Verzweifelt: Ich hasse es zu stillen...

Hallo,

ich bin mittlerweile richtig verzweifelt! Meine Tochter ist jetzt 7 Wochen alt und von Anfang an war das Stillen ein reiner Kampf bei uns. In der Klinik bekam ich deshalb eine Medelapumpe und hatte eine Stillberaterin, die feststellte, dass das Kind unter anderem Schwierigkeiten mit einem bereits entfernten Zungenbändchen hatte.

Darüber hinaus hab ich sehr große Brüste (85J) mit sehr viel Bindegewebe und vorbekannten Zysten drin, auf einer Seite sind sogar so viele Zysten, dass ich damit nicht Stillen kann und somit eigentlich ohnehin nur eine Seite habe. In dieser hat sich mittlerweile aber so viel Milch gebildet, dass das Kind nicht mehr trinken kann ohne komplett hysterisch zu werden. Neulich schoß ihr unterwegs die Milch beim Stillen aus der Nase. Wir mussten abbrechen und waren beide fix und fertig. Das Problem haben wir dauernd. Wenn ich zu Hause bin versuch ich dann abzupumpen und ihr die restliche Milch in der Flasche zu geben. Das klappt noch ganz gut. Unterwegs muss Premilch her, sonst bin ich komplett aufgeschmissen. Wenn ich das nicht mache, bekommt sie so gut wie gar nichts, da sie dann irgendwann schreiend aufgibt. Bergaufstillen, Ausstreichen etcpp funktionieren nicht. Im bin in einem Teufelskreis aus Abpumpen unf Premilch gefangen und weiß einfach nicht mehr weiter. : (

Wenn ich entspannte Stillmütter mit ihren Kindern sehe, könnte ich auf der Stelle heulen. Ich habe vor jedem Stillen Angst und mir graut es schon, wenn die nächsten 3 - 4 Stunden rum sind. Ich fühle mich mittlerweile furchtbar, wie eine komplette Versagerin, die es nicht mal schafft ihren "Säugling" zu säugen.

Ich wünschte mir so sehr, dass wir auch mal so ein harmonisches Stillleben haben könnten. Ein Mutter-Kind-Team wären. Stattdessen überlege ich jeden Tag aufs neue, ob ich nicht langsam aufgeben sollte, weil mich das ganze so unfassbar runterzieht und traurig macht und es auch nicht gut für unsere Beziehung ist. Ich wollte natürlich vorher noch mal zu einer Stilllberatung, da mir die Konsequenzen ja bewusst sind.

Gibt es noch jemanden bei dem es so lange gedauert hat und doch noch gut ausgegangen ist? Oder habt ihr dann doch irgendwann aufgehört? Freue mich über jede Antwort!

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Guten Morgen!
Du machst das ganz wunderbar! Meinen Respekt, dass du es überhaupt ausprobierst und so viel Energie da rein steckst.
Du bist keine schlechte Mutter, wenn das Stillen nicht klappt. Dein Baby bekommt auch so alles, was es braucht. Wärme, Liebe, Nähe und im Zweifel eben Pre.

Es klingt so als hättest du schon gute Beratung. Meiner Erfahrung nach kann es locker 8-12 Wochen dauern bis dass Stillen sich eingespielt hat.
Ich möchte dir also ein.bisschen Mut machen!

Wenn der Milchspendereflex so stark ist, könntest du ausprobieren die erste Milch nach dem Ansaugen/manuellen Ausstreichen in einem Tuch aufzufangen. Dann muss sich dein Baby nicht so aufregen, wenn die Milch den Rachen hoch schießt.

Alles Gute!!

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Hallo,
vielen Dank für Deine aufbauenden Worte! Als ich heute morgen mit verweinten Augen vor meinem Baby saß, hab ich mich wirklich sehr darüber gefreut und wieder neuen Mut gefasst. Ich habe wie empfohlen immer wieder in ein Spucktuch ausgestrichen und siehe da, mit vielen Pausen hat es geklappt und das erste Mal seit Ewigkeiten hat sie länger als 5 Minuten trinken können und ist sogar wieder an meiner Brust eingeschlafen. Ich bin Dir von Herzen dankbar für den Tipp! Viele Grüße

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Also meine Maus wird jetzt 5 Monate alt und hat ab und an noch Probleme mit meinem starken milchspendereflex.

Wir stillen fast ausschließlich im liegen. Unterwegs garnicht, da sie dann verweigert. Also achte ich drauf das ich nach spätestens 3std wieder zuhause bin. Denn Flaschen nimmt sie nicht.

Eine Zeitlang hat miriam aufgehört zu saugen als der Reflex einsetzte und die Milch schoss nur so raus. Also habe ich so viel ausgestrichen bis sie wieder trinken konnte ohne zu ersticken.

Wenn du merkst das deine kleine überfordert ist mit der Menge, dann klaut ihr kurz die Brust und streiche aus.

Denn wenn du vorher abpumpst kurbelst du die milchbildung nur an.

Ach ja, ich stille ebenfalls mit nur einer Brust, die natürlich auch dementsprechend voll ist. Aber dies mache ich weil sie die andere Brust komplett verweigert.

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Hallo,
danke, dass Du mir geantwortet hast! Ich hab das mit dem Ausstreichen noch mal probiert und dafür das Abpumpen weggelassen. Das hat wirklich geholfen! Und zwar richtig gut sogar. Weißt Du, warum Miriam die andere Brust verweigert? LG

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Ach du arme Maus! Fühl dich gedrückt!!

