Anzeichen für Depression und/oder Erschöpfungssyndrom

Guten Tag,

seit gut drei Monaten fühle ich mich ausgelaugt und nur noch müde. Alltagsaufgaben fallen mir schwer, ich möchte nur noch schlafen. Der Tag beginnt damit, dass ich gegen halb sechs (mit den Kindern (4 und fast 2)) aufstehe. Meistens wird mindestens ein Kind zusammen mit mir wach, das kleinere ist seit Monaten nachts mehrmals, ich zähle nicht mehr mit, und schaue auch nicht auf die Uhr. Frühstück, Kinder fertig machen, sich selbst fertig machen für die Arbeit, Kinder zu zwei verschiedenen Stationen fahren, Arbeit, zur Betreuung hetzen, Essen, manchmal noch einkaufen, Haushalt, playdates, Sportvereine der Kinder, Spielplatz, zwischendrin diverse Arzt- und Therapietermine der Kinder, abends das gleiche mit Kinder bettfertig machen und ins Bett bringen, liegengebliebenen Haushalt machen, irgendwann wird das erste Kind wach, entweder lege ich mich dazu und schlafe ein oder ich mache noch mehr liegen gebliebenen Haushalt, Bürokram usw. Ich bin so müde, dass ich es nicht mehr schaffe, regelmäßig zu duschen, Haare zu waschen, Beine rasieren, Fußpflege usw. Ich gehe nicht zum Friseur, zum Zahnarzt, Optiker und auch nicht mehr zum Arzt zur Vorsorge oder ähnliches. In Alltagssituationen bekomme ich plötzlich Angst, zum Beispiel, dass ich beim parken ein anderes Auto beschädige oder einen Fußgänger übersehe, dass ich vergesse an der Tankstelle zu bezahlen, dass ich den Herd nicht ausgemacht habe usw. Ich bin nur noch müde und muss den ganzen Tag funktionieren. Mein Mann nimmt mich nicht ernst und sagt, ich soll einfach schlafen, abstillen usw., kümmert sich aber nachts uns auch größtenteils tagsüber nie um die Kinder, außer mal paar Minuten lustiges Spielen und vor den TV setzen lassen. Weiterhin wohnen wir immernoch mit den Schwiegereltern in einem Haus, obwohl wir längst ausgezogen wollen sein, was mich seelisch immens belastet, da zur SM ein schwieriges Verhältnis aufgrund von Hinterhältigkeiten, Gemeinheiten, Privatsphäre nicht akzeptieren usw. Besteht.

Ich habe keine Kraft mehr. Ich möchte so gerne etwas ändern, aber mir fehlt selbst die Kraft um anständig sich um mich, meine Gesundheit, Wohlbefinden etc. Zu kümmern.

Vielen Dank für Ratschläge und Anregungen.

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Was genau trägt denn dein Mann zur Familie-/Alltagssituation bei?
Außer vermutlich Geld von deinem Job?

Bis du den Mann in deiner Aufzählung erwähnt hast, bin ich von einer Alleinerziehenden Mama ausgegangen.

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Wenn die Kinder morgen in der Betreuung sind, gehst Du zum Arzt und erzählst dem das, was Du hier beschrieben hast (vielleicht abgesehen vom Konflikt mit der SM). Ich denke, er wird Dich erstmal raus nehmen. Und dann ist Zeit, Dich mal durchzuchecken.

Warum ist Dein Mann so ein Stoffel?

Bearbeitet von onthebrightside
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Hallo,

deine geschilderten Symptome hören sich leider sehr nach einem behandlungsbedürftigen psychischen Problem an. Eine Depression, möglicherweise eine Erschöpfungsdepression liegt bei dir vor, wahrscheinlich noch verschärft durch Konflikte mit deiner SM.

Dein Hausarzt könnte weitere Termine bei Fachärzten und/oder Psychotherapeuten in die Wege leiten.

Da du kleine Kinder hast, würde ich auch eine Mutter-Kind-Kur in einer auf die Therapie von Depressionen bei Müttern spezialisierten Klinik für sehr sinnvoll halten, vorher sollte allerdings eine Abklärung beim Psychiater erfolgen:

https://www.muettergenesungswerk.de/

https://www.klinik-saarwald.de/mutter-kind-kur/mutter-kind-kur/

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Bist du Arzt/Psychologe, dass du hier Diagnosen stellst?

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da muss man kein Arzt oder Psychologe sein, um anhand der Beschreibung der TE da drauf zu kommen. Ich bin Psychologin/Psychotherapeutin und sehe das genauso. Welche ICD-Diagnose man dann konkret vergibt, ist ja hier irrelevant, aber wahrscheinlich wird es schon etwas im depressiven Bereich werden.
(eine organmedizinische Abklärung im Vorfeld natürlich vorausgesetzt)

Bearbeitet von rma_too
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Liebe Überlastete,
ich fühle mich schon erschöpft, wenn ich dein Pensum nur lese. Den Gang zum Hausarzt würde ich dir auch empfehlen, vielleicht kann der dich erstmal ein paar Wochen krank schreiben, damit der Faktor Arbeit erstmal aus der Gleichung genommen wird.
Dann würde ich (zusammen mit dem Mann) die Aufgaben neu verteilen und auch überlegen, ob ihr etwas outsourcen könnt. Wäsche-und Bügersevice? Lebensmittel liefern lassen? Gärtner? Haushaltshilfe?
Schreib deine Arbeitsstunden (inklusive nächtlicher Wachphasen) auf und lege sie deinem Mann vor, damit die Last gerechter verteilt werden kann. Lass dich nicht von dem Argument abwimmeln, dass er das Geld heimbringt. Das kann er nur, weil du dich hauptsächlich um die Kinder kümmerst.
Und zu guter Letzt: wie perfektionistisch bist du? Gibt es Bereiche wo du deine Ansprüche herunterschrauben kannst?

