Ich kann langsam nicht mehr ...

Mein Partner hat seit einiger Zeit mit Panikattacken zu kämpfen
Ich weiß das ist nicht schön und auch nicht einfach
Therapieplätze sind rar und Wartelisten ewig lang aktuell um die 9 Monate

Wir haben zwei kleine Kinder. 2 unter 2 und das mit den Attacken fing an 3 Tage nachdem ich mit dem Baby aus dem Krankenhaus nach Hause kam. Frisch operiert da sie per Kaiserschnitt kam.
Und Zack musste ich wieder bedingungslos funktionieren. Keine Zeit zum Erholen keine Zeit zum regenerieren. Zwei kleine Kinder Haushalt und er.
Ich bin so unfassbar erschöpft müde und am Ende meiner Kräfte nicht nur körperlich sondern auch psychisch.
Ich bin oft so unfassbar sauer auf ihn weil er mich hängen lässt und dann habe ich ein schlechtes Gewissen weil ich nicht sauer sein darf, er kann ja nichts dafür.
Aber mir wird das alles zu viel.
Wenn ich kurz vor einem Nervenkollaps stehe kommt von ihm nur "Hör auf damit"
Als könnte ich meine Gefühle erschöpfung usw einfach ausstellen. Wieso wenn er meint es ist so einfach hört er nicht einfach auf? Wenn er mal einen guten Tag hat laut seiner Aussage und ich ihn bitte dann mal abzuwaschen oder Staub zu saugen dauert es keine Minute dann hat er doch ganz plötzlich irgendwas. Irgendein neues Symptom sei es Schwindel Kopfschmerzen oder sonst was. Ich weiß das solche Symptome bei PA's oder auch dazwischen auftreten können aber so langsam kommt es mir so vor als würde er das auch als Ausrede nehmen um nichts machen zu müssen. Beispiel : er hat einen Arzt Termin um XY abklären zu lassen alles ist super er kann das Haus verlassen ohne Probleme.
Wenn es darum geht das ich das Haus verlassen will oder muss um Sachen zu erledigen wo ich die Kinder nicht mitnehmen kann hat er 5 Minuten bevor ich gehen will plötzlich wieder was auch wenn davor nichts war. Er war innerhalb der letzten 4 Monate X mal beim Arzt, NIE kam was raus außer einmal Diagnose Erkältung. ich kam nicht mal dazu trotz massiver schmerzen an der OP Narbe + Eierstöcke und abnormal starken Regelblutungen meinen Nachsorge Termin wahr zu nehmen. Obwohl es wichtig wäre das der Gyn sich das anschaut die Kinder kann ich da aber nicht mitnehmen.
Alles muss sich nur noch darum drehen wie schlecht es ihm geht. Wie erschöpft ER ist.
Ich habe Nachts vielleicht zwei Stunden Schlaf. Seit 4 Monaten. Er schläft jede Nacht mindestens 7 Stunden. Aber er ist erschöpft und müde. Mich fragt keiner wie es mir geht. Es macht mich so unfassbar traurig und wütend gleichzeitig. Ich hab das Gefühl jeden Moment zusammenzubrechen. Muss aber zurück stecken weiter machen funktionieren. Ohne wenn und aber. Und ganz nebenbei immer auf Abruf sein damit ich für ihn da sein kann wenn wieder irgendwas ist. Er meinte auch schon was ich mich so anstellen würde schließlich hätte er ja die Attacken und Symptome und nur für ihn ist es schlimm. Also hab ich nicht zu jammern. Er versteht auch nicht das mich das ganze sehr belastet weil ich ja die Symptome nicht habe.
Haltet mich für egoistisch aber das musste mal raus

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Kennst du die Regel aus dem Flugzeug, dass man sich selbst die Sauerstoffmaske aufsetzt, bevor man anderen hilft? In deinem Fall bedeutet das erstens, dass dein Partner seine Panikattacken selbst regeln muss. Du würdest ihm gern helfen, aber du brauchst deine Kraft für dich und die Kinder, punkt. Zweitens, dass du deinen Einsatz für Kinder und Haushalt auf das reduzierst, was überlebenswichtig ist. Kinder füttern — ja, Wäsche machen — ja, Fenster putzen — nein, zum Babyyoga gehen — nein. Drittens, dass du dir dringend Hilfe suchst, und zwar auf allen Kanälen. Haushaltshilfe, Beratungsstellen, frühe Hilfen, Großeltern, Freunde. Falls du das Gefühl hast, deinem Partner zuliebe die Situation beschönigen zu müssen: Widersteh dem Gefühl und sei ehrlich. Es geht um deine Sauerstoffmaske.

