Ich vermisse mein Kind

Obwohl ich glücklich für sie bin. Sie hat viele schlechte menschliche Erfahrungen gemacht mit Trophäenjägern und Neid und Missgunst.
Sie ist ein Mädchen, das überall gut ankommt und sie wurde wirklich oft ausgenutzt. Jetzt hat sie eine sehr netten Jungen kennengelernt mit netter Familie. Sie fühlt sich wohl dort. Seit gestern ist sie nicht heim gekommen.
Ich bin ganz anders aufgewachsen, emotional missachtet und erniedrigt,und fühle mich nach jahrelanger Therapie immer noch nicht wert und gut genug. Ich habe Angst, sie zu verlieren, weil ich einfach nicht gut genug bin und auch nicht besser sein kann.
Ich weiß dass ich klarkommen muss und dass ich das schaffe - nur gerade zerreißt es mich.

Bearbeitet von Mama....
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Hallo

Jede Umstellung im Leben ist eine Herausforderung. Letztendlich ist es das Ziel der Eltern, das Kind so zu erziehen, dass es letztendlich selbständig leben kann. Das hast Du geschafft und das ist gut für Dein Kind! Und Du wirst immer ein Rückhalt für sei sein, selbst dann wenn sie nicht zu Dir kommt und keine Fragen an Dich hat und ganz alleine leben kann. So war es auch bei meinem Vater. Ich brauchte ihn nicht mehr (klingt jetzt brutal), lebte selbständig und als er 87 jährig verstorben war fehlte mir etwas. Die graue Eminenz im Hintergrund, an die ich mich wenden kann wenn ich doch einmal etwas brauche, obwohl er mir als er noch lebte nicht mehr helfen konnte.Meiner Erfahrung nach ist einfach das "da sein" wichtig, auch wenn du nicht helfen kannst und auch nicht hilfst. Nur der psychologische Effekt "es ist jemand da" kann dem Kind helfen.

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Vielleicht kannst du deinen Blickwinkel etwas ändern.

Du wirst sie nicht verlieren, sondern vielleicht eher einen netten Freund deiner Tochter (irgendwann mal einen Schwiegersohn) dazugewinnen. Ein Mensch und eine Familie, die auch bei dir und in deinem Herz einen Platz einnehmen wollen :-) du wirst immer sehr wichtig für deine Tochter bleiben und du bist ein Teil ihrer Zukunft. Eine Mama gibt es nur einmal im Leben. Lass sie ihre Flügel ausbreiten und sie von ihren Wurzeln leben.

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Ich habe Angst, dass sie sich dort wohler fühlt. Wir sind hier zwar auch eine Familie, aber selten alle zusammen. Mein Mann arbeitet viel und im Ausland, ist immer nur Freitag bis Montag bei uns. Der große Sohn kapselt sich schon lange ab und macht sein Ding. Wir unternehmen kaum etwas gemeinsam. Arbeiten beide Vollzeit, der Hund kostet viel Zeit. Ich bin so oft so müde. Irgendwie kann ich zu wenig bieten in meinem Gefühl. Ein großes Haus, materielle Dinge, aber reicht das Emotionale. Manchmal fühle ich mich menschlich so unzureichend obwohl ich mit Menschen arbeite - nicht herzlich genug. Müsste ich mehr auf andere zugehen? Bisher stand meine Tür für alle offen, jeder war willkommen. Es gibt natürlich auch Familienleben, aber zu wenig für die 18jährige? Natürlich wird sie irgendwann weggehen von uns, aber doch nicht zu fremden Eltern sondern in eine eigenes Leben? Hab ich als Mama versagt?

Bearbeitet von Mama....
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Hallo

gegen die Hormone hast Du als Mutter keine Chance und es ist ein ganz normales Familienleben das Du beschreibst. Und es ist ganz logisch dass man sich zum "fremden" hingezogen fühlt. Während der Kindererziehung gab es auch zu Hause sicherlich immer wieder Probleme, wie für die Schule lernen. Das ist alles normal. Die Kinder sind erwachsen, die Hormone ziehen sie hinaus und die Kinder werden wieder zurück kommen. Spätestens wenn sie selbst Kinder haben und eine Betreuung für ihre Kinder brauchen. Sie einfach gehen lassen und nicht nervig sein. Ich würde eher selbst etwas alleine unternehmen.

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Ich verstehe dich gut. Mir geht's genauso. Tut streckenweise scheußlich weh. Die Familie ihres Freundes kann ihr irgendwie auch mehr bieten. finanziell, aber ich vertrau darauf, dass ich ihr gute Werte mitgegeben habe, z. B Hilfsbereitschaft und nicht jedem Trend hinterher zu laufen., nach Ostern treff ich mich mit ein paar Bekannten. Das lenkt mich hoffentlich gut ab