Erkältung und Herzmuskelentzündung

Hallo,

ich schleppe seit einer guten Woche eine dicke Erkältung mit mir rum. Heute war ich dann beim Arzt da es einfach nicht besser wird. Das Resultat Brochen und Nebenhöhlen dicht und Mandeln und Lymphknoten geschwollen. Dann sagte ich noch, dass ich (eigentlich vor der Erkältung) ab und zu leichten pulsierenden Schmerz in der linken Brust habe. Kann selber nicht sagen ob es vom Herz her kommt, da ich noch nie etwas damit hatte. Mein Arzt meinte, eine ERkältung kann den Herzmuskel entzünden und zur Zeit wird man die Viren bzw. Bakterien nicht ohne Hilfe los. Jetzt habe ich irgendwie etwas schiss denn Herzmuskelentzündung ist doch nicht ohne, oder. Aber sie hat keine weiteren Untersuchungen gemacht. Zur Zeit habe ich auch keine Beschwerden in der Gegend. Ich habe jetzt Antibiotika bekommen und sie meinte, damit würden auch evtl. Entzündungen weggehen.

Hat das schonmal jemand gehabt?

Liebe Grüße

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Ich hatte auch "nur" eine Erkältung, hatte Husten und sah nicht die Notwendigkeit zum Arzt gehen zu müssen. Mein Mann brachte mich dann zum Arzt, weil ich über Nacht mit 40 Grad Fieber anfing. Hatte auch dann auch irgendwann Muskelkater im Zwerchfell, weil ich so heftig am Husten war. Mein Arzt verschrieb mir ein Langzeitantibiotikum.

Ergebnis:
Ich hatte eine Lungenentzündung, ein Blutbild, wie nach einer Chemotherapie (weil das Antibiotikum meine weißen Blutplättchen abgeschossen hat) und die Schweinegrippe.

Ich mußte ins künstliche Koma gelegt werden. Mir wurde aus dem Hüftkamm Knochenmark entnommen (da ich keine Chemo mitgemacht hatte, war der Verdacht auf Blutkrebs), war zum Glück negativ. Ich bin mehrfach ins Ct gesteckt worden, hatte auch Lungenbiopsien machen "dürfen", in denen auch Gewebe entnommen wurde. Mein Immunsystem war komplettam Boden, weshalb die Schweinegrippe eine geschlagene Woche lang nicht nachgewiesen werden konnte. Mir mußten auch noch 2 Blutkonserven gegeben werden, da die Ärzte (dauerhaft) 16 verschiedene Medikamente intravenös verabreichten.
Ich bin nach knapp 4 Wochen aus dem künstlichen Koma erwacht. Ich bin dann noch 2 Wochen lang auf der Nephrologischen Abteilung gelegen, da meine Nebennierenrinden ausgefallen waren. Am Ende war och dann noch 4 Wochen auf Reha.

Ich bin das erste Quartal komplett ausgefallen, nur weil ich es nicht für sinnvoll, nötig gehalten habe, mal beim Arzt vorbeizuschauen.

Glaube mir einfach: Geh lieber einmal mehr zum Arzt und laß kontrollieren.
Die Aussage: Je früher, desto besser. Stimmt einfach nur.

Liebe Grüße, Emilyessi.#winke

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Hat sie denn ein Blutbild gemacht, ich mein nach dem CrP geschaut? Das wäre meiner Meinung nach der erste Anhaltspunkt, ob eine Entzündung vorliegt.

Unser Sohn hatte eine Endokarditis infolge von Baktierien (allerdings keine Erkältung!).
Nimm auf alle Fälle das AB!

Alles Gute.

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Geschwollene Lymphknoten und verdickte Mandeln, wahrscheinlich mit Eiterstippchen drauf, die der Arzt sieht, wenn er Dir in den Rachen leuchtet, sprechen eher für einen bakteriellen Infekt.

Das was Dir eine andere Userin hier schrieb, bei der man im Nachhinein die Schweinegrippe diagnostizierte, ist noch ne ganz andere Nummer.

Wir hatten im November 2009 in unserem Hause mit 4 Leuten fast parallel die Schweingegrippe. Wir alle wurden trotzdem es sich um einen viralen Infekt handelt, parallel mit Anitibiotika behandelt. Bei manchen viralen Erkrankungen macht man das, um eine Co-Infektion mit Bakterien zu verhindern. Denn meistens ist es nicht der virale Erreger, die Primärinfektion, die tödlich verlaufen kann, sondern Co Infektionen die dazu kommen mit bakteriellen Erregern, die den Körper dann angegriffen total überfordern.

