen (z.B. wurde mit dem Verputzen erst gestern begonnen, die Elektriker sind aber schon seit einer Woche abgezogen.
Naja, abgesehen vom Ablauf haben wir eigentlich kaum etwas zu beanstanden, wenn wir Sonderwünsche haben, lassen fast alle Firmen mit sich reden. Und die paar Kleinigkeiten, die doch noch schief laufen, lassen sich relativ schnell dann wieder klären.

Das andere sind natürlich die persönlichen Ansprüche. Man kann sich den Hausbau selbst schwer machen oder erleichtern. Bekannte von mir haben schon vor einer Weile gebaut und hatten an allem etwas zu meckern. Und gemeckert haben sie eben vor allem den Handwerkern gegenüber (vor allem wußten die Bauherren alles besser). Die Handwerker waren natürlich wenig erfreut und haben sich quer gestellt, wo sie konnten. Wenn man die Handwerker aber bei Laune hält, sind sie deutlich gefälliger - was wiederum Nerven spart.

Das dritte, was dann noch unterschiedlich ist, ist das Ausmaß der Eigenleistungen. Je mehr Eigenleistung man erbringen möchte, desto stressiger wird so ein Bau natürlich, weil man viel Freizeit auf der Baustelle verbringt. Damit kann man dann überarbeitet sein, und das schlaucht. Wenn dann noch irgendetwas schief läuft, ist man natürlich doppelt genervt.

Liebe Grüße!

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Hallo!

Wir haben vor 6 Jahren gebaut.

Sooo schlimm fand ich das nicht.
nur die Baufirmeninsolvenz war übel und hat mich echt Nerven gekostet(und vor Allem Geld) - aber das ist ja eher die Ausnahme;-)
Ich war halt täglich auf der Baustelle und hab hinterfragt, kontrolliert, bemängelt, etc...

lg

melanie

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Ich glaube es ist auch ein Riesenunterschied, ob man selbst baut oder bauen lässt.

LG

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Hi!
Bis zum Beginn des Innenausbaus hat mich unser Bau keinerlei Nerven gekosten und es hat vielmehr Spass gemacht (wir haben aber auch einen spitzen Architekten!). Jetzt in der Endphase des Innenausbaus (und parallel der Endphase meiner Schwangerschaft) ist es allerdings anstrengend. Wir wollen nächste Woche Freitag umziehen. Derzeit arbeiten im Haus gleichzeitig Fliesenleger, Maler, Parkettleger, Sanitärinstallateur und der der Lichtplaner montiert seine Lampen. Alle stehen sich in den Füßen und beschweren sich darüber.

Ich bin eigentlich den ganzen Tag auf der Baustelle (dank Mutterschutz - wie ich das gemacht hätte, wenn ich noch arbeiten würde, weiß ich wirklich nicht) und muss kleine Entscheidungen treffen (Fugenfarbe Badfliesen, Verlegerichtung Parkett im Kinderzimmer, in welche Richtung soll die Tür des HWS-Raums aufgehen etc. pp.), bezüglich derer ich mich frage, wer eigentlich die Entscheidung treffen würde, wenn ich NICHT auf der Baustelle rumhocken würde. Außerdem versorge ich die Handwerker mit Kaffee, Kuchen und anderen Getränken und sorge für gute Stimmung.

