Angst wegen früherer Sucht - was würdet ihr tun?

Hallo ihr Lieben.
Ich möchte anonym schreiben, deswegen habe ich meinen Beitrag hier geschrieben, statt unter "Freundschaft", wo er vielleicht eher hingehört...?

Kurz zu meiner Situation:
Mein Mann und ich haben 3 Kinder. Wir führen eine harmonische und grundsätzlich sehr ehrliche und kommunikative Beziehung.
Als wir uns kennenlernten hatte er ein paar Probleme... das schlimmste waren Drogen. Speed, Ecstasy und sowas.
Das hat er fast umgehend als wir zusammen kamen eingestellt... da er wusste so wäre eine Beziehung für mich keine Option. Einen einmaligen Rückfall gab es in ersten Jahr, das war's.

Eigentlich ist das Ganze auch kein Thema mehr.

Nun hat eine gemeinsamer Bekannter und flüchtiger Arbeitskollege (großes Unternehmen) von uns wieder mit seiner on/off Freundin angebandelt. Sie hat noch schlimmere Probleme als mein Mann früher... und kein Einsehen, dass soetwas Schaden kann- redet es eher schön und versucht aktiv jedermann auch dazu zu überreden.
Sie wohnt nun wieder bei ihm....
Obwohl ich schon mehrfach gesagt habe, dass ich sie weder in meiner, noch in der Nähe meiner Kinder oder als "spontan mitgebrachten Gast" von ihm bei mir zuhause haben will, hört dies leidige Thema nicht auf.
Z.b er lädt zu Silvester ein - sie hat sich auch angekündigt bzw wohnt ja mittlerweile auch wieder dort. Worauf hin mein Mann direkt abgesagt hat, weil keiner von uns Lust hat sich den ganzen Abend wegen Drogen, die man probieren soll, vollquatschen zu lassen geschweige denn es zu versuchen.
Unser Bekannter selbst sagt, er findet ihr Verhalten blöd. Tut aber nichts dagegen.
So hat er auch mittlerweile kaum noch Kontakte, weil man an ihr einfach nicht vorbei kommt.
Ich bin nun drauf und dran diese "Freundschaft" zu ihm wegen ihr komplett abzubrechen, weil ich das einfach unmöglich finde.
Im Hinterkopf habe ich sicherlich- wenn wohl auch unbegründet- Ängste, dass das Ganze bei meinem Mann wieder zu präsent wird...
Wie seht ihr das?

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Ich kann dein Verhalten vollkommen verstehen und bin auf jeden Fall auf deiner Seite.

Das Verhalten der Freundin ist besonders bei der Drogenvergangenheit deines Partners und Vater eurer drei Kinder ein absolutes No Go. Der Körper erinnert sich auch an Suchteverhalten. Die Körpererinnerung darf nicht unterschätzt werden und daher wäre ich auch für einen klaren Cut. Ihr könnt dem Freund gerne kommunizieren, dass das Drogenverhalten seiner Freundin das Problem ist und nicht er selbst. In dem Fall geht der Selbstschutz wegen der Kinder vor.

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Danke für deine Nachricht...
Das Problem an unserem Bekannten ist, dass man bei ihm auf taube Ohren stösst.
Wie feiern Kindergeburtstag, sagen ihm er kann auch gern zum Kaffee kommen. 30 Minuten vorher die Anfrage, ob sie denn nicht mit kann. Ich sage nein. Aber so etwas wiederholt sich. Immer wieder. Dann kommen Ausreden. "Auf einen kindergeburtstag, tagsüber, macht sie bestimmt nichts mit Drogen..."
- und das sogar in Zeiten, wo die beiden getrennt waren.

Ich denke ein Kontaktabbruch ist wirklich das beste... danke für deinen Rat!

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Zunächst einmal finde ich es super, dass dein Mann direkt so stark ist und das Problem erkennt und den Kontakt und Konfliktsituationen direkt auch einschränken will. Das ist ja auch nicht selbstverständlich.