Meine kleine ist jetzt 11 Tage und schon in der SS hatte ich Bammel vor dem stillen. War mir sicher, das ist nix für mich. Probieren wollte ich es trotzdem!

Und was soll ich sagen? Es klappt super, Maus nimmt gut zu, ich produziere unendlich viel Milch - und finde das Stillen trotzdem doof. Bin immer froh, wenn es „rum“ ist. Mein Mann sagt zum Glück, er fährt sofort los Flaschen und Nahrung holen, wenn ich nicht mehr mag. Aber ich sehe ja, wie gut es der Kleinen tut und fühle mich dann noch furchtbarer.

Also beiße ich mich hier weiter durch, jeder Tag ist ein Erfolg!

Aber wenn es dich psychisch so belastet - ganz ehrlich, ich hätte aufgegeben an deiner Stelle. Und das ohne schlechtes Gewissen! Die Kinder werden auch mit Flasche groß und du hast bisher alles gegeben! Also ist doch gut :)

Bei meiner Schwägerin hat das Stillen null geklappt. Nach 3 Monaten hat sie sich endlich durch gerungen abzustillen und ab da ging es ihr so viel besser! Sie war wieder happy, hatte diesen „Druck“ nicht mehr und war eine viel entspanntere Mama. Und das ist doch so viel wert!

Also wenn hier nicht noch ein Wunder geschieht und ich stillen plötzlich doch toll finde... 6 Monate halte ich das (so wie ich mich jetzt fühle) nicht durch!

Sorry für den langen Text 🙈 alles Gute dir!

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Vielen lieben Dank für Deine Antwort! Es tut wirklich gut zu hören, dass Stillen auch für andere nicht unbedingt die Lieblingsbeschäftigung ist - vor allem in Zeiten, in denen es ja schon zum guten Ton zu gehören scheint, sich mit glücklichen Stillbildern auf Instagramm und Co zu präsentieren. So etwas kann einen ganz schön unter Druck setzen, weil es da immer wie die einfachste und schönste Sache der Welt erscheint. Gut, dass unsere Männer uns da unterstützen. Liebe Grüße

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Warte erst mal ab, wenn du deine Wohnung mit dem normalen Chaos mit den tiptop geputzten im Internet siehst.

Mamas die geschminkt und ohne Augenringe am Spielplatz sind.

Kinder in sauberen Gewand, die mit Freude ihren Spinat essen.

Der happy Familienurlaub mit einem nichttrotzenden Teenager.


lg lene

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Such dir bitte eine kompetente Stillberaterin die dich unterstützt !
Ich bin mir sicher ihr bekommt das hin :)
Am Anfang hatten wir auch Schwierigkeiten und meine Hebamme hat mir sehr geholfen.
Haben jetzt überhaupt keine Probleme mehr

Es wird zwar nicht einfach bis dahin, aber es lohnt sich.

Ganz liebe Grüße Janet und Emily (4 Wochen)

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Ich habe auch die Hoffnung, da ja viele anfangs Schwierigkeiten haben. Ich lass noch nicht locker. Alles liebe und vielen Dank für Deine Antwort!

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Ja ! Wenn du es wirklich willst, dann schafft ihr das mit Hilfe. Bei mir dauerte es auch einige Tage und mit einigen Tränen verbunden und mittlerweile haben wir uns so eingependelt und es klappt super.

Versuch dich zu entspannen und mit der richtigen Hilfe bekommt ihr das hin.

Mein Partner wollte auch einfach auf die Flasche umsteigen, aber ich wollte so sehr stillen :)

Drück euch die Daumen :*

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Es ist toll was du jetzt schon alles für deinen Zwerg auf dich nimmst.

Wenn dich das Stillen zu sehr stresst, würde ich es persönlich bleiben lassen (obwohl ich selbst 14 Monate gestillt habe).

Du hast als Mama so viel mehr Aufgaben als Stillen und Möglichkeiten deinem Baby Liebe und Zuneigung zu geben. Wenn die anderen Aspekte leiden, ist es das aus meiner Sicht nicht wert.

Hör auf dich selbst. Du bist so oder so ein tolle Mama.

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Hallo,
Erst einmal bewundere ich dich sehr dafür, dass du so lange schon durchgehalten hast. Sehr viele hätten schon lange aufgegeben. Du gibst deinem Baby damit ein unbezahlbares Geschenk, mach dir das jeden Tag klar. Jeder Tropfen Muttermilch ist wichtig und wertvoll und hat für ihr ganzes Leben Vorteile. 7 Wochen Stillen sind schon ein richtig guter Start ins Leben. Hut ab vor deiner Geduld und Stärke. Aber natürlich werden Kinder auch mit Pulvermilch groß und gesund. Wenn das Stillen also nicht mehr klappt oder du nicht mehr willst oder kannst, musst du dich überhaupt nicht schlecht fühlen.

Dass die Milch immer so krass raus schießt, ist ja eigentlich ein "gutes" Zeichen, weil du einfach so viel hast. Viele beneiden dich da sicher beim Lesen, weil sie genau das gegenteilige Problem haben. Kannst du es vielleicht mal mit Pfefferminztee oder Salbeitee probieren? Das senkt die Milchmenge, vielleicht schießt es dann nicht mehr so raus.

Ansonsten wie gesagt du machst das bisher schon ganz ganz toll und es ist nicht schlimm, wenn du dich entscheidest, dass es für euch nicht mehr geht. Ihr müsst ja auch beide glücklich sein und es bringt nichts, wenn du dich da zu was zwingst und die (meistens) schönen Anfangsmonate dann gar nicht mehr genießen kannst.