Mit einem neuen Partner alles besser?

ich habe hier heute wieder berichte gelesen in den es nicht mehr so läuft wie am anfang und auch wo "andere" personen auftauchen die einem das gefühl geben "es gibt noch etwas anderes.
das ganze macht mich etwas nachdenklich und ich möchte einfach mal meinen gedanken freien lauf lassen und vielleicht noch andere gedanken lesen..

wenn man sich mal "entschieden" hat eine familie zu gründen und auch kinder in die welt zu setzen, sind wir dann nicht auch verpflichtet zu prüfen ob es wirklich der richtige partner ist und auch zu überdenken, dass sich immer einiges ändert?

wir verändern uns doch alle im laufe des lebens und ich hoffe die meisten lernen dazu und werden "besser" und nicht "älter".
wir müssen uns ja auch ein wenig verändern um uns auch den gegebenheiten bzw. den veränderungen im leben anzupassen.

wenn ich morgens früher aufstehe um noch kurz etwas von meinem sohn zu haben bevor ich zur arbeit gehe, in meiner mittagspause laufen gehe um dieses zeit abends zu sparen und mich nach der arbeit bis zur "bettzeit" meines sohnes mit ihm befasse, bin ich um 20:00 uhr auch nicht mehr der "alte".
da bin ich dann auch etwas platt und muss nicht jeden abend noch intensive gespräche mit meiner partnerin haben wie früher.
da brauche ich auch mal meine zeit vor dem fernseher oder einfach mal ein gutes buch für den rest des abends.

im laufe der zeit kann man auch beobachten und auch "zwischen den zeilen" lesen. da denkt man dann oft einen teil der antworten, die man am anfang einer beziehung erfragt.

das knistern was am anfang da ist weicht mit der zeit der vetrautheit, dem "sich geborgen fühlen" dem wissen "zu hause" zu sein.

was erwarten wir denn von unseren beziehungen? das es immer so bleibt wie am anfang oder immer das gefühl dem gleicht, was wir empfinden wenn da etwas "neues" auftaucht?
wird dieses "neue" uns denn über jahre hinweg dieses gefühl geben können?

ich glaube nicht. und dem muss man sich einfach nur bewusst sein wenn da auf einmal ein fragezeichen auftaucht.

durch die beiträge hier habe ich mir folgendes zur aufgabe gemacht.
nach 4 jahren beziehung die sich durch die zeit und unser kind natürlich verändert hat , versuche ich weiter daran zu arbeiten.
ich werde nachfragen, werde das gespräch suchen und werde auch meinen ärger raus lassen wenn mal etwas nicht ok ist.
ich werde auch versuchen meiner partnerin vor augen zu halten, was passieren könnte wenn man nicht zusammen versucht alles zu meistern und zu besprechen.

das bin ich mir, meiner partnerin und vor allem meinem sohn schuldig.

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ich bin der meinung, dass sich selbst mit einem neuen partner irgendwann der alltag einschleicht, denn irgendwann ist auch er nicht mehr "neu".

die frage ist, wie man den alltag gestaltet, wie man sich seinem partner gegenüber benimmt. klar, wenn ich ihm das gefühl gebe, dass er selbstverständlich für mich ist und ich ihm auch nicht mehr sagen und zeigen kann, dass ich ihn liebe und ich froh bin, ihn zu haben wird das schnell eine festgefahrene und lieblose beziehung.

mein mann und ich bemühen uns nach 5 jahren beziehung und nicht ganz einem jahr ehe immer noch jeden tag um den anderen, auch wenn jeder abend gleich abläuft. aber es sind kleine gesten und worte - nicht geschenke - die die beziehung am leben erhalten.

vielleicht sollte man sich einfach mehr mühe geben?!?!

liebe grüsse

nina

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Hallo Carsten, sicher sollte man an einer Beziehung immer arbeiten, sich nie darauf verlassen, dass alles so bleibt. Aber es gibt auch Beziehungen, um die kann man kämpfen und sie scheitern trotzdem...
Ich war 8 Jahre mit meinem Freund zusammen und - sicher - es knisterte nicht mehr so wie am Anfang. Zuerst schlich sich die Routine nur allmählich ein (man saß nur noch vorm Fernseher, sprach weniger miteinander), dann auf einmal gab es keinen Sex mehr. Wir gingen getrennt aus, aßen nicht einmal mehr zusammen. Wir setzten uns zusammen, beschlossen, mehr für die Beziehung tun zu müssen. Da ging es dann wieder zwei, drei Wochen gut, dann schlich sich der Schlendrian wieder ein...
Vor zwei Jahren zog ich dir Reißleine. Es ging nicht mehr. Nach vier Jahren Versuchen, die Beziehung irgendwie zu retten. Nach vier Jahren ohne Sex. Nach vier Jahren Beteuerungen von meinem Partner, das sei "halt in jeder Beziehung so..."

Und? Noch heute muss ich mir Vorwürfe anhören (von meinen Eltern zum Beispiel) dass ich zu anspruchsvoll gewesen wäre. Dass ich mal lieber ans Kinder kriegen hätte denken sollen, die hätten die Leere in mir dann schon gefüllt....