Grüße und viel Spass beim Bauen,

das teufelchen

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Also erstmal solltest Du unterscheiden, ob das Meinungen von Leuten sind, die selber gebaut haben, oder von Leuten, die ein bisschen zuviel RTL2-Dokus schauen und sich eigentlich einen Hausbau gar nicht leisten können.
Und dann ist es so, daß es ganz stark auf Euch selber ankommt. Es ist gut, wenn man den Bau nicht als Selbstläufer betrachtet, sondern öfters mal mit offenen Augen durch die Baustelle geht und lieber einmal zu oft blöde Fragen stellt, als irgendwelche Fehler erst zu bemerken, wenn alles schon verbaut ist und die Fehlerbehebung teuer und aufwändig wird (siehe Beispiel weiter oben). Und wenn man sich eine gewisse Flexibilität bewahrt, denn manchmal muß eben etwas anders gelöst werden als ursprünglich geplant. Und manchmal kommen auch Kosten dazu, mit denen man nicht gerechnet hatte.
Wenn Ihr das einigermaßen cool angeht, dann ist ein Hausbau zwar stressig, aber es ist ein schöner Streß: Der Streß, sich zwischen vielen schönen Alternativen z.B. bei Fliesen, Sanitär, Elektrik, entscheiden zu müssen.
Als Beispiel möchte ich eine Bekannte anführen, die gerade baut, mit derselben Baufirma, die vor 6 Jahren unser Haus gebaut hat. Die regt sich ständig furchtbar über irgendwelche Dinge auf, die angeblich katastrophal schieflaufen, und streitet sich dauernd mit denen um irgendwelche Kosten, die in meinen Augen völlig selbstverständlich sind. Na, die hat natürlich dann auch einen etwas stressigeren Hausbau als wir, die wir es eher mit Augenmaß und um ein partnerschaftliches Verhältnis zur Baufirma bemüht angegangen waren.
LG

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Wir sind auch gerade in der "finalen" Phase. Also unser Haus wird gerade innen fertig ausgebaut. Der Estrich muss noch 2 Wochen trocknen, dann kommen Fliesen rein und wir beginnen mit malern und Böden legen etc.

Ganz ehrlich: ich hätte es mir nicht SO stressig vorgestellt. Obwohl wir fast schlüsselfertig (Fertighaus) gekauft haben, muss man ständig ALLES koordinieren und im Auge haben, dass niemand Mist baut.

Ich denke das ist einfach so, aber manche Handwerker sollen froh sein, dass ich sie nicht noch einmal sehen muss!

Ich möchte keinen verschrecken (ich denke, wir haben schon wirklich echt ziemlich viel Pech gehabt) aber ich führe seit Aufstellen des Hauses (also Planungsschwierigkeiten noch nicht mal erwähnt) ein Bautagebuch. Dieses hat in 2,5 Monaten 30 Punkte und 7 Seiten....

Das gute ist, nach jedem Schock kommt auch wieder Licht - auch wenn es sich nun schrecklich anhört, aber das meiste lässt sich ja wieder richten...

Gealtert bin ich sicherlich 5 Jahre und meine Nerven sind ziemlich runter, aber bald ist ein Ende in Sicht. :-D

Eine Zerreissprobe für die Beziehung ist es für uns nicht - aber ich denke, das liegt daran, dass unsere Bauzeit -wegen Fertighaus- doch relativ kurz ist. Auch deswegen haben wir uns dafür entschieden, weil über 1 Jahr so einen Stress zu haben das halte ich nicht aus.

Rat:

1) sichere Dir einen Bausachverständigen - auch wenn nichts ist, es ist gut wenn man einen neutralen Experten fragen kann (wenn man sich nicht selbst auskennt). Ohne den wären wir nun schon völlig aufgeschmissen! Der kann Dir sagen, wann es Sinn macht, dass er was kontrolliert und wann das "passt schon" der Handwerker auch wirklich ein "passt schon" bleiben kann!
2) Schau den handwerkern so oft es geht auf die Finger. Mindestens 1x täglich. Lass Dir alles genau zeigen, frage Löcher in den Bauch und sei nicht zu nett - das haben wir zu spüren bekommen. Sei autoritär, v.a. als Frau wenn Du alleine da bist!

Ansonsten - einfach anfangen, spannend ist es schon, aber Geduld und gute Nerven braucht man IMMER!!!
#winke

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Es ist nicht wesentlich ob man ein Haus oder eine Brücke oder ein Schiff baut. Wesentlich ist die Vorbereitung und Planung.