Und dann würde ich persönlich den Kontakt auch abbrechen. Man kann ja vielleicht noch tolerieren, was andere privat für richtig halten. Spätestens wenn jemand mir vehement und ganz offen Drogen anbieter, die ich offensichtlich nicht möchte und dann auch noch mein rückfallgefährdeter Partner dabei ist, hört bei mir die Freundschaft wortwörtlich auf.

Dem Freund würde ich das sachlich erklären und dann wäre Schluss.

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Das mein Mann evtl einen Rückfall erleidet ist auch, je mehr ich drüber nachdenke, glaube ich wirklich mit sie größte Sporge.

Er sagt immer noch, dass sein einer Rückfall im ersten Jahr ihm bis heute eine Lehre war (hab mich seinerzeit kurz getrennt etc), aber bei permanenten "unter die Nase reiben" ist sowas halt vermutlich echt super schwer durchzuhalten.
Unser Bekannter versuchte neulich (waren eingeladen, Kinder waren aber krank, also war klar ich bleib auf jeden Fall Zuhause) drauf zu drängen das mein Mann allein kommt... er hätte dann "alles im Blick"... (hat ja auch seine Freundin so gut "im Griff"...).
Da ging bei mir echt schon innerlich der Alarm los...
Mein Mann hat aber sofort von sich aus angesagt, weil er es für unangebracht hielt...

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Null Toleranz bei Drogenthemen. Sobald mir da einer ein Gespräch reindrückt, wäre bei mir Kontaktende.
Ganz besonders, weil Du da Vorerfahrung hast mit Deinem Mann, kann ich Dich da voll verstehen. Keine großartige Diskussion, klipp und klar sagen, dass man mit dieser Person keinen Kontakt wünscht und gut.
Egal, wie gefestigt Dein Mann nun ist, man hält einem ehemaligen Trinker auch nicht ständig eine Schnapsflasche unter die Nase.
Wenn der Bekannte dafür kein Verständnis hat und ohne diese Dame kein Kontakt möglich ist, tja, dann isoliert er sich halt selber.
LG Moni

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Dein Mann ist ein starker Typ. Nicht viele schaffen den Absprung, der ja mittlerweile doch einige Jahre her sein muss, wenn ihr 3 Kinder habt.
Ich denke dein Mann hat es begriffen.
Wenn euch dieser Freund und seine Freundin nicht gut tun, dann hilft wohl nichts anderes als sich komplett zurück zu ziehen.

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Hey!

Ich würde da auch die "Null Toleranz"-Strategie fahren. Diese Frau hat im Umfeld deines Mannes nichts zu suchen. Wenn der Kollege deines Mannes das nicht umsetzen kann, würde ich auch den Kontakt auf 0 stellen. Eigentlich sollte das doch selbstverständlich sein, oder? Klingt, als hätte es der Kollege noch nicht verstanden, welches Problem seine Freundin und sein Kollege haben.

Liebe Grüße
Schoko

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Danke für eure Antworten....
Mich beruhigt, dass ihr es alle ähnlich seht.
Ich hatte schon die Befürchtung, ich sei paranoid oder "spießig" 🙈
Die Schiene werde ich jetzt fahren, wenn sie dabei wäre, gibt es halt keine Treffen mehr. Punkt.
Danke :)

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Wenn er es nicht versteht, würde ich auch den Kontakt abbrechen.

Dann kann er eben leider auch nicht mehr kommen 🤷‍♀️

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Hi,

Als ich die Überschrift gelesen haben, dachte ich gleich - eine frühere Sucht gibt es nicht. Eine Sucht ist für immer! Sie bleibt für immer in der Psyche und bei vielen Substanzen auch im Körper. Deswegen würde ich den Kontakt mit dieser Person einstellen.

Viele Grüße!