Ob ich es bereue? Nein. Ich habe genug gekämpft aber wenn das einzige Argument vom Partner das ist, dass ich "mich so verändert habe" (Klar, ich war 16 als wir uns kennen lernten) und er sich nicht also müsse ICH mich wieder zurück verändern... nein danke.
Da waren vier Jahre Kampf schon zu viel...

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Hallo,

ich schreibe es Dir mal aus meiner Sicht: Auch ich habe mich natürlich gefragt, bevor ich eine Familie gründe, ob es der richtige Partner ist, mit dem ich alt werden möchte. Ich kannte meinen damaligen Mann noch aus der Schulzeit und war mir zum damaligen Zeitpunkt sicher, dass es das ist, was ich will. Aber - wie Du schon geschrieben hast - Menschen verändern sich und das auch gerade in einer Partnerschaft. Was ist aber, wenn sich die Leute in unterschiedliche Richtungen entwickeln? Wenn einer in seiner "Veränderung" bzw. dem "Weiterentwickeln" stehen bleibt, während sich der andere weiter verändert? Das war in meinem Fall so. Man muss sicherlich in einer Beziehung Kompromisse eingehen, das ist mir klar. Aber irgendwo ist das Ende erreicht. Ich will für mich einfach kein Leben leben, das nur aus Kompromissen besteht. Ich werde nicht auf Dauer tolerieren, wenn mein Partner ununterbrochen und in jeder freien Minute am PC sitzt. Ich für meinen Teil werde auch nie akzeptieren können, einen Mann an meiner Seite zu haben, der keine eigene Meinung hat. Das sind Dinge, die oftmals erst nach längeren Beziehungen ans Tageslicht kommen.

Wie sieht es beispielsweise aus, wenn auf einmal - warum auch immer - mit Deiner Partnerin keine ernsthaften Gespräche mehr möglich sind? Wie sich jeder entwickelt, dafür ist man selbst verantwortlich, aber man ist nicht für seinen Partner verantwortlich.

Zu den Beiträgen, die hier oftmals stehen, in denen ein "Dritter" eine Rolle spielt: Es ist oftmals so, dass man für sich selbst weiß, dass die Beziehung eigentlich beendet ist. Allerdings schaffen es die wenigsten, dann auch einen Schlussstrich zu ziehen. In dem Moment, wo von draußen (der "Dritte") ein Anstoß kommt, geht vieles leichter...

LG Anja

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Hallo WirdVater,

meiner Meinung nach hast Du völlig recht - jeder verändert sich.
Nur: in vielen Beziehungen schleicht es sich eben ein, dass man nicht mehr liebevoll behandelt wird, dass der Partner nicht mehr reden möchte (zu anstrengend), dass sich das Liebesleben aufs Poppen reduziert, dass die Freunde mehr zählen als der Partner...

DAS ist das schlimme dran! Wenn sich beide Mühe geben, dann ist gegen Veränderungen nichts zu sagen - man muss nur versuchen, dabei ein Paar und Team zu bleiben.

LG, kamikaze

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Schönen Nachmittag!

Eines solltest du jedoch nicht vergessen. Es gibt Frauen denen es langweilig in einer Beziehung wird weil einfach alles perfekt ist und deshalb eine Beziehung durch diverse Aktionen aufs Spiel setzen oder gar voreilig verlassen.
Ich bin der Meinung das du ein süßer Kerl bist! Du bist genauso verantwortungsbewußt und pflichterfüllend wie mein Mann. Das ist das Schönste das einer Frau passieren kann und es gibt wenige Frauen die es ehrlich zu schätzen wissen.
Ich würde trotzdem an deiner Stelle einige Fehlerchen an dir lassen, sonst kann der Schuß echt nach hinten loßgehen und Mr. Perfekt wird langweilig.

Ich wünsche dir alles Liebe, und mach dir jetzt keine Sorgen das du langweilig wirst,......... deine Frau findet sicher den einen oder anderen Makel an dir, das ist so unsere Art.

Dickes Bussale an dich und deine Familie.
Es ist schön zu hören, das es in anderen Familien auch noch normal und gesittet zugeht,...... (schmunzel)
Lovley

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Es ist für mich ein himmelweiter Unterschied, ob ich eine Beziehung ohne Kind(er) führe oder eine Familie und somit die Verantwortung für Kind(er) übernommen habe.

Ich denke, es ist okay, wenn man sich von einem Freund, mit dem es nicht mehr so stimmt, aus welchen Gründen auch immer, trennt. Beide Partner sind erwachsen und können ja tun und lassen, was sie möchten. Wenn jemand meint, von "Blume zu Blume" springen zu müssen, ist das sein gutes Recht.

Wenn man allerdings eine Familie gründet, entscheidet man sich für mein Verständnis für diesen Partner. Und das heißt NICHT, daß man bei jeder Ungereimtheit einen Schlußstrich zieht oder sich anderweitig umguckt.
Das heißt, im klassischen Sinne, in guten wie in schlechten Zeiten.

Ich glaube, daß man sehr viel retten oder auch vielem vorbeugen kann, wenn man es (beidseitig) ernsthaft möchte.
Ich finde es sehr schade, daß viele trotz Kind(er) ihren Partner noch immer als Lebensabschnittsgefährten sehen, der jederzeit austauschbar ist.
Man sollte sich immer vor Augen halten, daß es nicht nur der Partner, sondern -ganz entscheidend- der Kindsvater ist.