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dann mach mal eine Grundsanierung an einem über 120 jahre alten Haus, DA kommen täglich neue Überraschungen!

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Wie ein altes Haus Grundsaniert werden kann, dazu bedarf es einer gründlichen Vorweguntersuchung. Aufgrund dieser Untersuchung weiß man was saniert werden muss. Zusätzlich läßt sich für jede einzelne Grundsanierung ein Kostenplan erstellen. Und zu guter letzt wird noch ein Sicherheitspuffer für unvorher gesehene Probleme in die Planung einbezogen.

Wer aber blind in so ein Sanierung Bauvorhaben hinein stolbert braucht sich anschließend über Stress nicht wundern.

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Hi,

ich kam gerade mit Zwillis aus dem Krankenhaus, als wir den Keller ausgehoben haben.
Wir haben "bauen lassen" und zwar ganz normal Zeigelsteinhaus mit allem drum herum.
Unser Bauunternehmer im Nachbarort bietet den Service an. alle Bauleistungen zu organisieren, koordinieren und überwachen.
Fix Preis zum festen Einzugstermin.
Wir haben immer die Info bekommen...Fenster bis Datum X aussuchen; Budget X...alles was wir teurer ausgesucht haben, konnten wir dann selber nachkalkulieren, ob es in unserem Budget noch drin ist.

Hat super geklappt. Keine Beschwerden, nichts1
Und wenn ein Handwerker Probleme gemacht hat, haben wir nichts mitbekommen, das hat alles der Bauunternehmer geregelt.

Da konnte auch keiner dem anderen die Schuld in die Schuhe schieben#rofl nach dem Motto Handwerker A hat das falsche gemacht und daher konnte Handwerker B.....

Naja, war super easy.

Und sooo viel teurer denke ich war es dann auch nicht, denn wenn wir mit Freunden sprechen, die vieles selber gemacht haben, was sie noch jahrespäter ausbessern müssen, Fachleute holen müssen, weil sie selber den Fusch nicht richten können, die Einfahrt schon nach einem Jahr lauter Dellen hat.....

Nee, wir hatten nie einen Krach, keinen Stress und wohnen nach 5 Jahren immer noch super ohne Probleme im Haus zu haben.

Grüße
Lisa

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Hallo, das könnte glatt von mir sein. Genau so lief es bei uns auch ab. Wir sind jetzt im Juli eingezogen. Bei uns war es auch ein Bauunternehmer aus dem Nachbarort. ;-)

Und übr.ich habe auch twins. Unsere beiden waren ein Jahr als es bei uns mit dem Bau los ging.

Viele Grüße
Dani

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#winke
Ich fand das alles Super entspannend.....und vor dem Einzug kamen noch ein paar reinigungsleute und wir sind Super umgezogen.....

Naja, mein Mann hat sich beim ersten Karton am Transporter den Finger gebrochen.....

Kg
Lisa

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Ich kann nur von freunden von uns berichten! Sie sind gerade in ihr haus gezogen und sie sehen nicht wirklich älter aus, obwohls einige Kleinigkeiten zu bemängeln gab!

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Hi,

also ich habe jetzt 2 Hausbauunterfangen mit einer anschließenden Scheidung miterlebt und für mich stand schon immer fest, das für MICH das definitiv nichts ist.

Natürlich kommt es sehr darauf an wie stressresistent man ist, in welcher Lebensituation man steckt und wie man baut (schlüsselfertiges Bauen ist ja wesentlich nervenschonender als Bausatzhaus z.B.) aber ich wollte mir das nicht antun vor allem wegen unserer Lebenssituation (2 kleine Kinder und karriereorientierter Mann)

Wir haben uns für den Kauf eines schönen fertigen Bestandsobjekt entschieden. Da begrenzt sich die Arbeit auf ein paar Renovierungen (1 Bad, 1 Küche, 1 Heizung und Fliesen legen im EG) was auf 3-4 Wochen Stress hinausläuft und das wars.

LG

Judith