Umgangston

Hallo liebe Gemeinde,

Immer wieder der Umgangston meines Mannes. Ja, Schichtarbeit. Ja, sehr viel Stress und zwei kleine Kinder und finanzielle Sorgen und vor kurzem Umzug und wieder Stress am Haus. Aber ständig an die Decke gehen, schreien, keine Kommunikation möglich. Halt die Fresse oder Schnauze, wie blöd kann man sein? Das Wort "labern". Gefühlt alles was wir besprochen haben, alles was mich triggern. Provokationen bis jch weine und schlimme Gedanken habe. Aber ich wäre es selbst schuld und würde nerven und auch so mit ihm reden.

Wende ich mich an Familie von ihm steht der arme ja so unter Stress und muss so viel leisten. Oft fühle ich wie im falschen Film. Oft ist Gewalt im Spiel aber ist ja auch weil er so viele Sorgen hat. Und ich? Hab auch früher schonmal die Polizei gerufen. Sollen uns einfach aus dem Weg gehen kommt von seiner Tante, kann sie sich bei ihm garnicht vorstellen alles. Könnte lange Passagen dazu schreiben zu unserer Geschichte. War auch nicht ohne und hab Probleme aber suche Wege zur Kommunikation und finde trotzdem nicht es verdient zu haben, laut ihm doch. Abwertung als Mutter, nennt mich Versagerin. Laut Tante kann sie dies ja "nicht beurteilen". Die ist aber auch sehr schwierig. Momentan ist wieder eine gute Phase, mit Gesprächen und auch Sex und Filmen aber habe Angst wann es wieder losgeht und eskaliert und wie lange es hält und gefühlt hält niemand dann zu mir und ich fühl mich dann so tief unten...

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Heyyy... Du hast versucht in kurzen Sätzen dein Leid zu beschreiben aber bei jedem Satz merkt man hier könnten noch 20 weitere stehen die Beispiele von der Gewalt in deiner Ehe sein könnten.

Ich glaube dass du dir klar werden musst wo du stehst, was du erdulden musst und wo du hin willst.

Ich würde da sehr konkret über eine Trennung nachdenken und mir Hilfe und Beratung suchen. Bei unabhängigen stellen.

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Warum wendest Du Dich denn mit diesem Problem an seine Familie.
Das musst Du mit ihm klären.
Die Familie wird sich eher hinter ihn stellen als hinter Dich.

Das, was Du schreibst, ist ziemlich heftig und ich frage mich warum Du bei ihm bleibst. Auch Deine Kinder bekommen das mit. Willst Du ihnen das zumuten?

Der Umgangston ist unterste Schublade. Die Gewalt absolut untragbar.
Und Dein Verhalten nicht nachvollziehbar.

Du weißt selbst am besten, dass diese momentane gute Phase nur die Ruhe vor dem Sturm ist....

Bearbeitet von Pirelline
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Und nur wegen ein bisschen gutem Sex setzt du dich und eure Kindern Gewalt incl Polizei, Geschreie und Beleidigungen aus? Sollen sie aus ihrem Elternhaus mitnehmen, dass Fresse-halten und Mutter-ist-eine-Versagerin der Umgangston unter Eheleuten ist?

Hier kann man doch nur eine Trennung in die Wege leiten, weil ihr euch schon lange nicht mehr auf Augenhöhe befindet.

Die armen Kinder, wenn du es dir selbst schon nicht wert bist 😳

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Ich glaube nicht dass es der gute Sex ist der die TE dort hält. Sie versucht nur die positiven Sachen zu sehen um das irgendwie ertragen zu können.

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Die guten Gespräche hast du überlesen.
Wie kann man so gemein sein? Liest du ihre Verzweiflung nicht raus?

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Niemand muss sich so einer Situation aussetzen.
Es ist deine freie Wahl zu bleiben oder zu gehen.
Fühlst du dich in der Opferrolle gut oder möchtest du aus ihr raus?
Entscheide dich und handel danach.
Viel Kraft wünsche ich dir.

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Guten Morgen.

Ich bin tatsächlich schockiert, dass Du den Umgangston beklagst, und dann relativ emotionslos mehr oder weniger nebenbei Gewalt erwähnt wird, die sogar schon Intervention der Polizei notwendig gemacht hat.

