Ist das bei allen Frauenärzten so gängig?

Hallo Leute,

ich bin gerade frisch ungewollt/ ungeplant schwanger. Ich sehe mich eigentlich nicht als Mutter, weil Kinder und Babys in mir kaum Gefühle auslösen, ein Hundewelpe schon viel eher. Dennoch ist es ja keine leichte Entscheidung, ob man es nun behält oder sich dagegen ausspricht.
Nun war ich bei der Frauenärztin und habe mir von dem Bild und dem Termin irgendwie mehr erhofft. Auf ihre Frage äußerte ich ehrlich - dass ich noch nicht sicher bin, ob ich es behalten möchte. Daraufhin wirkte sie fast etwas pikiert, händigte mir auch auf Nachfrage kein Ultraschallbild aus (von den ich mir ja erhoffte dadurch eine Tendenz zu erfühlen), nannte keinen ET, keinen Mutterpass. Erst wenn ich mich dafür entscheide. Das Gespräch war irgendwie auch ziemlich kurz und ich hab mich fast zum Feierabend rausgekehrt gefühlt. Ist das normal, dass ich gar nichts in die Hand bekomme (außer Anlaufstellen für die weitere Beratung) ? Ich habe mir irgendwie mehr Input davon erwartet und halt eben ein Bild. :/

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Ich verstehe, dass du enttäuscht bist. Was dir vorenthalten hat, brauchst du ja gerade für deine Entscheidung. Die Ärztin sollte gerade diese Ambivalenz erspüren und in der Unsicherheit beistehen. Sollte sie nicht so sehr für Abtreibung sein, ist ihr Verhalten ja gerade kontraproduktiv. Du hast ja Interesse, dich mit dem, was geschieht auseinanderzusetzen.
Nun stehst du ohne etwas in der Hand da. Ich verstehe deine Enttäuschung.
Was bleibt dir jetzt für eine Möglichkeit?
Möchtest du zu einer anderen Ärztin gehen? Oder nochmal hin und so tun als ob du deine Entscheidung getroffen hast? Sie kann ja nicht in dich hineinsehen und das Schwanken am Beginn einer Schwangerschaft sollte sie eigentlich kennen.
Wonach ist dir?

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Tja das ist jetzt die Frage die ich mir stelle, ob das ein Grund zum wechseln ist. Ich habe ja meine Bedenken offen kommuniziert, dass ich auch innerlich gar nichts fühle und mir dadurch erschwert wird zu sagen, was ich denn will. Und wenn andere Frauen sich erst dafür entscheiden, dann aber aus Gründen dennoch dagegen, haben sie ja auch bloß ein Bild in der Hand. Alles ein bisschen komisch, zumindest fühle ich mich so nicht direkt unterstützt, wie sie es meinte (dass sie mich egal bei welcher Entscheidung begleiten).

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Es kann auch so sein, wie pitty dir geschrieben hat. Und du bist einfach besonders sensibilisiert aufgrund deiner eigenen Überlegungen. Wenn es so ausgesprochen war, dass sie dich begleitet. Vielleicht kannst du ihr eine Rückmeldung geben, wie du die erste Begegnung erlebt hast. Oder fragen, warum sie es so gemacht hat und wie sie es bei anderen Frauen macht. Ein offenes Gespräch von dir aus - wäre das vorstellbar?
Und ansonsten kann die Ärztin für die Entscheidung eine Rolle spielen, aber andere Menschen können wichtiger sein. Eine Beratung oder der Kindsvater, die eigene Mama oder Freundinnen - und natürlich, was sich in der selbst bewegt.
Es ist keine leichte Entscheidung, wie du schreibst. Was geht dir durch den Kopf?

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Wie weit bist du denn? Ich habe meinen MuPa bei einer sehr gewollten und ersehnten Schwangerschaft auch erst in der zehnten Woche bekommen. Ob das immer so ist, keine Ahnung, den ersten hatte ich früher gekriegt, das war bei meiner alten Gyn, die meine Vorgeschichte mitbekommen hatte. Aber ein Bild habe ich bekommen, ET ist zu dem Zeitpunkt ist schwierig, je nachdem, wie klein alles noch ist. Hast du denn den Herzschlags sehen können? Oder war vielleicht einfach "zu wenig" da, so dass die Ärztin dachte, ein Bild ist unnötig, weil man nur eine (noch) leere Fruchthülle sieht?

