Es passt einfach nicht

Ja, wie es schon oben steht. Mein Mann und ich sind jetzt seid 3 Jahren ein Paar, von denen wir nun ein Jahr verheiratet sind. Ich habe ihn alleinerziehend mit zwei Töchtern kennengelernt (meine Töchter) nun bin ich mit Nummer drei schwanger.

Und wie soll man das erklären, aus irgendeinem Grund merke ich nun, dass nichts passt.

Ich bin sehr kommunikativ, mein Mann sehr still. Ich spreche Themen gerne direkt an, mein Mann versucht die Dinge eher weg zu schweigen.
Das bringt natürlich ein Riesen Potenzial an Konflikten mit sich und oft bewegen wir uns im Kreis. Mittlerweile sind wir an einem Punkt an dem es oft mit kaputten Gläsern und viel Geschrei und Tränen endet. Natürlich meinerseits. Mein Mann setzt sich hin und liest und schweigt. Das letzte mal 8 Tage ohne mit mir zu sprechen.

Er fühlt sich nicht in der Lage in dem Moment eine Lösung zu finden und letztlich endet es darin, dass ich ihm ein Gespräch aufzwinge, er mir verspricht Dinge zu ändern und wir uns 2 Wochen später wieder am selben Punkt befinden.

Ich habe mittlerweile verstanden, dass dieser Weg den wir immer wieder gehen nicht Lösungsfindend ist. Und ich meine Konsequenzen daraus ziehen muss, weil ich nicht erwarten kann, dass er sein Streitverhalten ändert. Ich versuche mir zu sagen, dass er das schließlich auch nicht muss und wahrscheinlich auch nicht kann.
Und auch meine Methoden sind am Ende. Ich fühle mich nur noch hilflos.

Dazu kommt, dass auch unser Sexleben mehr als ernüchternd ist. Seinerseits besteht kaum Interesse auch hier muss ich aktiv werden. Und wenn es dann dazu kommt, kommt es auch nur 1,5min dazu. Danach ist das Ende im Gelände.

Ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass er das in irgendeiner Art Böse meint. Es kommt mir eher vor als wäre er emotional in der Pubertät stehen geblieben. Keine großen sexuellen Erfahrungen. Emotional etwas verhungert. Und ja, ich weiß, es passt nicht. Ich war früher stark sexuelle aktiv und wünsche es mir auch heute noch.. aber egal was ich anstelle, ob selbst machen und anregen, darüber reden etc.

Es kommt einfach nichts von seiner Seite. Es besteht einfach keine Kompatibilität und einander so nahe zu kommen würde wahrscheinlich mehr als nur ein paar Jahre benötigen.

Jetzt ist die Frage, wie konnte es soweit kommen. Ich vermute, dass ich mir so sehr einen Partner gewünscht habe und solche Ängste hatte keinen Partner mehr Alleinerziehend mit zwei Töchtern zu bekommen, dass ich das alles weg ignoriert habe! Ich bin sehr verzweifelt, weil eine Trennung hier bedeutet würde, dass meine beiden Töchter wieder eine Trennung durchleben müssten und weil es nicht genug ist, habe ich nun auch noch ein drittes Kind ins Spiel gebracht, was wieder keine heile Familie bekommt. Naja was heißt heil. Zumindest eine in dem es nur ein zuhause hat.

Ich befinde mich kontinuierlich im
Wechselbad der Gefühle. Ich möchte unbedingt aus dieser Beziehung raus, weil sich alles schon zu kaputt und unüberbrückbar anfühlt.

Aber ich möchte meinen Töchtern nicht nochmal so etwas stark lebensveränderndes antun.
Und habe immer wieder die Hoffnung, dass sich vielleicht mit Anstrengung doch noch was ändert.

Ich weiß auch nicht, was genau ich hier jetzt frage oder hören möchte. Mir kann niemand meinen Weg bzw. die Entscheidung für einen Weg abnehmen.

Aber vielleicht hat ja jemand hilfreiche Tipps.

Viele liebe Grüße

1

Kannst du 1-2 Situationen schildern, was bei euch gerade passiert und wie ein Streit abläuft?

So wie es aus deiner abstrakten Erzählung tönt, willst du jeweils etwas von ihm, er schweigt, du rastet aus. Und meinst, daß deine Methoden nichts mehr nützen. Welche Methoden? Ich höre nur heraus, daß du stark ausrastest. Er schweigt, was ja nicht so dumm ist, wenn du am Durchdrehen bist, und dann nennst du ihn pubertär. Ähm, ja.

