Elternrolle und Partnerschaft

Hallo zusammen,

Es geht doch um folgendes: wir sind nun fast Ende 30 (38) und in unserem relativ großen Freundeskreis trennt sich nun das 3. paar!

Die letzte die jetzt bekannt wurde, nimmt sind einer unserer besten Freunde. Mein Mann und auch ich, sind mit beiden unabhängig voneinander sehr gut befreundet. Wir haben geneinsame Urlaube gemacht und viel Freizeit mlteinander verbracht. Es nimmt uns also persönlich auch sehr mit..

Wir haben uns mit allen darüber unterhalten und der „Hauptgrund“ wurde immer mit den geborenen Kindern ausgelöst. Auch wenn das furchtbar klingt.

Die Gründe:
Verschiedene Vorstellungen vom Familienleben, unterschiedlicher Kinderwunsch ( Anzahl! Alle Paare hatten mind. 1 Kind)

Frau wurde aus der Sicht des Mannes mit der Mutterrolle sehr angespannt und wurde zur sogenannten „Glucke“. Keine Gemeinsamkeiten mehr (außer natürlich das Kind) kaum gemeinsame Unternehmungen, - wenn nur als Familie aber nicht als paar.
Und natürlich „klassisch“ dazugehöriges fehlendes /schlechtes Intimleben, oft von Seiten der Frau aber das auch nicht immer.

Unterschiedliche Erziehungsansichten und Umgang mit den Kids was zu vielen streitereien führt und somit zusammen mit fehlender Kommunikation wieder zum auseinanderleben führt.. zwangsläufig..

Wir haben selbst zwei Kinder (6&3) und wissen natürlich wie herausfordernd das ist. Und natürlich Kinder sind unterschiedlich, Unterschiedlich in allem - und auch Belastungsgrenzen sind unterschiedlich, dass ist mir alles bewusst doch ich bin doch sehr schockiert wie es sich aufgrund von ähnlichen Themen gerade so häuft. Und habe da natürlich auch Sorge, da in unserer Beziehung was zu übersehen…auch wenn ich bisher immer der Meinung war und auch bin, dass wir glücklich sind.

Wie sind da eure Erfahrungen im Umfeld oder auch bei euch selbst?

Und falls jemand fragt: was dieser Post soll: es ist ein Forum. Und es muss ja nicht hinter jeden Beitrag ein ganz akutes Problem stecken. Es geht mir einfach nur um Austausch!

Danke euch.

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Bei uns im Freundeskreis gibt es auch schon die ersten Trennungen, aber tatsächlich erst dann, wenn die Kinder selbstständiger werden und die Paare endlich wieder Zeit finden an ihrer Beziehung zu arbeiten. Alternativ wird sich dann aber ein altes Haus gekauft, das in Eigenregie renoviert wird oder ein Hund angeschafft.
Mein Mann und ich sind gerade auch an so einem Punkt, die Kinder sind jetzt 4 und 6 und endlich! Sind wir nicht immer dauermüde und planen auch mal wieder was als Paar oder mit Freunden ohne Kinder.
Und ich muss echt sagen, die ersten Ausflüge waren seltsam. Jahrelang standen nur die Kinder im Fokus, ich habe lange gestillt und unsere Kinder waren sehr schlechte Schläfer - das auf Dauer zehrt echt an den Kräften noch Beziehungsarbeit zu leisten.
Und ich sage ganz ehrlich. Hätten wir uns nicht vorher schon so gut gekannt und sovieles zusammen durchgemacht, wäre unsere Beziehung eventuell auch daran zerbrochen.
Es gibt so viele Paare wo das Fundament fehlte bevor sie das erste Kind bekamen. Da fehlt das Grundvertrauen, dass man die Beziehung auf Pause stellen kann und weiß, dass es wieder weitergeht.
Klar, ist das nicht überall der Fall und viele haben es vielleicht etwas einfacher oder einfach mehr Unterstützung.
Ich arbeite immer noch daran mir Me-Time einzufordern.
Ich kann das verstehen und es ist ganz normal geworden. Viele Frauen machen alles alleine (Haushalt und Kinder€ und gehen noch arbeiten - wo soll da noch Energie für die Beziehungsarbeit sein. Und Eine ehe läuft nunmal nicht ohne Arbeit - man entwickelt sich stets weiter.