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Laut ersten Tag der Periode bin ich in ssw 7, sie meinte 5. Woche hat die zwei Wochen wahrscheinlich rausgerechnet.
Und die Blase ist noch recht klein, aber selbst ich als Leie habe sofort erkannt, dass da was auf dem Bildschirm zu sehen ist, was sonst nicht da wäre. Also man konnte auf jeden Fall den Unterschied erkennen. Ausreichend, um ein Bild auszudrucken. :/

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Die zwei Wochen werden von den Gyns normalerweise nicht rausgerechnet, ganz im Gegenteil. Ich konnte meiner den Eisprung nennen, der war aber sehr früh. Ich war also weiter als nach den ersten Tag der letzten Blutung, aber die ersten Termine hieß es immer, ich bin noch nicht so weit, erst 11+5 wurde der Termin dann endlich einmal korrigiert und sogar noch weiter nach vorn als nach meiner Rechnung, weil mein Kind ziemlich groß ist.

Wenn sie dich aber zurückdatiert, weil weniger als erwartet zu sehen ist, will sie vielleicht auch einfach noch zurückhaltend und vorsichtig sein. Manche Schwangerschaften entwickeln sich ja nicht erfolgreich, weißt du. Und wenn du dann noch sagst, du bist unsicher ... Dann fand sie es vielleicht nicht nötig, dass du ein Bild mitnimmst ...?

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Wie weit bist du denn? Es sind nicht unbedingt alle Ärzte liberal eingestellt. Hast du denn was am Ultraschallgerät gesehen ? Vllt hat sie bloss zu deinem Schutz reagiert. Denn ein Ultraschall(Bild) würde dich evtl eher umstimmen. Könnte ich mir jedenfalls vorstellen und je mehr du weisst (Termin usw) desto mehr nimmt das Wesen Gestalt ist. Ist die Frage ob du das wirklich willst, zumal du eher dagegen bist. Ich würde es erstmal nicht überbewerten.

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Eigentlich 7.ssw glaube ich , sie sagte aber 5.ssw. Und ja ich als nicht gelernte FA hab sofort gesehen dass da was ist was sich ein bisschen sogar bewegt.

Aber ist das nicht gerade wichtig, wenn man sagt „man weiß es noch nicht sicher“ statt AUF GAR KEINEN FALL! ? mir alle Optionen anzubieten, wie ich verfahren will?
Im Endeffekt sagen mir ja alle - es ist deine Entscheidung- von der Warte her sollte ich das Bild doch bekommen dürfen oder, wenn ich das möchte? Aber sie meinte ja explizit wie oben beschrieben, erst wenn ich das Kind behalten will.

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Mutterpass gibt es erst, wenn Herzschlag zu sehen ist. Und du meintest du weißt nicht ob du es behalten willst. Dann gibt es sowieso keinen, weil wozu den Mitterpass anlegen, wenn die Schwangerschaft vielleicht bald gar nicht mehr ist...

Ultraschall Bild bekommt man nicht immer.

Und da du meintest du weißt nicht, ob du es behalten möchtest, sieht sie vielleicht auch keinen Sinn das schon zu sagen oder sie weiß es selber noch nicht, da meist nach 2 US erst der ET festgelegt wird ob es zum US passt

Bearbeitet von Rosa1986
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Ok ich hab da ja keine Ahnung. Ich muss sagen der Mutterpass ist mir gerade herzlich egal, nur haben mich mehrere ganz verwundert gefragt, wo der ist, warum ich keinen habe. 🤷🏼‍♀️ deswegen die Frage dazu.

Hm, naja ok, aber dieses „sie kriegen erst ein Bild wenn sie sich dafür entscheiden“ spricht ja dafür dass ich eins bekommen hätte - wenn, & das stört mich schon, weil im Endeffekt ich gerade darauf gehofft hatte um zu sehen ob da emotional dann was passiert oder nicht. 😕

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Wann sollst du wieder hin?

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Find ich auch komisch.
Ein Bild bekam ich immer, den Pass erst um die 10.ssw.
Der E T wurde auch immer genannt.

Kennst du den ET schon bzw weißt du, wann der Eisprung war?
Ich würde zu einem anderen Arzv gehen.

