An alle, die schon eine mehrjährige Beziehung hinter sich haben: Wann "verändert" sich eine Beziehung? Würde gerne eure Erfahrungen wissen

Hallo, mich würde interessieren, was ihr für Erfahrungen bezüglich einer langjährigen Beziehung gemacht habt.

1. Wann hat sich der Alltag eingeschlichen?
2. Wird man irgendwann "selbstverständlich" und wird man dann nicht mehr geschätzt?
3. Am Anfang ist immer alles schön, das ist klar. Ab wann wird es weniger? (z. B. süße Nachrichten etc.)
4. Und falls es weniger wird, macht ihr euch Sorgen oder Gedanken?
5. Macht ihr euch Gedanken oder Sorgen, wenn es mal weniger Sex oder Kuscheln gibt?

Ehrlich gesagt habe ich Angst, nicht mehr geschätzt zu werden o. ä.
Oder dass man Partner mit der Zeit feststellt, dass er mich doch nicht so sehr liebt, wie er anfangs dachte.

Findet ihr das dumm oder mache ich mir zu viele Gedanken ? Wie seht ihr das ?


Vielen Dank ;-)

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Bei uns ist und war es irgendwie immer gleich, aber unangenehm wurde es für mich vor (und nach) acht Jahren mit der Schwangerschaft. Seit da habe ich immer wieder mal mit der Beziehung zu kämpfen.

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Ich bin mit meinem Mann seit über 9 Jahren zusammen und wir haben zwei Kinder (4 Jahre und 2 Monate). Ich würde sagen der Alltag kam als wir nach 1.5 Jahren zusammen gezogen sind so langsam. Was ich aber überhaupt nicht negativ sehe! Alltag wird immer so gruselig beschrieben und mit Langeweile assoziiert, aber im Grunde ist doch 90 Prozent des Lebens "Alltag" und wenn man den nicht genießen kann und nur dem nächsten Abenteuer hinterher rennt dann hat man generell nicht viel vom Leben finde ich.

Ich liebe den Alltag mit meiner kleinen Familie. Z. B. meinen Mann von der Arbeit abholen, die kleinen Gespräche die wir zwischen durch reinquetschen können, küsse in der Küche während der kleine im Wohnzimmer spielt, kleine Zettel mit Herzchen drauf in der Tasche verstecken usw.
Ich glaube viele Paare entwickeln miteinander nach einer Zeit Rituale um die Liebe nicht neben dem Alltag zu vergessen und das ist unglaublich wichtig. Genauso wie du vielleicht von deinem Partner erwartest nicht mehr als selbstverständlich angesehen zu werden ist es umgekehrt genauso wichtig! Also niemals das flirten aufhören! Und vielleicht nicht unbedingt die zehennägel vor dem Mann schneiden usw 😂 zu viel Nähe ist auch nicht gut!

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Achso und natürlich gibt es mal mehr und mal weniger sex, vor allem wenn man kinder hat, aber solange es nicht komplett einschläft und auch weiterhin schön für beide ist, würde ich mir da keine großen Sorgen machen.

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Mhhhhh

Es hat sich alles so nach einem Jahr zusammen wohnen eingespielt .
Aber nicht langweilig ..

Sex wurde mit den Schwangerschaften weniger ..und nun an Ermangelung an Zeit .aber ist für uns beide kein Drama,da wir ja wissen woran es liegt

Liebe Worte und Aufmerksamkeiten gibt es auch nach fast 6 Jahren noch ..jeden Morgen eine liebe Nachricht,dass er auf der Arbeit ist,mich liebt,und mir einen schönen Tag wünscht ...💗

Beziehung ist halt auch immer ein wenig Arbeit

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Hallo,
meine längste Beziehung/Ehe ging 18 Jahre - inklusive 3 Kinder.
Wir waren so nach 2-3 Jahren zusammengezogen - damit kehrte ein Alltag, aber auch eine gewisse Vertrautheit ein.
Sexuell war dann glaub unsere Ausprobierphase...
2 Jahre später war ich dann mit dem 1.Kind schwanger, nochmal 2 Jahre später mit dem 2.Kind.
Es folgte der Hausbau...
Insgesamt fand ich die Zeit im Nachhinein betrachtet am schönsten. Egal wieviel Sex wir gerade hatten, hat es immer für uns beide gepasst.
2016 kam unser drittes Kind auf die Welt, beruflich ging es beim Mann bergab... Familienbetrieb wurde aufgegeben...
Er probierte verschiedene Jobs, war immer unzufrieden. Dann kamen Konflikte mit der beginnenden Pubertät bei den Großen dazu... Mein Mann fing wieder an richtig Party zu machen, war mit dem Sexleben unzufrieden. Er verliebte sich dann in eine andere Frau - also folgte die Trennung (2020)
Du weißt nie wie es läuft... Es gibt auf und abs, immer wieder verschiedene Phasen. Eine Garantie hat man nie.
Solange man respektvoll miteinander umgeht, kann man gut zusammenleben, auch wenn die Gefühle "natürlicherweise" abflauen. Ist aber mal der Respekt voreinander weg und man findet auch keine Kompromisse mehr, ist es besser sich zu trennen...
Alles Gute dir :)