Alles Gute,
Lexi

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Hallo,

du solltest dich erstmal krankschreiben lassen und dann schauen, wie der Alltag zukünftig funktionieren kann.

Bei deinen ersten Sätzen las es sich so, als wärest du alleinerziehend. Aber scheinbar hast du einen Mann. Er sollte sich definitiv mehr einbringen. Zeig ihm deinen Krankenschein, das sollte ihn hoffentlich wachrütteln.

Eines Wahres hat er aber gesagt: Wenn du noch stillst und du dadurch mit dem 2jährigen Kind nicht zur Ruhe kommst, würde ich da definitiv ansetzen. So holst du dir schon mal etwas mehr Ruhe zurück.

Du musst dich pflegen, deinen Kinder sind jetzt nicht mehr sooo klein, dass du ständig zur Verfügung stehen musst. Wenn ich von der Arbeit heimkam, habe ich immer alle herzlich begrüßt und dann aber auf meinen 15 Minuten Kaffee in Ruhe ohne Störung bestanden. Hat nicht gleich und immer geklappt, aber mittlerweile ist das für alle ein festes Ritual. Und es hilft mir, vom Vollzeitjob runterzukommen und Kraft zu tanken.

Du schaffst das auch, fordere deine Freiräume und vor allem deinen Mann.

Alles Gute und LG
NoName2

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Ohne deinen Mann nachzuplappern empfehle ich auch das abstellen.
Gleichzeitig Gang zum Hausarzt.
Anstatt Mutter-Kind-Kur eine Therapie für dich (gegebenenfalls mit Mann).
Was trägt dein Mann zum Haushalt/ den Kindern bei?

Wie wäre es nach dem abstellen mit einem Wochenende mit einer Freundin in einem Hotel? Inklusive ausschlafen.

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Was mir auffällt ist, dass eure/deine Tage scheinbar sehr verplant sind und ihr von einem Ort zum anderen hetzen müsst. Unsere Kinder sind knapp 3 und 4,5. Abgesehen von wirklich notwendigen Terminen (Arzt, Therapie) haben wir keine weiteren Termine, die wir wahrnehmen müssen. Kinder in dem Alter brauchen Zeit, Ruhe und auch Langeweile, um sich gut entwickeln zu können. Was sie sicher nicht brauchen, ist, den ganzen Tag von einem Termin zum nächsten gekarrt zu werden. Dir tut das auch nicht gut, das ist ein heilloses Hamsterrad, das du dir da - zumindest teilweise ohne Not - auferlegt hast. Und ja, natürlich kann man Kinder bis ins Kindergartenalter stillen, nötig ist das nicht. Ich würde alles abbauen, was nicht wirklich nötig ist und die Hektik möglichst aus dem Alltag nehmen, um deine Kräfte zu schonen und den Kindern auch etwas Musse zu gönnen.

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Das hört sich ja furchtbar an!
Eine solche Belastung hält kein Mensch lange durch.

Meine Meinung:
1. Urlaub nehmen und mit einer Freundin für ein paar Tage weg fahren. Dein Mann ist genau so ein Elternteil wie du und kann auf die Kinder "aufpassen". Oder vielleicht helfen deine Eltern ein mal aus, damit du wenigstens einen Tag in der Therme verbringen kannst?
2. Abstillen. Ohne dir zu nah zu treten, aber in vielen Fällen fällt das Abstillen der Mutter schwerer als dem Kind. Damit nimmst du zumindest einen Stressfaktor weg.
3. Deinem Mann klipp und klar sagen, dass wenn er nur Arbeitet und sonst nichts macht, wirst du eben Hausfrau. Dann kümmerst du dich einfach um die 1000 Dinge, die er nicht macht. (Sorry an alle Feministinnen 😅). Ich würde es ja nie im Leben einsehen 200% zu geben während er gerade mal so seinen Pflichtanteil leistet.
4. Mal weniger Termine machen. Dann kommen die Kinder eben ohne Playdates aus. Die können sich auch gegenseitig beschäftigen. Oder dann "parkst" du sie eben für eine Stunde vor dem Fernseher. Was ist denn so schlimm am fernsehen? (Meine Eltern hatten keine Zeit mich überall hinzufahren und so mussten mein Bruder und ich oft nur gemeinsam spielen oder eben fernsehen. Beide haben Abitur, studiert und ein ordentliches Verhältnis zu den Eltern.)
5. Du hast doch eine Schwiegermutter im Haus Die wird doch wohl die Enkel nicht wegschicken, wenn du sagst, dass du gaaaaaaaaanz dringend einen Termin hast. Dann fährst du zum Zahnarzt und zum Friseur.
Oder wenn dein Mann von der Arbeit nach Hause kommt. Mann kommt rein, du sagst du hast einen Termin, Autoschlüssel in die Hand und Tür zu.

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Guten Morgen, falls du Lust zum Austausch hast, kannst du mir gerne eine Nachricht schreiben. Mir geht es im Moment genau so, inkl. Schwiegermutter im Haus.
Vlg