Schwierige Geburt-Überforderung im Wochenbett!

Hallo ihr Lieben,
ich hatte nach über 30 Stunden Wehen und komplett offenem MuMu eine sekundäre Sectio wegen abfallender Herztöne meines Kleinen, er war ein Sternengucker und in einer blöden Position steckengeblieben. War total enttäuscht keine normale Geburt "geschafft zu haben". Hatte das Gefühl versagt zu haben, obwohl ich wirklich alles gegeben habe. Seit seiner Geburt vor 4 Wochen bin ich nicht zur Ruhe gekommen. Habe Angst eine postpartale Depression entwickelt zu haben...bin schnell überfordert von ihm, wenn er mal bei Papa ist, habe ich ein schlechtes Gewissen, die schlaflosen Nächte machen mir zu schaffen. Fühle mich erschöpft und ausgelaugt, wenn Besuch kommt kullern bei mir noch die Tränen, wenn ich nach der Geburt gefragt werde...was soll ich machen? Brauche ich professionelle Hilfe oder ist es noch im "normalen Rahmen" der ersten schwierigen Monate...Danke euch!!

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Ich hatte auch einen Notkaiserschnitt und die Gedanken und das überfordert sein kenne ich sehr gut. Hab die ersten 6 Wochen viel geweint und Schuldgefühle gehabt. Das hat sich aber von Woche zu Woche gelegt. Wichtig ist viel darüber zu reden. Mir hat da meine Hebamme sehr geholfen, ich hab das immer wieder mit ihr besprochen.
Aber du kannst dir natürlich auch jederzeit professionelle Hilfe suchen. Aber lass dir einfach ein bisschen Zeit. Und mach dir keine Vorwürfe, du kannst nichts dafür.

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Ich verstehe dich sehr gut! Fühl dich gedrückt 🫶🏻
Ich hatte genau die gleichen Gefühle, bei meiner ersten Geburt bekam ich Zwillinge, die leider schon in der 32. SSW durch einen frühzeitigen Blasensprung und Schwangerschaftsvergiftung per Kaiserschnitt zur Welt kamen. Zuerst ging's mir gut, aber mit jeder Woche wurde es schlechter und ich kam in ein großes und langes Tief...
Ich kam mir auch lange wie eine versagerin vor und habe mir große Vorwürfe gemacht. Es wurde aber besser, ich habe sehr viel mit meinem Mann und meiner Familie darüber geredet, das hat geholfen.

Bei meiner zweiten Geburt durfte ich es spontan versuchen, hatte 15h lang Wehen, war aber erst bei 7cm Muttermund. Dann ging's meinem Baby leider sehr schlecht, abfallende Herztöne, Sauerstoffsättigung schon sehr kritisch. Dann wurde wieder ein Kaiserschnitt gemacht. Auch da war ich sehr enttäuscht, da ich einfach alles gegeben hatte😢

Aber im Endeffekt ist mir klar, das beide Kaiserschnitte das Leben meiner Kinder gerettet hat. Ich bin sehr froh, das wir diese Möglichkeit haben. Was würde es mir bringen eine vaginale Geburt zu haben und dann ein totes Baby im Arm zu halten? Ist ein sehr harter Gedanke, aber dieser bringt mich immer dazu mich glücklich zu schätzen, das alles gut gegangen ist.

Du bist keinesfalls eine Versagerin! Jede Geburt ist anders. Wir hatten vielleicht nicht das Glück, vaginal zu entbinden. Aber wir haben das Glück ein gesundes Kind zu haben. Und es fragt auch später keiner, wie das Baby zur Welt kam. Es ist egal, denn eine Geburt ist eine Geburt, egal ob Kaiserschnitt oder vaginal!

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So eine Geburt und die Zeit im Wochenbett ist
Unfassbar krass fordernd und ein totales Gefühlschaos (egal ob mit und ohne Kaiserschnitt) ich hab obwohl ich eine tolle Geburt hatte wirklich einige Wochen gebraucht um das zu verarbeiten. Ist auch find ich total ok eine Geburt ist so ein einschneidendes Erlebnis und besonders wenn es vllt nicht so gelaufen ist wie man sich das vorgestellt hat.

Ich würde sagen das liegt alles bei dir noch im normalen Rahmen aber wenn es in 2 Wochen oder so wirklich nicht besser wird such dir Unterstützung das ist wirklich keine Schande.
Und sei nachsichtig mit dir wenn du noch
Zeit brauchst ❤️

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Ich würde das Gespräch mit deiner Nachsorgehebamme suchen. Die können das sehr gut einschätzen. Ich hatte eine absolut furchtbare erste Geburt und habe auch in den ersten Wochen dauernd geheult. Meine Hebamme hatte das ständig im Blick, hat auch nachgefragt, hat mich dann auch an den Arzt verwiesen, als es kritisch wurde. Also bitte sprich unbedingt mit ihr, man selber kann in den wenigsten Fällen aus diesem Hormonchaos heraus einschätzen, wo man realistisch gerade steht. Und auch der Partner nicht. Meistens erst, wenn es schon so richtig unübersehbar schlimm ist. Bis dahin würde ich nicht warten.

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Danke euch, ihr macht mir Mut ❤️❤️

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Du bist auf keinen Fall eine Versagerin!
Du hast alles gegeben für dein Baby und hast nach besten Wissen und Gewissen gehandelt! Du kannst stolz auf dich sein.

Gefühlschaos ist leider normal im Wochenbett, allerdings solltest du viel darüber reden.. mit deinem Partner, Hebamme, Freundin… wen auch immer. Und falls dein Bauch dir sagt, dass du professionelle Hilfe brauchst, dann hol sie dir. Auch das ist in Ordnung!