Integration Platz ablehnen

Hallo Ihr Lieben, uns wurde im Kindergarten ein I Platz angeboten. Den habe ich aber abgelehnt. Da wir schon seit zwei Jahren extern bei der Logopädin und bei der Heilpädagogin sind. Würden wir jetzt den I Platz annehmen, verlieren wir unsere jetzigen Therapeuten. Mein Sohn, macht bei Ihnen super Fortschritte und geht auch sehr gerne hin. Ich müsste auch das SPZ Zentrum wechseln. Wir sind schon bei einem anderen angebunden. Der Kindergarten arbeitet,aber mit einem anderen zusammen. Hat jemand schon mal Erfahrungen gemacht, den i Platz abzulehnen und hatte es Auswirkungen auf den Kindergartenplatz des Kindes?

Liebe Grüße

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Durch ein I-Kind in der Gruppe erhöht sich der Stellenschlüssel.
Wenn dein Kind erhöhten Förderbedarf hat, aber keinen I-Platz, kann euch im schlimmsten Fall der Platz gekündigt werden, wenn die Erzieherinnen die Verantwortung für dein Kind nicht tragen können ohne I-Hilfe.

Es kann auch sein, dass er leider nicht mit auf Ausflüge darf oder nur, wenn du als Begleitperson mitgehst, dass sie die Zeiten kürzen oder oder oder.

Vielleicht läuft auch alles so weiter wie bisher. Das kommt wohl drauf an, wie viel und welche Art der Förderung dein Kind braucht und ob die Erzieher bei ihm auch ohne weitere Hilfe die Aufsichtspflicht für alle Kinder gewähren können.

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Einen I-Platz bekommt man nicht „angeboten“, den muss man selbst als Elternteil beantragen.
Der Kindergarten kann nun vielleicht sagen, dass es gut wäre, wenn dein Kind den I-Status bekäme, aber den I-Status selbst musst immernoch DU beantragen. Immerhin entstehen für diesen I-Platz eine ganze Menge Mehrkosten, die der Staat erstmal tragen muss. Das macht er nur auf Antrag der Eltern, mit mehreren Gutachten von Fachärzten und nach Prüfung durch das Gesundheitsamt … letztendlich kommt das HPG.
Der Kindergarten hat da gar nix „anzubieten“. Das ist echt eine Sache zwischen den Eltern und der Eingliederungshilfe.

Nun könnte es passiert sein, dass dem Kindergarten aufgefallen ist, dass bei dem Kind ein erhöhter Förderbedarf vorliegt. Du schreibst von SPZ und mehreren Therapeuten…das bestätigt das Ganze ja auch irgendwie. Kommt der Kindergarten zu dem Schluss, dass dein Kind als Regelkind nicht mehr tragbar und förderbar ist UND lehnst du jegliche weitere Unterstützung für den Kindergarten ab (das wäre eben der I-Platz), wird dir einfach der Vertrag gekündigt. Dieser Passus steht im Vertrag drin.

Ich verstehe nicht, warum ihr eure externen Therapeuten verliert bei einem I-Platz. Das ist eigentlich bei einer Einzelintegration nicht der Fall. Meine Kinder hatten beide einen I-Platz und externe Therapeuten. Das war nie ein Problem.

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Bei uns ist es anscheinend aber so im Kindergarten. Wenn wir einen I Platz beantragen und bekommen, müssen wir die Therapien im Kindergarten machen und dürfen sie nicht extern mehr machen.


Ich weiß selber, dass mein Sohn ein Förderbedarf hat. Deswegen gehen wir ja auch schon seit zwei Jahren zum Therapien. Ich weigere ja nur den Platz, dass wir halt nicht die Therapeuten wechseln müssen, sonst hätte ich ihn ja angenommen.
Der Bezirk hat es uns auch so bestätigt, also kann ich ja nicht ändern.
Mir sagen alle: also Therapeuten und SPZ es wäre kontraproduktiv ihn jetzt aus den Therapien raus zu reißen nur für zwei Jahre und dann brauche ich wieder neue Therapeuten, wenn er in der Schule kommt bringt mir das alles nichts.

