2te Schwangerschaft, schlechtes Gewissen, müde…

Hallo ihr lieben,

bin gestern in die 6te ssw gerutscht. Bin mit dem zweiten Kind schwanger, mein Sohn ist 22 Monate alt. Er ist ziemlich genau 2,5 Jahre alt wenn das zweite Baby kommt.

Mich plagt den ganzen Tag ein schlechtes Gewissen meinem Sohn gegenüber. Ich hab so eine extreme Müdigkeit, dass selbst aufs Klo gehen ne körperliche Herausforderung ist. Ich habe überhaupt keine Energie. Wenn möglich liege ich den ganzen Tag auf der Couch und er beschäftigt sich alleine oder schaut auch schon mal ne Stunde kinderserie. Mein Gewissen frisst mich so auf weil es mir so leid tut, aber ich weiß nicht woher ich die Kraft nehmen soll aufzustehen. Ich bin einfach dankbar, dass er so lieb, ausgeglichen und zufrieden ist. Er ist wirklich ein Traum von Kind 🥹

Ich habe letzte Woche erfahren, dass ich schwanger bin und mein kleiner hatte währenddessen Scharlach und gleichzeitig die Influenza. Das waren hier wirklich 12 Tage am Stück heftige Tage und Nächte. Sobald mein Mann zuhause ist kann ich auch überhaupt nichts mehr und er übernimmt den kleinen komplett. Habt ihr Tipps für mich wie ich mich wieder hoch bekomme? Ich kann und möchte mein Kind nicht den ganzen Tag alleine spielen oder tv schauen lassen :(

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Hallo du Liebe,

also ich kenne deine Gefühle so gut. Hab genau die gleichen Abstände zwischen k1 und K2 und K2 und k3.

Ich kann nur sagen, akzeptiere, dass es aktuell ist wie es ist. Es kommen wieder andere Zeiten. Du brauchst dich nicht noch mit einem schlechten Gewissen plagen, auch wenn ich es für kenne.

Im zweiten Trimester ging es mir wieder besser, da hab ich dann ganz viel mit den Kids unternommen, solange wie es ging. Nach der Geburt wird es ja auch wieder anders.

Wir sind auch nur Menschen. Und gerade am Anfang der Schwangerschaft ist es schier unmöglich gegen diese bleiernde Müdigkeit anzukommen.

Ich wünsche dir alles Gute ♥️

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Hi, ich kenne es ebenfalls. Wir haben einen Abstand von nur 20 Monaten. Ich bin sofort schwanger geworden und dann ist die Kleine auch noch zu früh gekommen.
Ich musste viel liegen und durfte mich nicht so viel bewegen. Auch am Anfang war es schwer, da ich Kreislaufprobleme und starke Müdigkeit hatte.
Allerdings war unser Großer da 1 Jahr alt.

Es kommen wieder andere Zeiten. Bald kommt das 2. Trimester und dann wird es dir bestimmt schon besser gehen.
Kopf hoch.
Liebe Grüße

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Fühl dich gedrückt und verstanden, ich kenne das Gefühl! ❤
Ich bin aktuell in der 17. Woche mit dem zweiten Kind schwanger, meine Tochter ist 20 Monate und wird bei der Geburt knapp über zwei Jahre alt sein.

Ich hatte von der 7. Woche bis zur 13. Woche mit extremer Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen, wusste wie du vor lauter Müdigkeit oft nicht wie ich die Nachmittage überstehen soll, war extrem antriebslos und erschöpft von Kleinigkeiten.
Der Kleinen essen kochen hat mich täglich Überwindung vor lauter Ekel gekostet. Spazieren gehen und die Maus auspowern waren dermaßen anstrengend für mich, dass ich oft weinen hätte können 😩

Wie du hab ich ein sehr ausgeglichenes Kind, das mit dem meisten zufrieden ist, mal eine halbe Stunde alleine spielen kann, (meistens) gut gelaunt ist und nachts durchschläft.
Aber wenn sie dann mal einen schlechten Tag hatte während dieser schlimmen Phase, viele Wutanfälle hatte oder einfach ganz extrem anhänglich war, dann hat mich das geschlaucht.
Mein Mann kann sich vor lauter Arbeit seit einiger Zeit gar nicht retten und verbringt daher viel Zeit auf Arbeit, sodass ich an manchen Tagen unter der Woche lange alleine war am Abend. Unsere größte Hilfe, meine Mama, war aufgrund einer orthopädischen OP seit Beginn meiner Schwangerschaft außer Gefecht und konnte mich nicht unterstützen.
Also blieb unweigerlich alles an mir hängen, weil die Maus keine Krippe besucht halt auch ganztags.