Bitte: Lass Dich beraten! Du bist Opfer (vielleicht auch Täterin?) häuslicher Gewalt. Du benötigst Unterstützung. Denn es ist nicht Deine freie Wahl, Dich so behandeln zu lassen. Du bist ja schon an einem Punkt, an dem Du diesen Umgang (bis auf den Ton) relativ normal findest. Da steckt ja schon eine lange Spirale von Abwertung dahinter. Für Menschen, die sich nicht mit dem Thema auseinander gesetzt haben, scheint es so einfach. Ist es aber nicht für Menschen, die schon länger in einer solchen Beziehung leben. Für die wird das schleichend normal, so behandelt zu werden.

NEIN! Das ist nicht normal, und es ist auch nicht gesund! Weder für Dich, noch für Eure Kinder. Darum hol Dir bitte Hilfe, sonst ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Du das weitergibst an die nächste Generation.

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Hmmm… was erwartest du von der Familie deines Mannes?

Es gibt nur eine einzige Person, die daraus Konsequenzen ziehen kann. Und das bist DU! Nicht die Tante, nicht die Schwiegereltern. DU!

Wenn es wirklich am Stress liegt: wie könnt ihr den Stress reduzieren? Kannst du mitsamt der Kinder aus der Schusslinie? Wie will dein Mann seine Kommunikation verbessern? Sieht er den Handlungsbedarf? Oder ist da jede Mühe vergebens und eine Trennung unumgänglich?

DU musst handeln. Niemand sonst!

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Der einzige Unterschied zu euch beiden ist dass er arbeiten geht schätze ich mal (und du die Kids betreust)?

Und das lässt du dir gefallen? Weil er arbeitet, findet er Ausreden um dich zu schikanieren.

Ganz ehrlich...diesen Mann hätte ich schon längst verlassen. So würde ich nicht wollen, dass mein Leben so weiter geht bis zum Lebensende

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Respektlosigkeit ist schon die eine, nicht wirklich tolerierbare Sache.
Aber bei Gewalt gibt es keine Fragen mehr. Da hilft nur, nichts wie weg!

Evtl. steckt er in Depressionen. Bei Männern äußert sich das schnell mal durch aggressives Verhalten. Daran kann aber nur er selbst, mit professioneller Hilfe etwas ändern. Wenn ich mir das so durchlese, wirst du wohl über so etwas kaum mit ihm reden können.

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Wir konnten fantastisch miteinander reden! Er hatte sich nach der Geburt unseres zweiten Kindes um 180 Grad geändert. Er hat gekocht, den Haushalt gemacht, sich liebevoll um die Kinder gekümmert (und tut es noch!) und wir haben wirklich Tag und Nacht geredet. Abends zusammen Serien und Filme geschaut, uns lange massiert, viel unternommen. Die Jahre davor waren hart aber auch schon bei den Geburten hat er mich begleitet, schlief im Bus damit er jede Sekunde dabei sein konnte, bei der ersten hatten wir ein Familienzimmer. Damals hat unglaublich viel meine Schwägerin uns unterstützt und mit uns geredet und hab sie auch in akuten Situationen angerufen. Meine Mutter starb früh und mein Vater war/ist schon immer krank und sie kennt mich von Geburt (meine Geschwister sind 20 Jahre älter) und weiß quasi alles über mich, mein Leben und auch psychische Probleme. Ich glaube damals lag ihm so viel daran das wir funktionieren, auch als Familie. Vorher sind wir viel gereist und wollten schon immer viele Kinder...