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Ich wundere mich , dass Kinder oft automatisch zum Stillstand bzw dauerhaften Vernachlässigung der Beziehung führen.

Ich habe drei Kinder und habe diese Erfahrung nicht gemacht, aber auch deshalb weil ich eben nicht dauergestillt habe oder einschlafbegleitet bis zum Schulalter und die Kinder eben nicht ständig an erster Stelle standen.
Ich war auch nach jeder Geburt noch ich , und nicht in erster Linie Mutter.
Wenn man die Kinder jahrelang priorisiert und die Beziehung gar nicht mehr vorkommt, ist das Ergebnis
nicht verwunderlich.
Auch das Sexualleben muss nicht zum Erliegen kommen, schon mal gar nicht jahrelang wenn eine Frau ein Kind bekommen hat.
Ich hatte immer Zeit für mich für Sport, Freundinnen, auch dauerhafter jahrelanger Schlafmangel ist nicht zwangsläufig normal nur weil man Kinder hat.
Auch das Familienbett ist eine durchaus zu hinterfragende Sache . Ich hab mich bewusst dagegen entschieden .
Nur weil alle es machen muss man es nicht auch tun.
Ich habe es nicht gemacht, die Kinder waren ab Geburt im eigenen Zimmer.
Sich selbst zu überlegen was einem wichtig ist, ist das Entscheidende, und dann so zu handeln, das erfordert halt Rückgrat.
Die Tendenz die Bedürfnisse der Kinder immer und ohne zu hinterfragen über die eigenen zu stellen, halte ich für eine problematische Entwicklung.

Bearbeitet von Inaktiv
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Vielen herzlichen Dank für deinen Beitrag.
Ich hätte schon öfters einen fast gleichen Text parat gehabt, war aber zu feige ihn zu schreiben.
Bei uns war es sehr ähnlich, nur dass die Jungs die ersten 3 Monate bei uns im Schlafzimmer waren.

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Bei mir: Zwei Kleinkinder, Ehrgeiz, Stress, Überforderung, Burnout, Trennung. Im Umfeld: viele Paare, die es irgendwie schaffen, eine Trennung und ein Selbstmord.

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Bei uns klappt es ganz gut weil wir uns 50:50 alles mit den Kindern teilen schon die Elternzeit.

Es knirscht aber bei vielen weil alles an einem (meist der Mutter) hängen bleibt. Irgendwann steigt dann einfach der Frust.

Ich finde auch mit Kindern hat man auch noch die Beziehungsebene Arbeitskollegen die man sonst nicht hat, weil einfach nicht so viel Arbeit anfällt.

Ob es auf dieser Ebene läuft das merkt man aber ohne Kinder gar nicht.

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Auch ich war schon so weit dass ich die Scheidung wollte. Blieb aber doch.
Zu den genannten Gründen kommt bei mir hinzu:
- fehlende Anerkennung (ganz großer Punkt !!!)
- fehlende Unterstützung/falsche Priorisierung (Job wichtiger als Familie)
- unterschiedliche Charaktere (er ist sehr sicherheitsbedacht, geizig, zögerlich), diese Charakterzüge kenne ich seit 20Jahren aber mit Familie beeinträchtigen sie das Familienleben eben doch mehr als nur die Partnerschaft. (Ihm waren z.B. alle Immobilien zu "teuer", obwohl wir dringend umziehen mussten)
- Vernachlässigung der Optik/Körperpflege

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Hallo,

Ich denke auch, wie jemand anders hier schrieb, wenn eine Partnerschaft schon vor den Kindern gefestigt ist, hält man in der Beziehung alles besser aus.
Bei mir stehen oft an erster Stelle die Kinder. Langsam wird es weniger, da sie größer werden.