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Wie geht's dir damit? Ich bin fast wütend geworden, als ich deine Geschichte gelesen habe. Ich nehme an die Mittvierzigerkrise eines Mannes. Siehst du Dinge, die du anders machen würdest, die die Ehe gerettet hätten? Al

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Wir wollten die Ehe retten. Er erzählte mir im Oktober, dass er eine Frau kennengelernt hat - dass etwas nicht stimme... er würde den Kontakt abbrechen und versuchen die Ehe zu retten... Wir führten Partnerabende ein, machten zusammen einen Elternkurs, haben die Schlafsituation geändert - auch zur Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs fanden wir einen Kompromiss.
Es war ihm trotzdem zu wenig. Egal was ich gemacht habe, er hat sich ungeliebt gefühlt, schon morgens beim Frühstück geweint. Er hatte den Kontakt natürlich nicht abgebrochen gehabt.
Es gab dann zum Thema Corona und Notbetreuung einen Konflikt. Ich wollte den jüngsten Sohn in die Notbetreuung tun, da noch nicht bekannt war wie gefährlich der Virus ist und man auf Omas/Opas erstmal zum Schutz verzichten sollte. Er wollte, dass der jüngste Sohn von seiner Mutter betreut wird und sagte dann "wenn du den Felix in die Notbetreuung tust, ziehe ich aus" Ich war einfach sprachlos über diese versuchte Erpressung und habe ihn einfach stehen gelassen, um einkaufen zu gehen. Als ich zurückkam, war er mit den notwendigsten Sachen zu seinen Eltern gezogen (ein Haus daneben). Einen Tag später schon (ich war zu meiner Oma gefahren), stand schon die andere Dame auf unserem Grundstück (meine Freundin kam zufällig vorbei) und das Wochenende darauf, hat die Dame schon bei ihm übernachtet...
Das tat sehr weh - von den einen auf den anderen Tag ersetzt zu werden. Und auch noch direkt daneben zu wohnen und alles mit ansehen zu müssen. Ich denke, dass er einfach Gründe gesucht hat, mich/uns verlassen zu können...
Gerade die letzten 2 Ehejahre waren echt schlimm - seine Depressionen und dass ihm alles nicht genügt hat, plus Konflikte mit den Jungs... Sowas möchte ich nicht nochmal erleben... Er hat inzwischen die vierte Freundin seit der Trennung und auch ganz viele Bettgeschichten gehabt. Kommt immer mal wieder zu mir zum Ausweinen, würde auch wieder zurück kommen...
Wir alle wollen das aber nicht mehr. Lieber Single sein, als sowas nochmal zu erleben. Die Jungs wollten anfangs gar nichts mehr mit ihm zu tun haben, das hat sich Gott sei Dank wieder beruhigt. Ich selber treffe mich seit einem Jahr mit einem komplett anderen Mann - habe mir wohl genau das Gegenteil gesucht. Er kocht, backt, führt seinen Haushalt selber, ist handwerklich begabt, sozial engagiert, kann toll mit Kindern umgehen... Mein Ex-Mann war da eher konservativ - im Haus und Garten so gut wie nichts gemacht, Kindererziehung eher Frauensache... Auch die politischen Denkweisen passen mit dem aktuellen Partner besser zusammen...
Also insgesamt geht es mir jetzt besser damit - da hat der Ex wohl eher zu kämpfen... Denke das persönliche Glück darf man nicht von einem einzigen Menschen abhängig machen - das Leben ist viel zu schön :)

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Glaube, die Fragen kann man nicht pauschal beantworten. Die Fragen sind so subjektiv und individuell. Jedes Paar ist anders. Jedes Paar hat andere Bedürfnisse…

Bei uns ist/war es so:
13 Jahre zusammen
Zusammengezogen schleichend. Ca. Nach 1,5 Jahren komplett zusammen gewohnt.
Alltag kam auch dann so langsam. Vor allem aber mit den Jobs. Er war die ersten 2, Ich die ersten 3 Jahre in der Ausbildung.
Dann kam der Hausbau, dann das Kind.
Spätestens mit der Geburt 5 Jahre nach Kennenlernen, die Selbstverständlichkeit.
Seit der Schwangerschaft kein Sex bis ca. 1 Jahr danach. Dann 5 Jahre lang 1 Mal im Jahr
Ganz viel Selbstverständlichkeit
Kaum noch kuscheln aber immer nette Nachrichten

Seit 1 Jahr wieder Sex, Gespräche, aufmerksamkeiten, Nähe, kuscheln
Allerdings brauchten wir dafür auch eine Krise.