Klar, wenn es nicht passt, passt es nicht. Aber ich werde das Gefühl nicht los, daß deine Schwangerschaft (-shormone) dich gerade emotional überrennt. Aber eben, ohne konkreten Beispiele, was eure Probleme sind (okay, das mit dem 1.5Min-Sex habe ich verstanden, wobei das evtl auch an der Schwangerschaft liegt - manche Männer mögen gerade dann nicht), ist eine Beurteilung etwas schwer.

Wenn gerade nichts Schwerwiegendes zwischen euch vorfällt, würde ich an deiner Stelle die Geburt abwarten. Oder du läßt dich jetzt schon mal abchecken, ob eine Depression bei dir schwer im Anmarsch ist. Auch eure Streitkultur könntet ihr mit Hilfe eines Mediators untersuchen. Dabei geht es nicht nur darum, daß er alleine sein Verhalten ändert, sondern auch du.

2

Wow 🙈 bei dem Text fallen mir sehr viele Dinge ein.

Das eine ist: Nach zwei Jahren Beziehung hat man immer noch nicht alle Ecken und Kanten eines Menschen kennengelernt, das ist oft ein Prozess, der sehr viel länger andauert.
Es kann sehr wohl gut gehen, wenn man nach zarten zwei Jahren Beziehung heiratet, aber leider kann auch das Gegenteil der Fall sein. Aber das ist mehr so in diese Richtung hier: „Es gibt Paare, die haben nach einem halben Jahr geheiratet und sind 50 Jahre später immer noch glücklich und umgekehrt.

Das Andere ist, und da gebe ich meiner Vorrednerin Recht: die guten, alten Hormone.

Dein Körper befindet sich im Ausnahmezustand, Dein Hormonhaushalt fährt Achterbahn.. und dann kommt da noch ein Mann um die Ecke, der sich nicht zur Rede stellen lässt, sondern schweigt - Zack kracht es mal wieder. Ich spreche an dieser Stelle aus meiner eigenen Erfahrung heraus:

Wenn ich jetzt als „nicht-Schwangere-Frau“ mitbekomme, über welchen Pups sich Frauen in meinem Umfeld so aufregen… 😵‍💫 da fällt mir erstmal die Kinnlade ganz weit runter und ich denke mir: „Die Probleme hätte ich einfach mal gerne. UND DANN erinnere ich mich daran, wie ich selbst drauf war, als ich schwanger war, nämlich gar nicht so viel anders. 🙈

Ich denke, Du hast Deinen Mann nicht unfreiwillig geheiratet, oder?

Es muss ja gute Gründe gegeben haben, weshalb ihr euch beide für das „Bis der Tod und scheidet“ entschieden habt.

Gehe in dich, lass dir etwas Zeit, denk ein wenig darüber nach und warte ab, bis das Baby da ist.

Man kann sich immer trennen, Kinder sind dann glücklich, wenn Mama auch glücklich ist.

Aber vorher würde ich eben einige Möglichkeiten ausschöpfen, bevor ich an eine Trennung denke. 😊

Kopf hoch, das wird wieder werden! 🍀

3

Bist du wirklich nur mit deinem Mann zusammen, weil du einen Partner wolltest? Oder war da doch liebe?

Immerhin habt ihr geheiratet und ein Kind gezeugt.

Wenn euer Problem „nur“ eure Streitkultur ist, dann arbeitet doch dran. Mit professioneller Hilfe. Vllt auch am Sexleben, wobei das von alleine kommt, wenn die Beziehung insgesamt wieder runder läuft.

Wenn du aber gar keine Gefühle für ihn hast, ist es Quatsch, mit ihm zusammen zu bleiben. Dann kannst du nur aus deinen Fehlern lernen und es beim nächsten Partner besser machen.

4

hoffentlich sind deine KInder nicht anwesend, wenn du so ausrastest.
ich finde erfällt sich vernünftiger wie du, er versucht dir aus dem Weg zu tun.
Du verhälst wie eine Furie. Reagierst du immer so, dass du schreist und Sachen wirfst? du ist ein kindliches Verhalten, du solltest dir Hilfe suchen.
Auf Sex mit so einem Parter hätte ich auch keine Lust.

5

Über was streitet ihr denn? was sind es für Punkte an denen er sich deiner Meinung nach unbedingt ändern muss? Wo ist der Einstieg in eure destruktiven Streitspiralen? Weil in solche begebt ihr euch denke ich...und zwar in die Standard Streitspirale. Einer schreit- einer schweigt. Der eine sagt "ich schreie, weil du schweigst" , der andere sagt "ich schweige, weil du eh wegen allem was ich sage schreist". Das wohl bekannteste Streitmuster (google mal Interpunktion Axiom nach Watzlawick oder Teufelskreis-Modell-Schulz von Thun).