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Eltern, die keine Erfahrung haben, denen wird ganz gern versucht weiszumachen, „dass das so ist“. Es ist eben NICHT so. Laß dir bitte nicht das Sorgerecht so einfach wegnehmen! Zeige Leuten, die mit solchen Aussagen kommen, klar ihre Grenzen! Lass sowas immer schriftlich protokollieren und unterschreiben. Mal sehen, ob sie Leute dann bei ihrer Aussage bleiben. Die Wahl von Ärzten und Therapeuten ist Teil der Gesundheitssorge und damit Teil des Sorgerechts. Hier darf dir weder der Kindergarten etwas vorschreiben, noch die Eingliederungshilfe - über welches Amt das auch immer bei euch läuft.
Therapien verordnet immer der Arzt bei externen Therapien. Gibst du keine Verordnung an den Kindergarten, kann dein Kind dort nicht therapiert werden.

Dein Kind hat den Bedarf, dann beantrage eine Einzelintegration bei der Eingliederungshilfe. Damit hast du deine Pflicht und Schuldigkeit getan. Dein Kind behält fürs erste seinen Kita-Platz.

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Ich verstehe nicht, warum du Therapeuten und SPZ wechseln müsstest? Der I-Platz hat doch mit euren Therapien überhaupt nichts zu tun? Er bewirkt nur, dass dein Kind IM KIGA besser betreut und gefördert werden kann. Mit euren privaten Therapien und Förderungen hat das gar nichts zu tun.

Da hast du vermutlich etwas falsch verstanden?

Wenn euer Kind als Regelkind im Kiga nicht händelbar ist, kann der Kiga euren Vertrag kündigen, da eine Betreuung gemäß dessen, was das Kind braucht, nicht erbracht werden kann. Das wird dann mit dem im entsprechenden Paragraphen genannten "Kindeswohl" verargumentiert und sie können die Betreuung verweigern.

Sprich nochmal mit dem Kiga und lass dir alles ganz genau erklären.

Alles Gute!

Bearbeitet von Wilhelmi
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Hallo, bei uns ist es leider so, wenn wir einen I Platz annehmen, müssen wir die Therapien im Kindergarten machen. Das wurde mir schon mehrmals mitgeteilt. Er würde dadurch dann neue Therapeuten bekommen. Ich hätte ja damit gar kein Problem einen zunehmen, aber ich werde nicht die Therapeuten wechseln für 2 Jahre und dann wenn er in die Schule kommt, brauche ich wieder neue. Das SPZ sagt, das ist Kontraproduktiv für das Kind, ihm jetzt die Bezugspersonen weg zunehmen.

LG

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Kommst du aus Deutschland?
Warum sollte das Kind dann die Therapien im Kindergarten machen müssen und die externen Therapeuten verlieren? Der Kostenträger der verschiedenen Maßnahmen -I Platz und externe Therapien- sind doch völlig unterschiedlich. Unsere Krankenkasse zahlt die Logopädie (extern), da es ein Rezept vom Kinderarzt dafür gibt. Die Krankenkasse weiß noch nicht mal, dass unser Kind nun einen I Platz hat. Warum auch?
Gibt es bei euch eine Stelle für Frühförderung vom Landkreis? Bei uns gibt es die und die beraten euch.

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Hast du schon " abgelehnt " ?

Bevor du das machst sollten ein paar Fragen geklärt sein, denke ich.
Geht er dann in eine " normale" Kita? Oder in keine? Steht ihm da eine Integrationskraft zur Verfügung, wenn du den integrativen Platz abgelehnt hast ? Oder bekommen er dann nur seine externe Förderung, muss sich aber in der Kita selbst behaupten ?

Ich weiß ja nicht, über was wir hier sprechen, aber das Kind in eine Kita zu lassen, ohne geschultes Personal? Und wahrscheinlich auch einem schlechteren Betreuungsschlüssel?

