Hallo liebe Leser/innen,
Ich bräuchte dringend einen Rat von euch.
Mein mann und ich sind seit knapp 2 Jahren zusammen und haben eine 7 monate alte Tochter.
Er geht vollzeit arbeiten und ich bin mit der kleinen zuhause.
Leider haben wir schon in der Schwangerschaft sehr grobe Meinungsverschiedenheiten gehabt. Mein Mann denkt leider " Frau ist für den Haushalt und Kind zuständig und der Mann "NUR" fürs arbeiten. Wo unsere Tochter auf die Welt gekommen ist war sie ein sehr starkes schrei baby sprich 20 Stunden am Tag nur geschrien und mein mann war zu dieser Zeit im Zivildienst und hatte jeden Tag 3-4 Stunden Dienst. Trotzdem hat er mir immer an den Kopf geknallt warum ich das nicht schaffe mit Kochen, Haushalt und Baby (hatte einen Kaiserschnitt). An dem Tag wo ich entlassen wurde hat er verschlafen und sein Bruder musste mich abholen, sehr unangenehm wenn man nicht mal gerade stehen kann.
Jetzt ist es so das er vollzeit eben arbeitet. Ich stehe jeden, wirklich jeden Tag um 4-6 Uhr auf je nach dem wann die kleine aufsteht.. in der nacht kann ich nicht durchschlafen weil sie noch ein Fläschen bekommt. Wenn ich ihn bitte einmal mit ihr in der früh aufzustehen geht der Stress los. Deshalb mach ich es einfach selber egal ob krank oder gesund.
Wenn er frei hat übernimmt er vlt 1-2 Fläschen (dauer von 5 Minuten arbeit)
Ansonsten, er umarmt mich nie oder bringt mir Überraschungen mit bzw. Schenkt mir Aufmerksamkeit, manchmal höre ich auch das ich aufhören solle soviel zu reden weil es ihn nervt
Zu meinem Geburtstag hab ich ein alles gute bekommen.. er ist in schwierigen Familien Verhältnissen aufgewachsen, aber das hat im Prinzip nichts mit mir zutun. Ich fühle mich einfach nur fehl am Platz. Wenn er etwas zuhause in die Hand nimmt zb Kleidung, Teller sonstiges bleibt es an dieser Stelle liegen und das bringt mich auf 180 da ich schon ein kind habe und kein zweites momentan benötige. Ich hoffe jemand kann mir einen Rat geben, reden bringt leider nichts weil er seine Fehler nicht einsieht bzw. Frau ist Frau und Mann ist Mann ist die Dauer Aussage. Ich weiss nicht ob ich vlt übertreibe oder ob mich jemand verstehen kann. Ich bin einfach nur mehr unglücklich..
Sorry das es so lang ist ich danke euch wenn sich jemand die zeit nimmt das durchzulesen und evtl. Zu antworten.
Ich brauche dringend einen Rat.
Was ich noch vergessen habe, er kommt mir sehr toxisch vor. Immer wenn ich ihn auf ein Thema anspreche was mich stört oder extrem belastet. Weicht er aus oder es kommt zu einem Streit. Ich bin wirklich am Ende und sehe wirklich momentan schwarz. Ich bin auch sehr übermüdet bzw. Überlastet aber für ihn ist das alles einfach ein kind braucht ja den ganzen tag nichts und die Wäsche, der Haushalt alles macht sich ja schließlich von selbst?? Aber das er mal selbst zum Staubsauger greift oder seinen eigenen kleiderschrank aufräumt leider Fehlanzeige. Seit unsere Tochter geboren ist hat er noch kein einziges Mal zu mir gesagt, komm mach dir einen schönen Tag ich pass heute auf sie auf. Leider. Vlt verlange ich zu viel und deshalb brauch ich einen Rat von aussenstehenden.
Noch ein Beispiel, sorry ich freue mich endlich mal alles raus zu lassen.
Er geht von 16 Uhr bis 00 Uhr arbeiten manchmal auch von 8 bis 16 Uhr. Wenn er spät Schicht hat greift er die kleine nicht mal an sprich mir eine Flasche abzunehmen das ich mich hinlegen könnte oder sonstiges. Ich muss wie ein Roboter funktionieren und wenn nicht, dann bin ich eine schwache frau weil was machen den anderen frauen ? (Seine aussage) er sagt mir immer das er eh schon arbeiten geht und was ich noch von ihm verlange wie ich überhaupt drauf komme noch etwas von ihm zu verlangen
Liebe Anonym,
ich fange mal ziemlich weit unten an. Ja, " neun von zehn Fragen... " werden so lauten und kein Stück weiter bringen.