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Na dann soll er doch einfach aufhören mit seinen panikattacken, wenn das alles so einfach ist

Tut mir leid, das hört sich schlimm an.
ich will niemanden mit psychischen Erkrankungen vorwerfen er würde simulieren. Aber trotzdem kann man sich damit nicht wie der größte A*** benehmen. Und genau das würde ich ihm sagen.


Kannst du die Kinder nicht mal zur oma geben und du gehst zum Gyn? Oder eine Freundin passt mal auf? Zur Not jammerst du die MFA voll, dann darfst du Kinder doch bestimmt mal mitnehmen.

Bearbeitet von Pfirsichkern35
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Beantrage eine Kur, vielleicht auch mit den Kindern, wenn du sie nicht bei ihm lassen möchtest.

Und setz ihm die Pistole auf die Brust sich über die 116117 einen schnelleren Dringlichkeitstermin zu holen, dann muss er evtl weiter fahren, aber hier bei uns klappt das sehr gut!

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Ich sag es nur ungern aber was dann? Nehmen wir mal an, die "Kur" läuft super (wobei ich schon öfter gehört habe das sowas gerade mit kleinen Kindern mega stressig sein kann) und dann stapelt sich zuhause das Geschirr, der Haushalt verdreckt und der werte Herr hat sich ganz in seiner Opferrolle eingefunden? Besser geht es ja kaum, er hatte Sturmfrei, muss nicht an sich arbeiten und macht einfach weiter! Nur kann die TE nicht alle naselang zur Kur fahren. Das Zusammenleben scheint einfach dauerhaft ein Problem zu werden und da muss eine Lösung her.

Soll er doch außer Haus und dann werden ihm die Kinder mal vorbei "gebracht". Das geht auch mit ner Schnupfnase oder sonstigen Symptomen. Schließlich kümmern sich Millionen depressiver Mütter auch super um ihre Kinder und/oder sonstigen Erkrankungen! Oft ganz ohne Wahl, denn Frau muss oft funktionieren oder man hat so ein Exemplar hier...

Und ich mache mir hier wirklich Sorgen um die TE. Am besten noch heute (!!) Freunde und/oder Familie schreiben bzw informieren. Sagen wie es dir geht, wie am Limit du bist, wie ausgebrannt. Dringend nach Unterstützung fragen, einfach schonmal Dampf ablassen hilft auch schon. Den Gatten ab Morgen mal ausquartieren bzw wie viele schon vorschlagen mal Tacheles reden. Lieber Horst, ich bin am Limit, es sind nicht nur meine Kinder, du hast Probleme aber tust nichts und jetzt geht es mir selbst nicht gut. Wie stellst du dir unser Leben und unsere Zukunft vor? Wer schaut denn wenn keiner mehr funktioniert? Und ich sage dir, da wird nicht viel kommen. Also ab, Freunde dich eher mit dem Gedanken an ein Leben ohne ihn an. Und wenn das alles in trockenen Tüchern ist, vielleicht nach einer Kur schauen.

Vielleicht siehst du gerade nicht mehr klar aber es gibt Hilfe da draußen und so muss dein Leben nicht aussehen. Es gibt Beratungsstellen, vielleicht ganz viele tolle Menschen aus deinem Umfeld die dir bei den nächsten Schritten helfen können und sich auskennen und dir auch mal Freiräume schaffen können. Als letzten Schritt könntest du ihm noch eine Eheberatung vorschlagen aber bis das in die Gänge kommt oder er sich nachher wieder drückt. Das du hier schreibst ist auch schon einmal super. Glaube das kann dir schon zeigen du bist nicht allein und wirst verstanden und es gibt Wege....

Lg

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Sorry, ich kenne mich aus mit psychischen Erkrankungen und habe sehr viel Verständnis, aber es hört sich trotzdem danach an, dass er die Erkrankung oft als Ausrede benutzt.
Nimm deine Kinder mit zum Arzt, du musst das abklären lassen.
Setzt deinem Mann die Pistole auf die Brust, die 116117 würde dir schon empfohlen und ist wirklich hilfreich.
Und wenn das alles nicht hilft, Pack deine Kinder und verlasse ihn. Du musst auch an deine Kinder denken, wer kümmert sich, wenn du wirklich zusammen klappst?
Du kannst dich auch bei einer Beratungsstelle beraten lassen.
Viel Kraft dir

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Ihr könnt mich alle steinigen,aber Pnikattaken sind kein Kaiserschnitt der vergeht sondern wirklich absolut lebenbedrohlich.
Ich kenne beides,hatte als junge Frau stark damit zu kämpfen und habe mich erst um die Therapie gekümmert bevor ich Kinder in die Welt setze,was habt ihr Euch gedacht,das es verschwindet?
Und in so einem Fall wartet man nicht sondern zahlt privat und da bekommt man sofort einen Platz!
Ich habe 3 Jahre therapiert und erst danach mit meinem Mann eine Familie gegründet.

