Mutter-Kind-Kur wegen Vollzeitstelle abgelehnt

Hallo, ich habe gerade den Ablehnungsbescheid zu meinem MuKiKur Antrag erhalten und bin über den Grund mehr als irritiert: "eine Kostenübernahme ist nur möglich, wenn Sie überwiegend für Haushalt und Kindererziehung zuständig sind. Dies ist bei Ihnen nicht der Fall. Sie gehen einer Vollzeit Tätigkeit nach."
Hat jemand von euch schon Widerspruch gegen dieses Argument eingelegt? Kurz zur Situation: mein Mann ist seit 3 Jahren krank, hatte eine OP nach der anderen. Ich verdiene daher unseren Lebensunterhalt, erledige den ganzen Haushalt und kümmere mich nach Feierabend um die Kinder. Und meinen Mann ;-)... Seit ca. 1Jahr zunehmende Erschöpfung, Rückenschmerzen und Migräne. Hat mein Hausarzt auch alles bestätigt und schön ausgefüllt. Selbst meine Chefin riet mir zur MuKiKur (ist selbst Ärztin). Habt ihr Anregungen für den Widerspruch?
Danke und herzliche Grüße

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Schreib das in den Widerspruch genau so rein: Dass Dein Mann aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage ist für die Kinder zu sorgen, so dass Du de facto alleinerziehend bist. Ich denke, ich hätte das schon in den Antrag geschrieben.

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Das habe ich auch in den Antrag geschrieben, deswegen war ich auch leicht schockiert über die Ablehnung. Ich werde es einfach noch mal genauer schildern. Danke für deine schnelle Antwort!

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Wenn Du in den Antrag geschrieben hast, dass Du alles machst, dann würde ich auch genau darauf verweisen und entsprechend Dein Unverständnis äußern, wie sie zu dem Schluss kommen, Du würdest NICHT überwiegend zuständig sein.

Da hat wohl einer den Antrag nicht gelesen?

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Gehe auf die DOPPELbelastung ein
und darauf, dass du für das Kind zuständig bist.

So liest die Krankenkasse vermutlich heraus: Mann zu Hause, er übernimmt die Versorgung, er ist für die "mütterlichen" Angelegenheiten zuständig.

Du - berufstätig - Fall für Reha. (Rentenversicherung).

Bei einer Mutter-Kind-Kur geht es um die Mutterrolle.
In dem Fall die Doppelbelastung: Familie Kind, arbeiten. Krankheit des Mannes belastet dich in der Ausführung deiner Mutterrolle (mehr arbeiten, finanziell verantwortlich)

Er ist zwar zu Hause, aber auf Grund seiner Krankheit, kann er dich in der Mutterrolle nicht entlasten. Er ist nicht der häusliche Partner, sondern als Zusatzbelastung krank.


Für eine Mutter-Kind-Kur gilt die Funktion als Mutter plausibel darzustellen.
Warum deine Funktion als Mutter für die Familie ist.
Was der Familie "droht", wenn du zusammen klappst.

Bei einer Reha geht es um die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit.
Daher kommt oft: arbeitet => Reha => andere Versicherung.

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Danke, ich werde nochmal einen schönen freien Bericht schreiben. Einschränkungen auf Arbeit sind ja praktisch nicht, war 2x wegen Blockierung der Brustwirbelsäule krank geschrieben. Habe nen Bürojob, da muss ich weder putzen noch Geduld mit den Kindern haben...

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Hallo,

Ich habe auch vor kurzem endlich die Kur bewilligt bekommen. Nach einigem Hin- und Her. Die KK picken sich „Gründe“ aus deinem Antrag mit dem sie deine Kur erst mal ablehnen. (Bei mir Fehlgeburt, Erkrankung der Mutter und dass meine Therapeutin gesagt hatte, eine Kur wäre schön zur Überbrückung bis zur eigentliche Therapie)
Wende dich mal an eine „Organisation“ die beim Antragstellen hilft. Widerspruch einlegen geht nämlich nur 1 mal. Danach muss es vor Gericht (bei meiner KK zumindest so). Oder ruf deine KK an und frag en Detail nach was bei deinem Antrag nicht stimmt. Dann sollen die dir Gründe für eine Bewilligung beispielsweise nennen. Das packst du dann schön verpackt in den Widerspruch. So hat es bei mir funktioniert - und nachdem ich bei der 2. Ablehnung anrief und fragte, wieso sie sich Gründe ausdenken würden, über die ich nichts geschrieben hatte 😉
Lg Laulita die ab April in MuKiKu ist 😍

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"Danach muss es vor Gericht (bei meiner KK zumindest so)"

Das ist überall so, das ist entsprechend gesetzlich geregelt. Legt man gegen einen Bescheid erfolglos Widerspruch ein, bleibt danach die Anfechtungsklage vor dem Sozialgericht.

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Danke 🙂 ich wollte nur nicht behaupten, dass es überall so ist, ohne es ganz sicher zu wissen. Andere sprachen davon, dass sie auch mehr als einmal Widerspruch eingelegt hatten. Das verwunderte mich und ich dachte, es gibt vllt Ausnahmen.

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Hallo,
würde mich an die AWO wenden, die kennen sich mit Widersprüchen aus.

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Geh am Besten zu einer Beratungsstelle, die helfen beim Widerspruch und diese Widersprüche werden viel seltener abgelehnt, weil die sich bei den Formulierungen auskennen und die Krankenkasse das auch weiß.

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Hat Dein Mann eine Pflegestufe/einen Pflegegrad? Dann steht Dir erst recht eine Kur zu als pflegende Angehörige! Ist er schwerbehindert? Das alles unbedingt betonen!

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Hallo,
bist du denn nicht über eine Beratungsstelle gegangen?
Bei mir hat sich die Caritas um all das gekümmert, wobei ich nie in Widerspruch gehen musste. Das wurde sofort genehmigt. Mir wurde dann später auf der Kur auch noch gesagt, dass es unglaublich wichtig ist, wie du deine persönliche Situation beschreibst. Da solltest du dich also echt nicht zu kurz fassen.