Ich kann verstehen das du mit der ganzen Situation überlastet bist. Den Anteil den der Kv an eurer Tochter hat beschränkt sich scheinbar nur auf die Zeugung. Vaterpflichten kennt er scheinbar nicht und hat auch einen Rollenbild im Kopf welches scheinbar aus einen anderen Jahrhundert stammt. Er macht sich sein Leben einfach und du darfst zusehen wie du Kind und Haushalt unter einen Hut bekommst. Du kannst dich 24/7 ab abpuckeln und dir von dem guten Herrn noch dumme Sprüche anhören. Ja, aber Frauen schaffen es vielleicht auch allein. Aber wenn er sich schon bei anderen umschaut sollte er auch sehen das viele andere Väter sich auch um ihr Kind und ihre Frau kümmern. Scheinbar haben seine Blicke noch nicht so weit gereicht.
In meinen Augen verlangst du auch nicht zu viel. Es sollte normal sein das er dich unterstützt damit du auch Freiräume hast. Ich denke aber auch das du ihn leider nicht ändern wirst. Es scheint seine Einstellung zu sein und die wird er bestimmt nicht ändern. Vielleicht wird er einsichtig wenn ihre eine Beratungsstelle aufsucht und dort eure Probleme erörtert. Sollte er aber nicht dazu bereit sein, dann hast du nicht viele Möglichkeiten. Dir bleibt im Grunde genommen nur es so zu akzeptieren und zu funktionieren oder ihm die Pistole auf die Brust zusetzen und dich notfalls zu trennen.
Ändert sich nichts , so wirst du dich über kurz oder lang aufgeben und nur noch funktionieren aber von einem Leben möchte ich dann nicht sprechen.
Versuche auch darüber zu reden oder zu schreiben damit das Ganze dich nicht innerlich auffrisst.
Viele Grüße
blaue-Rose
Trennung dich. Ganz einfach. Es passt einfach nicht bei euch. Normalerweise merkt man sowas nsch einpaar Monaten,, nur da warst du schon schwanger und da "musste" man eben zusammen bleiben. Wäre kein Kind im Spiel hättet ihr euch wohl schon längst getrennt weil ihr einfach völlig unterschiedliche Ansichten habt. Es hilft alles nix.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich dir raten soll. Männer-Frauen-Bild ist mMn tief verankert und lässt sich nicht einfach ändern. Es klingt aber auch nicht so als ob der Vater deines Kindes überhaupt änderungsbereit ist.
Ich habe eine 6,5 Monate alte Tochter und mein Mann und ich kümmern uns gleichwertig um unser Kind. Das bedeutet, während seiner Arbeitszeit nehme ich das Kind, danach teilen wir uns das Kind halb-halb, sowie den Haushalt.
Am Anfang habe ich viele Nachtschichten gemacht. Ich kam mit dem Schlafmangel aber wenig zurecht (ich merke auch bei dir die Nerven liegen blank), ich habe mit meinem Mann darüber geredet, dann hat er sich bereit erklärt die Nachtschichten zu übernehmen, dafür bekommt er mehr Freizeit, das ist ihm wichtig (unter der Woche er 3 Stunden, ich 1 Stunde Freizeit pro Tag und am Wochenende er 4 Stunden und ich 2 Stunden pro Tag).
Kochen tut mein Mann, aufräumen mache ich viel. Wäsche, Bügeln, Putzen haben wir ausgelagert an eine Haushaltshilfe.
Mein Mann weiß wie anstrengend ein Kind sein kann. Er hat 2 Monate Elternzeit nach der Geburt genommen und sich in der Zeit um alles gekümmert (Haushalt, Kochen, viel Kind, Nachtschicht - ich habe Milch abgepumpt und er ist nachts aufgestanden damit ich mich von der Geburt erholen kann).
Ich habe mich gegen die Ausdrucksweise gewehrt „Er unterstützt mich mit dem Kind“. Es ist genauso sein Kind wie meins. Wenn er nach der Arbeit Zeit mit dem Kind verbringt, dann ist es seine Verantwortung und es hat wenig mit mir zu tun. Das Kind ist nicht meine Aufgabe, sondern unsere gemeinsame.