Sollte ich also irgendwann mal noch eine andere Beziehung eingehen, was ich nicht hoffe, würde ich die Fehler dieser Beziehung vermeiden und es von Anfang an besser machen.

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Ich hatte vor meinem Mann 3 Beziehung, 2 gingen nicht ganz 2 Jahre, eine noch kürzer, mit meinem Mann bin ich jetzt 11 Jahre zusammen, würde sagen, nach 2 Jahren ist der Alltag da und entweder es passt dann oder nicht. Die größte Veränderung hat jetzt unsere Tochter gebracht, da sind wir auch noch in der Rollen-Findungsphase (8 Monate).

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Wir sind nun 8 Jahre zusamme, kennen uns aber nich viel länger

1. Der Alltag im Sinne des Klischees hat sich hier noch nicht eingeschlichen. Würde mich darüber aber eher freuen und hätte keine Angst vor Langeweile oder so. Selbst wenn der Tag hier mal dem anderen gleicht, so ist es sehr schön. Meinetwegen könnte es noch 1000000 solcher Tage geben, ich fände es gut. Abwechslung haben wir genug, wenn jemand diese mal braucht. Dann gibt's die auch. Liegt vielleicht aber auch an unseren Charakteren.... Wir sind facettenreich..

2. Ich würde schon sagen, dass es sich mittlerweile selbstverständlich
anfühlt, dass wir zusammen sind. Das ist aber nicht langweilig, sondern ein wunderschönes & besonderes Gefühl. Wertet den Partner nicht ab. Im Gegenteil es wertet ihn auf.

3. Hm die Liebe ist nie weniger geworden sondern nur intensiver, vertrauter und stärker. Die Nachrichten sind daher auch nicht abgeflacht oder weniger intensiv. Wir schreiben uns immernoch oft so Sachen und es kann kribbeln.
Klar, es ist anders als würde man mit einem Fremden in der Anfangsphase der Verliebtheit schreiben den man noch nicht so gut kennt.
Aber wer mag das denn dauerhaft? Hab solche Momente der Anfangsphase mit meinem Mann aber auch eh immernoch genug, da man sich ja auch immer wieder mal neu entdeckt, kennenlernt und verändert.

4. Daher habe ich deine Sorgen und Gedanken nicht (mehr). Ich glaube davor hat man nur Angst, wenn man noch keine lange funktionierende Beziehung hatte, schlechte Erfahrungen mit Beziehungen gemacht hat und klischeebehaftet ist.

Nur weil man etwas länger hat wird es ja nicht weniger interessant, wenn es super gut ist. Beispiel: ich schlafe immer wieder am liebsten in meinem absoluten Lieblingsbett. Es sieht mal gleich aus, mal ein bisschen anders. Aber es ist nicht langweilig. Und es hat nicht mal einen Charakter der ja bei einem Menschen noch dazu kommt und für Abwechslung sorgt ;-) In einem neuen Bett oder bei anderen kann ich nicht so gut schlafen, wie bei meinem vertrauten.

5.: Nein eigentlich mach ich mir da keine Sorgen, da ich das noch nicht erlebt habe. Es wird mehr gekuschelt als früher und es gibt viel Sex. Höchsten bei Krankheit oder ner Krise nicht. In den Momenten zählen dann andere Dinge. Man hat genug andere Dinge, die einen binden und die schön sind..Kann mir auch vorstellen mit meinem Mann zusammen zu bleiben wenn wir garkeinen Sex mehr hätten :-D

Ich kann dir aus meiner Sicht sagen, dass wir uns umso mehr wertschätzen, desto länger wir zusammen sind..
Jeder Alltag, jede Gewohntheit, alles Neue ist schöner und wird von Tag zu Tag intensiver, nicht schlechter.
Es wird von den Gefühlen her mehr, nicht weniger.

Deine Sorgen und Ängste hatte ich von als ich 14-26 Jahre alt war ;-)
Daher finde ich deine Sorgen jetzt nicht dumm..Sie sind vielleicht naiv, aber ich kann sie verstehen und nachempfinden.

Aber es ist so ähnlich wie mit dem 1. Kind.. wie man darüber denkt, wenn man noch keines hat. Man hat da Sorgen, Ängste und Vorstellungen. Plant wie es wohl sein wird, ohne es erlebt zu haben. Und wenn das Kind dann erstmal da ist, fühlt es sich ganz anders an als man dachte.

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*Wir sind nun 8 Jahre zusammen, kennen uns aber noch viel länger

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Achso bin grad schwanger mit dem 3. Kind und natürlich haben wir einen Alltag. Den wir aber nunmal nicht langweilig oder öde finden.#verliebt und selbst wenn: dann macht man halt was anders.