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Laut TE fingen die Panikattacken 3 Tage nach der Heimkehr von der 2. Geburt an... da konnte man schlecht vorher was machen....

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Das glaube ich nicht,dies kommt nicht vom Himmel gefallen.
Einen privaten Therapeuten schließt es nicht aus.

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Es gibt immer noch Alternativen: eine wichtige Behandlung darf Patienten nicht verwehrt werden. Deshalb lohnt ein Anruf bei der Krankenkasse, ab wievielen Absagen ein therapeut ohne Kassenzulassung für gesetzliche Krankenkassen genehmigt wird. Dann muss man diese zahl durch eine Liste belegen. Habt ihr allgemein mal bei der Krankenkasse nach Hilfe bei der Suche gefragt. Ansonsten wäre ein Antrag für eine psychosomatische Reha noch eine Idee.

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Die lange Wartezeit auf einen Therapieplatz ist eine Ausrede! Hätte er nach der ersten Panikattacke kurz nach der ersten Geburt bereits nach einem Platz geschaut, wäre er jetzt längst am arbeiten an sich selbst und ggf starker. Er MUSS JETZT nach einem Platz schauen.
Nichts desto trotz wird das erst in einigen Jahren besser wahrscheinlich. So schwach wie er sich anfühlt.


Überlege, wo und von wem du Unterstützung bekommen kannst. Nimm ihn nicht als zuverlässige Unterstützung wahr sondern schau, wo du wirklich Hilfe her bekommst.

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Therapieplatz-Wartezeit bei uns 9-12 Monate. Für Selbstzahler etwas schneller, aber die Stundenhonorare kann sich echt nicht jeder leisten und nein, die gesetzl. Krankenkassen spielen da absolut nicht so einfach mit.
Suche gerade selber für eine Familienangehörige Hilfe, bisher keine Chance, auch bei 116 117 nicht. Ohne Suizidgefahr sowieso nicht.
Brauchte letztes Jahr selber Hilfe und fand Gottseidank einen Heilpraktiker mit entsprechender Ausbildung - und ich habe eine priv. Zusatzversicherung, anders hätte ich es auch nicht machen können.
LG Moni

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Ich weiß das, das schreibst du schon mehrfach unter meine Beiträge. Und ich wiederhole mich. Ich kenne das alles.

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Liebe TE,
hast du Eltern? Ich würde hier mit ihnen überlegen bzw. sie fragen, ob sie dich nicht für 1, 2 Monate unterstützen können - wenn sie weiter weg wohnen, dass du vielleicht länger mit den Kids dort unterkommen kannst, bis dein Mann sich Hilfe gesucht hat und dich wieder unterstützen kann. Nicht im Sinne einer Trennung, sondern als akute Hilfe für dich - ich sehe nämlich die Gefahr, dass du dich aktuell kaputt machst mit der Belastung. Die ist nämlich gerade so hoch, dass du dich nicht einmal um dich kümmern kannst...

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Liebe EinfachAmEndee,

Mein Bruder litt an Panikattacken. Und das was Dein Mann Dir da vorsetzt klingt ganz stark nach Ausrede... Immer wenn er mal was machen soll hat er angeblich welche... komisch.
So wie Du Dich zusammenreißen musst, muss er das eben mal auch. Auch wenn man erschöpft ist, kann man Aufgaben übernehmen. Du bist nicht egoistisch! Eher zu gutmütigt!!!

Ich glaub ich würde mal einen gemeinsamen Termin beim Arzt Deines Mannes mit ihm und Dir machen und das Ganze durchsprechen. Auch ein Hausarzt kann ja Antidepressiva verschreiben die die Panikattacken lindern. Mindestens eben so lange bis er dieses durch Therapie anders in den Griff bekommt. Aber so geht das bei Euch ja gar nicht. Er entzieht sich ja jeglicher Verantwortung!

Du musst dringend aber auch nach Dir schauen!
Lass Dir sein blödes Verhalten nicht bieten. Du gehst zum Arzt und er guckt wie er zurecht kommt - nimmst Du eben nur 1 Kind mit, das geht schon.

GLG und hoffentlich klappt das mit dem Hausarzt und den Antidepressiva!!!
shealove