Der Ausweg ist nicht zu versuchen den Anfang zu finden, sondern das Bewusstsein zu erlangen, wo man da eigentlich drin steckt, dass es keinen Anfang gibt, wie die Dynamik funktioniert usw.

Und etwas klingt es irgendwie schon so, als hättest du sehr viel auszusetzen.

Aus Sicht des Mannes:
Ich wäre sehr verletzt als Mann...auf keiner Ebene bring ich es...und dann nörgelt sie auch ncoh dauernd rum und will, dass ich mich ändere...dabei tu ich gar nichts. Ich bin einfach so wie ich bin. Und so wie ich schon immer war. Angeblich hat sie mich so geliebt, geheiratet ein Kind mit mir gezeugt. Was soll das? Und dann will sie reden...aber egal was ich sage..meine Argumente werden verdreht, nicht verstanden, mit einem ABER weggeredet. Sie wird nur ncoh fuchsiger, wenn ich versuche etwas zu erklären oder richtig zustellen. Wird wütend, wenn ich meine Gefühle äußere...sage ich ihr ihr fühle mich in die Ecke gedrängt/kritisiert/ungerecht behandelt/sie übertreibt...keift sie nur rum, dass ich jetzt wohl ihr die Schuld für alles geben möchte. Schweigen ist die einzige Möglichkeit, ihr wenigstens kein neues Futter zu geben mich zu kritisieren und auszurasten. Es ist noch der beste Weg, die Diskussion kurz zu halten. Klar sie sagt sie möchte reden und rastet nur aus weil ich nichts sage. Aber mal ehrlich..ich kenne sie...wenn ich etwas sage führt es nicht zur Besserung der Situation. Versuche ich meine sicht zu schildern, rastet sie aus. Gebe ich ihr recht, meckert sie trotzdem weiter, weil sie sich bestätigt fühlt und ihrem Ärger mal so richtig Luft machen kann und sie es geniest, dass ich ihr zustimme und alles auf ich nehme. Und bei den nächsten STreitigkeiten höre ich nur "du hast es das letzte Mal selbst zugegeben". Außerdem bringt es nichts ihr zuzustimmen, ihren Forderungen nach zu geben und zu versprechen, dass ich jetzt alles anders mache. Weil ich nunmal nicht ein anderer Mensch sein kann. An manchen Punkten kann oder will ihc mich nicht ändern und da ihre Probleme kaum verstehe, kann es mir im Alltag gar nicht gelingen alles richtig zu machen. Und dann kommt wieder "jetzt machst du schon wieder XYZ, du hast doch versprochen das...".
WEnn Sie z.B. sagt sie fühlt sich im Alltag nicht gesehen. Das möchte ich nicht, daher verspreche ich mehr darauf zu achten. Und plötzlcih werde ich angeschrien, weil die dreckige Tasse am Balkon steht und das wohl für sie ein Zeichen ist, dass ich sie und ihre Arbeit nicht sehe und wertschätze. Und dann heißt es "schon wieder...du hast es verssprochen". Das ist ein Fass ohne Boden...Daher schweige ich.

6

Du schreibst so, als hättest du mit deiner Ehe bereits abgeschlossen.

Woher kommt denn überhaupt dieses Riesenpotential an Konflikten? Ich kann mir eher nicht vorstellen, was es bei grundsätzlicher Zugewandtheit überhaupt so viel zu streiten gibt, vielleicht kannst du ja mal ein oder zwei Beispiele nennen.

Dann habe ich den Eindruck, dass er allein der Problembär sein soll. Dass du alles ansprichst, hört sich erst mal gut an, wenn ich dann aber von Gläser schmeißen und allerlei Plärren von deiner Seite aus lesen, ist ein derartiges Verhalten auch nicht erklärbar. Du bist erwachsen und Mutter von bald drei Kindern. Die werden das doch zwangsläufig mitbekommen, dass du dauern die Nerven verlierst.

Jedenfalls könnt ihr beide an eurer Kommunikation arbeiten. Du ebenso wie er, aber alleine schafft ihr das bestimmt nicht, wenn sich schon solche Szenen abspielen nach einer Beziehungszeit, in der sonst die Welt noch rosarot ist.

Zum sexuellen Bereich: Ja, liest sich schlimm. Hat er einen Leidensdruck? Wenn nein, scheint ihm nichts an Paarsexualität zu liegen. War es mal anders? Du schreibst, dir sei das wichtig, wie kam es dann zu der Beziehung, in der scheinbar nichts passt?

