Allein mit meinen Sorgen

Ich habe das Gefühl meine Sorgen fressen mich innerlich auf.
Zu meiner Situation: Mein Mann und ich haben vor 1 ½ Jahren ein Haus gebaut und haben eine 2 jährige Tochter.
Finanziell sind keine großen Sprünge möglich, im Gegenteil. Zur Zeit ist unser Konto überzogen, noch innerhalb unseres Dispos, aber trotzdem.

Es macht mich total fertig. Ich bin seit der Geburt unserer Tochter Hausfrau, habe davor vollzeit gearbeitet. Die Arbeit an sich fehlt mir nicht weiter, ich bin gern bei meiner Tochter zuhaus. Es ist nur, ich fühle mich so nutzlos, da ich uns finanziell nicht helfen kann. Ich versuche schon, einen Nebenjob zu finden (abends und/oder am Wochenende) aber das ist nicht so einfach. Tagsüber arbeiten könnte ich erst, wenn meine Tochter zumindest in die KiGa geht (also in 2 Jahren).

Ich denke schon, dass wir unsere Konto wieder ausgleichen können, es wird nur eben einige Zeit dauern. Trotzdem belastet mich das alles. Ich habe Angst vor der Zukunft, Angst/Sorge, was auch immer.

Mein Mann hat leider nur wenig Verständnis. Er regelt unsere Finanzen und meint, dass ich keinen Grund hätte mir Sorgen zu machen. Im Prinzip glaube ich ihm ja, er kennt sich in solchen Dinge gut aus und ich vertraue ihm, aber diese Gedanken und Sorgen lassen sich nicht so einfach vertreiben. Er sagt, ich mache mir einfach zuviele Gedanken.
Oft ist er auch enttäusch, weil er mein, er verdiene nicht genug Geld für mich. Ich habe schon mehrfach gesagt, dass das Quatsch ist, aber irgendwie glaubt er mir nicht.

Naja, vielleicht sind das eben einfach die schweren Zeiten nach dem Hausbau....
Vielleicht mache ich mir wirklich unnötig Sorgen und „zuviele Gedanken“.

Ich wünschte nur, mein Mann wäre mehr für mich da. Ich fühle mich so allein mit meinen Sorgen.....so allein.
Irgendwie kommt es mir vor, als ob ich mit niemanden über meine Sorgen und Gefühle sprechen kann.

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"Irgendwie kommt es mir vor, als ob ich mit niemanden über meine Sorgen und Gefühle sprechen kann."

"Im Prinzip glaube ich ihm ja, er kennt sich in solchen Dinge gut aus und ich vertraue ihm, aber diese Gedanken und Sorgen lassen sich nicht so einfach vertreiben."

Erkennst Du die Widersprüche selbst? Einerseits kannst Du mit niemandem reden, andererseits redest Du mit ihm. Dann sagst Du, Du vertraust ihm, glaubst ihm aber nicht. Ist natürlich schwierig. Auch für deinen Mann.

Fakt ist, Eure Sitaution ist nicht gerade toll, aber ganz normal, wenn man ein Haus gekauft hat. Da müßt Ihr jetzt durch. Such weiter nach einem Job, kümmere dich lieber intensiv darum, als dich mit Dingen zu beschäftigen, dei Du momentan eh nicht ändern kannst. Aber: Wenn Du den Eindruck ist, dass es nich so weiter geht, dann zieht lieber die Notbremse und verkauft das Haus, bevor es Euch und Eure Ehe auffrisst, Ihr wärd nicht die Ersten.

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>>> Er regelt unsere Finanzen und meint, dass ich keinen Grund hätte mir Sorgen zu machen. Im Prinzip glaube ich ihm ja, ... <<<

Ich verstehe das so, dass du keinen Einblick in eure finanzielle Situation hast.

Stimmt das??

Wenn ja, dann lasse dich schleunigst von deinem Mann aufklären.

Vielleicht gibt es ja wirklich keinen Grund zu akuter Sorge und wenn du das schwarz auf weiß lesen kannst, dann ginge es dir besser.

Gibt es DOCH finanzielle Probleme, dann kannst du besser damit umgehen, wenn du klipp und klar weißt, worum es geht.

Eine konkrete Sorge haben, ist einfacher zu tragen, als hilflos im Nebel rumzuwaten und nicht zu wissen, was Sache ist.

Gruß
geha

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Hallo,

ja, die erste Zeit nach dem Hausbau ist wirklich nicht einfach. Du wirst total mit Zahlen überfordert, die Du nicht überschauen kannst und das bringt natürlicherweise auch Angst mit sich. Du solltest Deine Angst auch nicht wegschieben oder Dich deswegen schämen, sondern sie in einem ruhigen Moment zulassen. Schau Dir dann genau an, vor was Du Angst hast und mit welcher Begründung sie Deiner Meinung nach da ist. Vielleicht wird Dir dann klar, daß vieles nur halb so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde.

Wir haben selber vor langer Zeit ein Haus gebaut, nur ist es bei uns umgekehrt. Zwar hatte ich am Anfang auch Zukunftsängste, aber im Lauf der Zeit habe ich ein wunderbares Vertrauen in die Dinge aufbauen können. Ich bin mir einfach darüber bewußt, daß alles immer wieder einen guten Ausgang nehmen wird, ganz egal was es ist und was ich in Angriff nehme. Vielleicht sollte man es auch Gottvertrauen nennen. Es ist erwiesen, daß das Leben umsomehr positive Resultate in Deinem Leben hervorbringt, je positiver Du allem gegenüber eingestellt bist. Mein Mann hat da jedoch Probleme. Ihm gehts da wie Dir. Versuch Dir einen Luftballon direkt vor Deinem Gesicht vorzustellen und gibt da alle Sorgen und Probleme rein, die Dich belasten. Dann nimm Deine beiden Hände und zerklatsche in Gedanken mit beiden Händen diesen Ballon, versuch Dir vorzustellen, wie dieser Müll in sämtliche Himmelsrichtungen davonweht..

Und übrigens, Dein Mann ist für Dich da. Du merkst es nur nicht. Allein daß er Dir alles Finanzielle abnimmt ist eine große Hilfe auch wenn er vielleicht nicht vo viel drüber redet.

Liebe Grüße und alles Gute
Maukal