All das führt dazu, dass mein Mann ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Tochter hat und dass ich ihm mit dem Kind blind vertrauen kann. Ich kann einfach raus gehen paar Stunden mit Freundinnen verbringen. Er kann raus gehen und Freunde treffen. Wir haben weiterhin eine intakte Beziehung und auch die Intimitäten sind wieder wie früher.
Ich hatte vorher einen sehr stressigen Job im Finanzbereich und finde die Elternzeit nicht einfacher im Vergleich. Mein Mann, der übrigens auch einen sehr stressigen Job hat, findet Babypflege auch nicht einfacher.
Oh man. Als aller erstes möchte ich dir ganz viel Kraft wünschen. Fühl dich unbekannterweise mal gedrückt. 
Und dann hoffe ich, dass du Familie oder Freunde in erreichbarer Nähe hast, die dich auffangen und unterstützen können.
Zu deinem Pascha - entschuldige bitte, aber es widerstrebt mir, ihn "Freund" zu nennen - fällt mir nichts mehr ein.
Ändern kannst du ihn bestimmt nicht mehr - außer er ist 18. 🤔
Aber du kannst deine Einstellung ändern. Rücken gerade und Prioritäten setzen. Erst kommt dein Baby, dann du, dann lange nichts und dann kommt Haushalt und eventuell der Kindsvater.
Wenn er dir wieder sagen möchte, Wie mies es ihm geht oder was du schon wieder nicht geschafft hast, lass ihn reden. Kopfradio ist eine wunderbare Möglichkeit, gegenstandsloses Geblubber zu übertönen. 😈
Dann weiter: Seine Sachen liegen lassen. Wenn es ihn stört, kann er es ja wegräumen. Also erstmal nur deinen Kram machen - so als wärst du mit dem kleinen Spatz alleine.
Wenn er was warmes essen möchte, kann er bestellen oder selbst kochen. Seine Wäsche? Upps, kein Platz mehr in der Waschmaschine. 😇
Sollte ihm was auffallen und er verändert sich zum positiven: Top, es funktioniert.
Wenn er nichts rafft oder noch mieser zu dir wird, dann hast du schon mal einen Probelauf für das Projekt "Alleinerziehende" gemacht und im besten Fall festgestellt, dass du mehr Kraft hast und mehr Wert bist, als du bisher gedacht hast.
Wie sagte ein weiser alter Mann in meiner Ausbildung so schön: Wenn dir die 💩 bis zum Kinn steht, dann lass bloß nicht noch den Kopf hängen!
Alles Gute für dich! Und du schaffst das alles für dich und deinen Sonnenschein. 😌
Was willst du noch von so einem Typen? Ohne ihn wärst du besser dran - weniger Arbeit, weniger Sorgen. Mein Mann sagt hier nur eins, wenn ich ihm erzähl was du geschrieben hast: "Was für ne peinliche Lusche!" Allein den Mut zu besitzen, sich nach 8 Stunden Schichten zu beschweren, man hätte genug für einen Tag getan. Und der will dir was von Rollenbilder erzählen?
😂😂😂
Das ist kein "Mann", das ist ein Waschlappen. Willst du sowas wirklich dein Leben lang?
Puh... Mit so einem Mann hätte ich aber kein Kind bekommen und schon längst meine Koffer gepackt. Das solltest du ebenfalls in Erwägung ziehen.
Was bist du denn für ihn? Er möchte scheinbar eine Beziehung wie 1950 führen, du eine wie 2022.
Und das findet ihr leider erst JETZT heraus. Ja, es ging sehr schnell bei euch, da kennt man sich eben noch nicht so gut und jetzt habt ihr den Salat.
Da ihr so grundverschieden seid, sehe ich da sehr schwer einen Kompromiss. Ich würde mich trennen. Du kannst seine Erwartungen nicht erfüllen und er deine nicht. Das führt doch dauerhaft bei allen nur zu Frust und mittendrin ein Kind.. das ist einfach nix!
"Ich komme heute nicht mehr nachhause.."
Dann weißt du doch Bescheid, oder?
Er scheint dich nun emotional zu erpressen: entweder du schluckst die Kröte weiterhin, oder du nörgelst, stellst die Dienste ein und er sucht das Weite.
Nun... ganz ehrlich- soll er ausziehen. Dann musst du nur noch seinen Dreck wegmachen. Sonst ändert sich für dich nichts.