So richtig verstehen kann ich das alles nicht, du schreibst nichts zur Entwicklung, so dass ich fast den Eindruck habe, du möchtest hier Zustimmung für den Entschluss, den du schon gefasst hast.

Sollte ich mich täuschen, empfehle ich den Weg zumindest eines Beratungsgesprächs für euch beide. Auch wenn sich herausstellen sollte, dass du diese Beziehung nicht mehr retten kannst oder möchtest, würde es dir vielleicht Helfen, Muster zu erkennen und zu vermeiden, die dich in diese Situation gebracht haben.

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Ich empfehle dir zwei Bücher:
1. „Das Kind in dir muss Heimat finden“, um Dinge aus der Kindheit aufzuarbeiten.
Mir hat es geholfen zu verstehen, warum ich oft so heftig bei Streitigkeiten reagiert habe. Ich hatte so viele Defizite aus der Kindheit und daher viel zu hohe Erwartungen an meinen Partner. Jetzt kann ich viel gelassener mit vielen Dingen umgehen.

2. „Die fünf Sprachen der Liebe“
Finde heraus, was deinem Mann wichtig ist und was du dir am meisten wünscht. Wenn du ihm mehrt das gibst, was er braucht, ist er vielleicht auch wieder mehr bereit, auf dich zuzugehen.
Ich habe meinem Mann auch mal wieder gezeigt und gesagt, was ich an ihm schätze und an ihm mag. Und auf einmal hat er mich wieder spontan in den Arm genommen, mich wieder mehr geküsst und auch mal wieder beim Sex den Anfang gemacht.

Und wenn es dann aber alles gar nicht mehr passt, kann man sich immer noch trennen….

Alles Gute!

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Hallo :) nicht böse gemeint (also wirklich nicht) aber kann es sein, dass du deinen Mann wie ein Kind ansiehst, was du erziehen musst? Also was heißt denn bitte meine Methoden sind am Ende.. hört sich an wie wenn man Erziehungsmethoden bei seinem Kind anwendet und nicht weiterkommt. Eigentlich finde ich, dass es sehr wohl zusammenpasst wenn die eine Person zb eher „aggressiv“ ist und um sich werft (du :)) und der eine still ist. Wie sähe es denn bitte bei euch aus wenn er genau so drauf wäre wie du? Die armen Kinder hätten wirklich sehr Angst (haben sie eventuell jetzt auch wenn sie sowas mal mitbekommen)! Eventuell solltest du mal versuchen dich zu ändern ?! Vielleicht auch offen über euer Sexleben kommunizieren.. oder ignoriert er das auch. Du kannst ihm ja sagen, dass du dir wünschen würdest, dass ihr aktiver werdet und ob er eventuell wünsche hat wodurch er besser „mitmacht“.
Liebst du ihn denn auch? Wärst du traurig, wenn du ohne ihn an deiner Seite leben müsstest ?

9

Du wirfst mit Gläsern und Tellern? Dass das deinen Mann nicht gerade anturnt, kann ich total nachvollziehen - unabhängig von der aus meiner Sicht ebenfalls verständlichen sex. Zurückhaltung während der Schwangerschaft. Dass er dich nicht vor die Türe setzt, wundert mich.

Sind das wirklich "nur" die Schwangerschaftshormone oder warst du schon immer so unbeherrscht? Google mal nach dem hübschen Begriff "Affekt-Inkontinenz". So wie ich das lese, hast du schon mal eine Ehe mit zwei Kindern an die Wand gefahren. Sind da auch schon die Teller geflogen? Und jetzt bist du gerade dabei, schon wieder eine Beziehung zu schreddern und ein (noch ungeborenes) Kind in Mitleidenschaft zu ziehen.

Deinen "Schweiger" kann ich da gut verstehen. Von Menschen, die verbrannte Erde hinterlassen, hält man sich dann doch lieber fern. Ihm dürfte klar sein, dass er dir nicht genügt. Auch sexuell.

War seine "Performance" von Anfang an unbefriegend oder hat sich das erst mit deinem Dauergenörgel so entwickelt? War deine Schwangerschaft ein "Unfall"? Ich meine, ihr seid ja seit 3 Jahren zusammen. Anfangs schien es dich nicht zu stören. Warum jetzt? Diese Fragen musst du hier nicht beantworten, sie sollen allenfalls ein Denkanstoß sein.

Sorry für meine deutlichen Worte, aber schaue, wo deine Anteile/(evtl. Krankheits-)Ursachen liegen.