Inzwischen kann mein Mann mehr mit ihnen alleine unternehmen, so dass ich mehr in Ruhe erledigen kann. Wenn ich alles schaffe und ausgeglichener bin, haben wir mehr Zeit für uns.

Die Kinder einfach schreien lassen konnten wir beide nicht. Wir haben hier im Umfeld mehrere Nachbarn, die ihre Kinder im Kinderwagen im Garten mittags schlafen lassen und sie dort schreiend zu vergessen scheinen. Ich sterbe innerlich. Eine Nachbarin hat sich mal getraut und am Haus nach 3h !!! geklingelt. Die Mutter hat am Computer gearbeitet und das Baby einfach vergessen. Das ist wohl das andere Extrem, wenn man sich selbst am Wichtigsten ist.

Ein Familienbett gibt es bei uns nicht. Unsere Kinder durften als Babys, wenn es gar nicht anders ging, bei uns schlafen, aber sonst nicht. Sie bewegen sich nachts so viel, da wachen wir ständig auf und werden sehr schlecht gelaunt...

Wir haben auch mal Zeiten durchlebt mit viel Streit usw., aber wir haben es überstanden, uns ausgesprochen, ausgesöhnt und es kamen wieder gute Zeiten. Dann war es wieder schlechter und wieder besser.

Wenn man rechtzeitig miteinander spricht, klappt alles gut, denke ich.

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Wir sind Anfang/Mitte 40, haben drei Teenies. Wir sind in unserem recht großen Freundeskreis und der sehr großen Familie mit die Jüngsten.

Trennungen gibt es in der Familie eine, im Freundeskreis bisher keine.

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Wir sind Anfang und Ende 40 und haben drei Kinder, die alle Teenager sind.

Unser Freundeskreis ist groß, alle haben 2-3 Kinder im Teenageralter. Eine Trennung gab es bisher dort nicht.

Unsere Familien sind ebenfalls ziemlich groß. Hier gab es nur eine Trennung, aber das war nahezu absehbar. Mein Bruder war mit seiner Ex zusammen seit er 15 ist, gewohnt haben sie Jahre im Kinderzimmer bei meinen Eltern mit Fullservice meiner Eltern. Geheiratet mit 20, Haus gekauft und als sie dann zusammen gezogen sind und keinen Mamaservice mehr hatten, haben sie sich kennengelernt. Schade, sie war echt nett, aber es passte eben nicht. Da waren noch keine Kinder vorhanden, sie waren eher selber welche.

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die Paare, die sich trenne ,haben wann zusammen begonnen?
mein Erfahrungeswert mir über 60, alle die vo 25 zsammen waren , sind es mit 50 nicht mehr geswesen , ohne eine einzige Ausnahme

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Bin erst 32, aber alle Paare, die sich bei uns getrennt haben, waren erst nach 25 zusammen 😂

Alle, die vorher zusammen kamen, sind noch zusammen. Auch ohne Ausnahme 😂😂

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Auch bei uns (bin 32) gab es aktuell ein paar Trennungen. Eine mit Kind, eine ohne Kind und eine in einer älteren Generation, die kamen aber wieder zusammen. Mal schauen, ob es hält.

Kinder zeigen die Unterschiede halt sehr deutlich und da kann man sie auch nicht mehr „weglächeln“. Zudem ändern Kinder die eigenen Prioritäten unter Umständen und dann passt es nicht mehr, weil man sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt.

Ich bin froh, dass mein Mann und ich es scheinbar so gut hinbekommen irgendwie. Wobei unsere grundsätzlichen Ansichten bisher auch immer sehr gleich waren.