Liebe Grüße
Schoko

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Okay, naja wieder eine ganz andere Erfahrung.
Die App sagt mir 18.1.24 wäre es soweit.
Hm mal schauen, meine beste Freundin hat einen engen Kontakt zu einer anderen FA und will sie mal fragen, ob sie genauso verfahren wäre oder nicht.

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Ja, der Herzschlag wurde immer so bei 6+4 festgestellt, dann wurde Blut abgenommen und die Ergebnisse (Eisen, Vitamin D, Schilddrüse, Titer...HIV, Chlamydien...) wurden dann in den Mutterpass geklebt. Den ich dann erst beim nächsten Termin erhielt.

Die Aussage "Bild gibt es erst, wenn Sie sich fürs Kind entscheiden" finde ich schwierig. Es ist dein Körper und dein Kind. Wenn du ein Bild davon sehen möchtest, um dich ggf für das Kind zu entscheiden, finde ich ihre Begründung bevormundend.

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Hmmm, teilweise normal!

Erst wurde natürlich untersucht.
Ich habe von Anfang an offen kommuniziert, dass ich das Kind nicht behalten werde. Die Frauenärztin war sehr neutral und freundlich.

Einen Mutterpass hätte ich auch erst 2 Wochen nach dem Termin erhalten, wenn ich mich für das Kind entschieden hätte. Da war ich in der 6. SSW.

Der ET wurde mir unaufgefordert genannt, um ein Ultraschallbild habe ich nicht gebeten.

Ich bin also auch "nur" mit Infomaterial über die Beratungsstellen in der Nähe sowie einem Überweisungsschein für die Abtreibung aus dem Raum gegangen.

Liebe Grüße!
fox

Bearbeitet von blackfox
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Hi,

okay, dann lief es ja ähnlich ab. Wundert mich dann aber mit dem ET, weil wenn ich dich richtig verstehe bist du von vornherein sicher, es nicht behalten zu wollen, während das bei mir ja noch offen in den Sternen steht. Hm, aber danke für deine Antwort, das hilft mir schon ein bisschen weiter.

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Ich finde ja, deine Irritation über das fehlende Bild sagt schon etwas aus.

Sie hat dir ja nicht den Blick auf den Monitor verwehrt, sondern „nur“ das Bild für zuhause.

Die Fruchthöhle, die dein Baby werden könnte hast du also gesehen und erinnerst dich. Was wäre für dich der Unterschied mit einem ausgedruckten Bild?

Passt dir nicht, dass sie dich anders behandelt haben könnte als andere?
Möchtest du eine Erinnerung?

Wenn es momentan nur ums anders behandeln gehen würde, würde ich mich eigentlich eher darauf konzentrieren, was mit der Schwangerschaft selber ist.

Ich kann mir vorstellen, dass es Frauen gibt, die sich nach einer Abtreibung dann mit einem Bild quälen und dass sie dich davor schützen will.

Als bei mir mal ein Abbruch aus medizinischen Gründen im Raum stand haben in der Zeit alle 3 Ärzte sehr bewusst versucht schnell und nicht mit zu mir gedrehtem Bildschirm zu schallen. Auch mit dem Hinweis, dass wir die Ergebnisse abwarten, um mich nicht in noch mehr Konflikte zu bringen.
Ich würde es also eher in Richtung Fürsorge werten.

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Hallo du,

ich bin 2021 ungeplant schwanger geworden und habe meiner Ärztin auch gesagt, dass ich mir noch nicht sicher bin, ob ich das Kind behalten möchte.
Wir haben dann einen Termin gemacht, zu dem der Herzschlag sicher zu sehen sein müsste. Sie war super einfühlsam und hat gesagt, dass sie jetzt schallen würde und ob ich schauen möchte oder lieber nicht.
Dir das Bild vorzuenthalten, obwohl du eins möchtest, geht in meinen Augen gar nicht, ich würde wie @Schokofrosch die Ärztin wechseln.
Dein Körper, deine Entscheidung!

LG
ZimtBlau

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Hi,

naja das klingt wirklich wesentlich besser und auch eher danach, was ich erwartet hatte. Und ich finde es toll, dass sie dich gefragt hat ob du mit dieser und jener Aktion einverstanden bist. So sollte es im Idealfall wohl immer sein, dann würde man sich mit den tausend wirren Gedanken und der Entscheidungspflicht etwas beruhigter fühlen, denke ich 🙈