Dann kam die Kündigung auf Eigenbedarf. Kinder vorher wochenlang krank, wir beide am Limit. Ein Rechtsstreit ging los, ständige Streits und Verzweiflung. Am suchen und hoffen. Peu a peu riss unsere Struktur bzw unsere Grundsätze ein. Eine Abwärtsspirale. Finanziell kurz vor der Insolvenz. Dann das Haus hier gefunden, sobald wir eingezogen sind gingen Probleme los. Aber die Kommunikation und Streitkultur war schon eine Katastrophe. Und so heftig wie die letzten Monate war es zumindest mit Kindern noch nie. Es gab bzw. Gibt garkeinen Zugang mehr zu ihm. Es gibt z.b. zwei super Tage, da will er Nähe und kuscheln und plötzlich ein drittes Kind und geht komplett zur Tagesordnung über. Seine Mutter soll kommen oder wir zu seiner Familie fahren. Ich kann das dann einfach nicht. Am Sonntag fuhr er dann mit den Kids alleine hin, kam reumütig früher zurück. Es war das erste Mal seit Wochen das wir reden konnten, als fiele mir ein Stein vom Herzen. Zuerst wollte ich das er das Haus verlässt damit wir mal Abstand haben können (ging angeblich nicht), ins Gästebuch ging er nicht. In diesen Momenten wo er wieder wie früher ist, seh ich den warmen, liebevollen Kerl der mich auf Händen trägt und mir jeden Wunsch erfüllt. Der mich in allem unterstützt hat und dann kommen die letzten Wochen wieder hoch. Wie ich nicht mehr leben wollte, wie er mich im Auto anschrie oder ich weinend auf dem Parkplatz saß. Wie er mir drohte mich dann richtig fertig zu machen, weil ich es endlich verdient hätte. Oder er den Kindern zeigt das sie bitte so niemals enden sollen. Und das tut mir so weh weil ich so viel bei den Geburten mitgemacht habe und er dabei war und er weiß wie sehr ich sie liebe bzw sie mein Leben sind. Sag ich ihm das am Sonntag, so hätte ich ja viel schlimmere Sachen gesagt und ihn fertig gemacht und es wäre doch im Streit gewesen. In den Guten Phasen kommt dann das er uns niemals schaden würde. Dann bringt er einen zum Lachen, kraulen mich die ganze Nacht ohne Gegenleistung und wenn es wieder "losgeht" kann man über nichts mehr reden, er geht direkt an die Decke.

Ja, wir haben beide letzte Nacht nicht virl geschlafen und heute Arzttermine mit den Kids gehabt. Unsere kleinste hat das Turner-Syndrom und ein Entwicklungsverzögerung. Deshalb ist das auch alles nicht ganz einfach. Er packt schon an wo er kann aber dann diese Aussetzer wie am Sonntag. Aus dem Weg schubsen, treten, spucken und ich soll aufhören zu heulen und wann wir dann fahren...

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Unsere Grenzen und Regeln und alles was immer klar war, wirft er mir nun vor. Er hält sich an Details auf. Früher fanden ihn schon andere irritierend, auf fast jeder Arbeit hat er Problem mit den Kollegen etc.

Ich hatte dann lange keinen Kontakt zu meiner Schwägerin und gab sie eines Abends dann mal verzweifelt angerufen. Und sie wäscht mir natürlich auch mal den Kopf bzw. Stand in der Vergangenheit für uns beide ein. Jedenfalls weiß ich nicht was ich mir erhoffte, das sie schockiert ist? Das sie mich unterstützt? Das bei den Gewaltspiralen einer aufhorcht und mir hilft? Nein, stattdessen lastet ja so viel auf ihm und er ist wahrscheinlich überlastet und hat bestimmt ein Burn-Out (er hat Kurzarbeit und daher mehr frei und Urlaub) und die letzten Monate waren bestimmt heftig und das müssen wir halt hinkriegen zusammen, mehr schlafen usw. Als wär ich im falschen Film und würde gegen eine Wand reden. Ich schildere wie ich ins Gesicht geschlagen werde und mir gedroht wird und er mich einliefern lassen will. Es schockiert nicht einmal. Die üblichen Tipps als würde ich nur über eine Diskussion berichten. Als hätten sie jetzt auch keine Lust da groß was zu unternehmen, ist halt so. Ich hab damals auch die Polizei gerufen nach einer Attacke im Auto. Die zwei Männer waren da ganz entspannt, rieten mir von der Anzeige ab, so den Vater seiner Kinder anzuzeigen das würde man ja bereuen oft und für jetzt noch Hause zu fahren wäre er ja noch gut genug. Ich war so perplex. An dem Tag sollte er mal weg für ein paar Tage aber seine Mutter kam ja vorbei. Also blieb es beim Alten. Mittlerweile beleidigt er mich schon vor ihr. Sie duckt sich eher und für sie sind das alles Kabbeleien so nach dem Motto, vertraut euch wieder. Das ihr Sohn aggressiv ist, sieht sie null. Hauptsache sie sieht ihre Enkel. Als wären wir in den 50ern. Musste halt dich mehr anstrengen...

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Geh bitte. Wie soll das denn je ne gute Ehe werden.

Bearbeitet von Villa82