Wir alle waren bei der Schweinegrippe sehr, sehr krank, so krank war ich noch nie in meinem Leben. Wir alle hatten Lungenentzündungen, wir alle waren sehr schnell und sehr schwer krank.

Lass Dich von dem Geschriebenen nicht verunsichern, die Userin wäre sicherlich auch ohne Antibiotika sehr schwer krank geworden. Das Prozedere, was sie schrieb, war von ärztlicher Sicht her korrekt. Der Verlauf nur mehr als dramatisch.

Kommen wir jetzt zu Dir: Bei Mandelentzündungen mit Eiterbildung, die schon auf den kompletten HNO-Raum übergegriffen hat, ist eine Behandlung mit Antibiotika durchaus sinnvoll und anzuraten.

Das Problem ist, dass die Infektion in die tieferliegenden Atemwege und ans Herz gehen kann, gerade bei Mandelinfektionen ist das Risiko für eine Endokarditis erhöht.

Geht die Infektion in die tieferen Atemwege, dass ist besonders immer dann der Fall, wenn das Sekret zu dick ist, um es richtig abzuhusten. In dem Fall legt es sich in die Lungenspitzen ab und kann dort schön weiterbrüten. Das Ergebnis wird eine Lungenentzündung sein, mit der nicht zu Spaßen sein wird.

Daher, tu Dir selbst den Gefallen, nehme brav das AB.

Dir alles Gute!

Janette

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Das ich trotzdem schwer krank gewesen wäre, auch ohne Antibiotikum zu nehmen, stimmt. An dieser Tatsache möchte ich nicht rütteln.

Aber, dank des Anribiotukums, mußte ich auf die Intwnsivstation und wurde deswegen am Ende auch noch ins künstliche Koma gelegt.#klatsch
Und das ist eine "Kleinigkeit", die ich gerne ungenutzt gelassen hätte.

Die Schweinegrippe hat sich bei mir nur drauflegen können, weil ich die Erkältung ignoriert hatte. Die nicht auskurierte Erkältung führte dann irgendwann zu einer Lungenentzündung.
Nachdem mein Immunsystem schon angeschlagen war, hatte die Schweinegrippe ein leichtes da auch noch mitzumachen.#aha

Als kleiner Tipp am Rande, ich wollte auch nur sagen, daß wenn in dem ursprünglichen Posting die "Angst" da ist, eine Mögliche Herzmuskelentzündung zu haben, gleich schauen zu lassen und nicht noch Eeeewwwwwiiigggkeiten zu warten, auf daß sich das Ganze noch zuspitzt. Mehr nicht.....

Lg emilyessi.

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Keine Sorge, ich wollte Deine Geschichte auch nicht "entdramatisieren".

Sie hat sich nur für mich so gelesen, als ob Du der TE eine besondere Vorsicht zur AB Einnahme raten würdest. Deshalb startete ich durch Deine Geschichte genauer auseinander zu nehmen.

Sicherlich können Antibiotika das Blutbild so verschieben, dass eine erhöhte Gefahr bei anderen, meist viral bedingten Infektionen, gegeben ist.

Sie können aber auch bei primären viralen Infektionen Leben retten, wenn sich eine bakterielle Geschichte dazu gesellt.

In den meisten Fällen ist es auch nicht mehr möglich, auch nicht per Blut, nach zu vollziehen, was zuerst da gewesen ist..... Das Virus oder das Bakterium.

Es geht dann nur noch darum, schlimmeres zu verhindern. Und es ist in der Tat so, dass wie ich auch schon schrieb, meistens nicht die viralen Infektionen latent verlaufen, sondern die bakteriellen Geschichten bei schlechter Immunlage in einer Sepsis und anschließendem möglichen multiplem Organversagen enden.

Die Menschen, die an der Schweinegrippe erkrankten, sind meistens nicht am Virus selbst, sondern an einer Co-Infektion verstorben. Das konnten in den Fällen ganz banale Baktieren sein, die einem gesunden Menschen normalerweise nichts anhaben können und die zu jeder Zeit in unseren Körpern vorhanden sind.

Ich wünsche Dir alles Gute!

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Bakterielle Herzmuskelentzündungen lassen sich gut mit Antibiotika behandeln.