Fass dir ans Herz, bitte um ein Gespräch in der Kita, äußere alle deine Sorgen, du wirst nicht die erste Mutter sein, bei der es so ist.

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Unser Sohn hatte einen I-Platz im Kindergarten und eine externe Logopädin. Nach etwa 6 Monaten kam Frühförderung (Ergotherapie und Heilpädagogik) im Kindergarten dazu, da hieß es erst, dass er die Logo dann auch über die Frühförderung im KiGa bekommen müsste, da es eine Komplexleistung ist. Das wollte ich aber nicht, da er zum einen große Fortschritte gemacht hatte und es zum anderen umzugsbedingt ein halbes Jahr vorher erst einen Therapeutenwechsel gab. Außerdem auch in Hinblick auf die Schule, da hätte er dann nämlich ohnehin wieder zu einer externen Logopädin wechseln müssen.

Ich hab bei der Krankenkasse angefragt, ob die Kosten für die Logo weiter übernommen werden, auch wenn er Frühförderung bekommt. Dort bekam ich die Aussage, dass die Logo übernommen wird, wenn es der Kinderarzt so verordnet. Und so war es dann auch.

Ich würde mich erkundigen, ob es wirklich so ist, dass ihr die externen Therapien nicht fortführen könnt. Je nach Störung ist das sicherlich einfacher oder schwerer, die Sprachstörung meines Sohnes ist so gravierend, dass wir auch damit argumentieren konnten, dass die Frühförderstelle keinen Therapeuten mit der nötigen Weiterbildung/Erfahrung hat. Außerdem haben wir einen Kinderarzt, der einem nicht unnötig Steine in den eh schon holprigen Weg legt.

Wenn ihr den I-Platz ablehnt, würde ich leider auch vermuten, dass euch die Kündigung ins Haus flattert :-( Eine Freundin wurde auch unter Druck gesetzt, einen I-Platz für ihre Tochter zu beantragen, damit diese weiter betreut wird.

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Hast du mal mit den derzeitigen externen Therapeuten darüber geredet?

Frage die mal, ob sie Patienten verloren haben, weil die einen Integrationsplatz bekamen und ob das zwingend vorgeschrieben ist oder ob man dich da nur unter Druck setzen will.

Frage ggf. das gleiche bei der Krankenkasse, vor allem, wenn nu da vor Ort hingehen kannst und nicht die Hotline nutzen musst (vor Ort scheint man sicherere und umfassendere Informationen zu bekommen nach meiner Erfahrung).

Bearbeitet von Toschkalee
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ich glaube, da hast Du was falsch verstanden.

Am I-Platz im Kindergarten (Schule) hängt ja oft die I-Hilfe, die Dein Kind begleitet. - Das ist eine Zusatzmaßnahme, wenn Dein I-Kind eben Hilfe+Begleitung im Alltag dort braucht. Oder?

Dass man sonst drumrum noch Ergo und SPZ-Termine hat, sind ja private Arzt-Termine, die davon unabhängig sind.

Frag nochmal nach. -- klingt komisch, denn "angeboten" wird wie gesagt eher weniger, - den muss man selbst richtig hart erkämpfen und beantragen. -- ist das eventuell was anderes?

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ich habe noch keine persönliche Erfahrung, weiß aber, dass sie euch euren Kindergartenplatz kündigen können. Mit der Begründung, dass sie dein Kind mit dem "normalen" Betreuungsschlüssel nicht betreuen können... .

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Unsere Kita ist auch eine integrative mit Therapie Angeboten innerhalb der Kita. Normalerweise freut man sich ja drüber, dass man dadurch keine Termine mehr nachmittags wahrnehmen muss. Und natürlich kann einen die Kita damit umfassender betreuen, man hat einen Therapieplan etc.
Aber ob sie dich quasi dazu zwingen können, wenn du den Platz annimmst, das würde ich auch noch mal hinterfragen.
Wenn du den Platz ablehnst, kann dir die Kita allerdings einen normalen Platz verweigern:/