Ich habs einfach ausgesessen, mich versucht zusammenzureißen, die Zähne zusammen gebissen und irgendwie nur von Tag zu Tag gedacht und gelebt. Was anderes blieb mir auch nicht übrig, nachdem ich keine Unterstützung hatte bzw immer erst ab dem Abend.

Schön war es nicht, das schlechte Gewissen gegenüber meiner Tochter war stark, aber jetzt wo es mir wieder gut geht versuche ich vieles wieder gut zu machen in dem wir beide die Zeit intensiv miteinander nutzen.
Aktuell schränkt mich die Schwangerschaft ja noch nicht ein, daher können wir viel unternehmen und sind frei in unserer Freizeitgestaltung.

Wenn du Unterstützung hast, nimm sie an oder triff dich mit Freunden - Ablenkung hat mir oft geholfen mich nicht zu sehr auf meine Beschwerden zu konzentrieren, das waren oft die unbeschwertesten Nachmittage. Wenns dir gut geht versuche vorzukochen, damit du dich an schlechten Tagen nicht noch um den Speiseplan kümmern musst.
Das waren so meine kleinen Strategien um es ein wenig leichter zu machen.

Ich wünsche dir alles Gute, hoffentlich ein wenig Besserung in der nächsten Zeit und eine unbeschwerte Schwangerschaft! ❤

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Mir ging es zwischendurch auch so in der zweiten Schwangerschaft. Ich hab die ersten 9-10 Wochen gekotzt, da ist der Große definitiv zu kurz gekommen. Als es besser wurde, hab ich mich bemüht möglichst viel aufzuholen und wir hatten ganz viel tolle, super intensive Zeit miteinander.
Also durchhalten und sich selbst nicht fertig machen. Wir haben bei unserem medienfreien Kleinkind im Laufe der Schwangerschaft auch Kinderlieder auf YouTube eingeführt, weil ich es einfach nicht mehr immer geschafft hab ohne die "Unterstützung".

Mini ist jetzt vor 10 Wochen auf die Welt gekommen. Der Große war gut 2,5. Und was soll ich sagen: Schlechtes Gewissen ist mein zweiter Name, seit der Kleine da ist. Also ein bisschen muss man sich wohl einfach auch an das Gefühl gewöhnen, weil man mit Baby einfach nicht mehr so kann wie vorher.

Ich wünsch dir eine schöne Schwangerschaft!

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Ich bin 15 Wochen nur gelegen im Etat oder auf dem Sofa. Ich konnte aufgrund Kreislaufprobleme, Übelkeit nichts, wirklich nichts machen. Kein Handy, keine Gespräche, kein Buch, am besten abgedunkelt im Zimmer nur Liegen. Kind 1 4,5 Jahre hat alles voll mitbekommen wochenlang. Wir haben es ihr erst in der 12. ssw gesagt, als es „sicher“ war. Es ging einfach gar nichts. Mein Mann hat wirklich alles gemacht. Wir haben ihr erklärt, dass es mir nicht gut geht und ganz doll schlecht ist, aber alles ist gut, sie brauch sich keine Sorgen machen, es ist bald besser. Diese Aussage immer wieder zu hören hat ihr gereicht. Sie ist wirklich ein großes Mama-Kind und extrem anhänglich. Und ja, sie hat viel Fernsehen geschaut. Sie fand’s toll 😂

Jetzt, Wochen/Monate später, als sie den Grund nun weiß, kam das Thema nie wirklich auf oder hat Spuren hinterlassen bei ihr, dass ich mich nicht um sie kümmern konnte. Ich glaube auch bei deinem Kind blutet das Mama Herz und man fühlt sich schlecht, mehr aber nicht..du bist doch da und er kann jederzeit zu dir kommen und sich ein Kuss und Nähe abholen.

Gegen die Müdigkeit und die ganzen anderen Dinge.. Augen zu und durch. Du weißt wofür du es machst und ist kein Dauerzustand 🙂